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Einen wunderschönen guten Morgen :) Heute kommt wieder eines der typischen Leo-Paddy-Kapitel - viel Spaß damit und Grüße (heute fasse ich mich wirklich kurz ;)) - purzelstern
Achso - und natürlich ein herzliches Willkommen allen neuen Lesern!! Und ein großes Dankeschön allen, die mir ihre Sternchen und Gedanken schenken :) - ich lächel dann immer ganz selig vor mich hin - also ich freue mich wirklich - THANK YOU!!
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Später am Abend, Ufer des Rhein...
„Oh Mann, Kathy war ganz schön sauer. Als ob eure Konzerte so gefährlich wären – das ist doch hier kein Punkrock-Festival!" Leo zog sich ihre von der Sonne ausgebleichten Chucks aus und streckte ihre Beine von sich.
„Und du kennst dich so gut aus mit Punkrock-Festivals oder was? Und außerdem hast du nicht mal ihre ganze Wut abbekommen, du warst ja nicht da als sie sich so richtig aufgeregt hat – ganz im Gegensatz zu mir." Paddy schaute Leo von der Seite an. Nun saß er doch noch am Flußufer, genau so, wie er es sich vorgestellt hatte. Er steckte sich seine Haare unter sein Cap – hier war zwar außer ihnen niemand – aber man wusste ja nie. Außerdem mochte er den Wind in seinem Nacken, denn von fallenden Temperaturen in der Nacht konnte keine Rede sein. Manchmal war es echt eine Plage mit diesen langen Haaren... vor allem während der Konzerte, da waren sie ihm ständig im Weg... früher hatten sie alle fast immer die Haare zusammen gebunden, aber mittlerweile waren die ‚wehenden Haare' wichtig für die ‚Fanwirkung'. Aber spätestens nach der Hälfte des Konzerts brauchte er ein Haargummi, zum Teufel mit der Fanwirkung...
„Och du Armer." Leo schaute Paddy übertrieben mitfühlend an, bevor sie sich auch noch die Socken auszog.
„Und ja, ich war schon auf ein paar PunkRock-Festivals." Leo stopfte die Socken in ihre Schuhe.
„Ach ja? Wo denn?" Paddy konnte sich Leo nur schwer auf einem Festival zwischen lauter Punks vorstellen. Beinahe musste er bei dem Gedanken lachen.
„Na Thom hat mich mitgenommen. Zweimal, das war schon eher gefährlich, zumindest verglichen mit eurem Konzert hier." Leo musste leise lachen.
„Da waren überall betrunkene oder bekiffte Typen." Sie schüttelte ihren Kopf bei der Erinnerung.
Aha – in Australien also. Dass Thom sie zu so etwas mitgenommen hatte... Und noch während Paddy sich Leo in Australien vorstellte, stand sie auf einmal mit den Füßen im Wasser, zog sich das Band mit dem ‚All Access -Pass' über den Kopf und warf ihn in Richtung Paddy auf die Wiese. Wollte sie etwa baden? Okay, warm genug war es wirklich, aber sie hatten doch nicht mal Badesachen dabei?!
„Ähm Leo, was soll das werden?" Paddy war aufgestanden und deutete fragend in Leo's Richtung.
„Mir ist zu warm. Dir doch auch – los komm schon!" Sie schaute ihn auffordernd an.
„Leo, warte, das ist der Rhein, der kann gefährlich sein. Da gibt's Strömungen und – ähm – Fische und – Leo!!" Aber alles was Paddy als Antwort bekam war ein kleines Platschen als Leo mit einem Satz untertauchte. In voller Montur, wohlgemerkt. Sie trug zwar nur kurze Shorts und ein Top, aber trotzdem. Solle er jetzt etwa in seiner Lederhose in den Rhein springen?!
„Paddy! Los, mach schon, es ist nicht mal kalt. Und tief auch nicht. Und welche Strömung meinst du? Es hat seit Wochen nicht richtig geregnet, der Rhein ist doch beinahe ausgetrocknet!" Leo lachte und schüttelte sich die nassen Haare aus dem Gesicht. Naja, ausgetrocknet war leicht übertrieben, aber gefährlich war das hier nun wirklich nicht. Sie winkte Paddy zu.
„Also gut, auf deine Verantwortung." Paddy zog sich ebenfalls die Schuhe aus und auch die Lederhose mitsamt der Weste. Die brauchte er zum Schwimmen nun wirklich nicht. Seine Boxershorts mussten also genügen. Was soll's, dachte er, Leo hatte ihn schließlich schon oft halb nackt gesehen.
Wenn Kathy wüsste, dass Leo gerade in den Rhein gesprungen war und er sie nicht davon abgehalten hatte – sie würde ihn umbringen...
Gerade als er mit den Beinen im Wasser stand, packte Leo ihn an den Armen und zog ihn mit einem Ruck ins Wasser. Und auf einmal war er direkt über ihr, vor ihr, näher als es gut für ihn war.
Er konnte die glitzernden Wassertropfen überall in ihrem Gesicht sehen, ihre nassen Wimpern, die nassen Haarsträhnen, die an ihren Schultern klebten und diese Augen, die ihn anstarrten. Zu sagen, er hätte leichtes Herzklopfen, wäre die Untertreibung des Jahrhunderts.
Auch Leo schien über diese plötzliche Nähe erschrocken zu sein, sie packte ihn an den Schultern und drückte ihn wieder ein Stück weg. Dabei schaute sie ihn kurz mit weit aufgerissenen Augen an, bevor sie den Blick senkte. Einen kurzen Moment sagte keiner ein Wort. Paddy konnte nur an das Gefühl denken, wie ihre Hände auf seinen Schultern gelegen hatten, die Haut fühlte sich an diesen Stellen immer noch warm und kribblig an. Himmel, was war nur mit ihm los?!
„Paddy was ist? Komm, wir schwimmen ein Stück gegen diese wirklich schlimme Strömung und lassen uns dann wieder zurück treiben." Leo lächelte ihn an und war ihm schon ein Stück voraus. Machte sie sich über ihn lustig?
Anscheinend hatte die Situation sie nicht so aus dem Konzept gebracht wie ihn. Oder sie war einfach besser im Ablenken ...
Egal was es war, noch so eine Situation und er könnte für nichts mehr garantieren. Er fragte sich schon die ganze Zeit wie es wäre, Leo nochmal zu küssen. Immerhin war sie mittlerweile ein Jahr älter. Und sie hatte schon einen Freund gehabt, wenn auch nur für zwei Wochen, was – wie Paddy fand – ja wohl mehr als unfair war, während er die ganze Zeit nur an sie denken konnte.
So langsam hatte er sich ja wohl genug geduldet, oder?
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Growing up oder: lost and found
RomanceSpanien 1994. Zwei Familien, zwei Geschichten. Beide sind Reisende aber aus unterschiedlichen Gründen. Beiden fehlt etwas, doch was sie finden, macht es nicht gerade leichter... Als wäre es Schicksal, kreuzen sich ihre Wege nicht nur einmal. Eine Ge...