Kapitel 13

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Die folgenden Tage verliefen ziemlich normal. Ich plante Tamys Junggesellinnenabschied, feilte an meinem Trinkspruch, so wie es sich für eine brave Brautjungfer eben gehörte und versuchte um jeden Preis Will aus dem Weg zu gehen. Das ging sogar so weit, dass ich das Probedinner schwänzte, weil ich ‚Bauchkrämpfe' hatte.

Ich kaute gerade auf meinem Stift herum, weil mir einfach kein gelungenes Ende einfallen wollte, als Tamy auf einmal an meiner Tür klopfte – seit wann klopfte sie denn bitte?

Doch sie schien das im selben Moment wie ich zu verstehen, da sie im nächsten in den Raum platzte. >> Lucy! Ich raste gleich aus. << mit Panik in der Stimme tigerte sie auf und ab. Sag mir mal bitte etwas neues – sie konnte es nämlich einfach nicht lassen mindestens drei Mal am Tag unangemeldet in mein Zimmer zu stürmen, sich darüber aus zu lassen was die Hochzeit doch für eine beschissene Idee sein, nur um mir Minuten später wieder um den Hals zu fallen und mir zu sagen, was für eine gute Freundin ich doch war.

Morgen war Tamys Hochzeit und sie war nicht in der Lage auch nur 5 Minuten daran zu denken. Um sie abzulenken zog ich sie mit auf mein Bett und schwelgte in alten Zeiten – ich verlor mich sogar so sehr in der Vergangenheit, dass ich gar nicht bemerkte wie spät es schon war, als ein Klopfen an der Tür uns aus unserem angeregten Gespräch riss.

Ich ließ mein Blick beiläufig auf meine Handy Uhr schweifen und erstarrte – was schon 8 Uhr?! Ich sprang vom Bett auf und Tamy sah mich fragend an >> Wir müssen los. Es ist schon nach 8 << jetzt schreckte sie ebenso schnell hoch und rannte zu Tür, während ich bereits damit beschäftigt war, mich meiner Jeans zu entledigen.

>> In einer viertel Stunde unten? << fragte sie mit der Hand an der Klinke >> Geht klar. << Sie verließ den Raum und ich hörte wie sie mit den anderen Brautjungfern vor der Tür sprach. Ich hatte jedoch keine Zeit mich auf ihr Gespräch zu konzentrieren, weil ich mich dringend fertigmachen musste.

Mein ‚kleines Schwarzes' für alle Fälle hing natürlich ganz vorne im Schrank, sodass ich nur mit wenigen Handgriffen hineinschlüpfen konnte. Ein wenig Rouge hier, ein wenig Mascara da, ein wenig Eyeliner dort und zum Schluss noch meinen Lieblings Lippenstift in dunkel rot.

Nachdem ich fertig war, stellte ich mich noch einmal vor den Spiegel. Meine Schulterlangen braunen Haare hatte ich so geglättet, dass sie die perfekte Mischung zwischen einer braven Mädchen Frisur und einer wilden Mähne gaben.

Meine nicht gerade üppige Oberweite wurde durch das Kleid hervorgehoben, jedoch nicht unnötig zur Schau gestellt und meine kurzen Beine wurden durch die zwar hohen, aber überraschend bequemen schwarzen High heels perfekt verlängert – für nur 20 Minuten Arbeitszeit hatte ich das verdammt gut hinbekommen.

Ich lächelte noch kurz mein Spiegelbild an, bevor ich mir meine Handtasche schnappte und nach unten zu den anderen eilte. Draußen wartete auch schon die Limousine, die Tamy, mich und 10 Andere in einen angesagten Club bringen sollte. 

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