Kapitel 48

2 0 0
                                    

Nachdem sich unser Atem beruhigt hatte, hatten Will und ich beschlossen erst einmal etwas Abstand zwischen uns zu bringen.

Weswegen ich auch verzweifelt in der Küche nach etwas essbarem suchte, während Will oben eine – höchstwahrscheinlich kalte – Dusche nahm. Die könnte ich jetzt auch gebrauchen.

Nach einer gefühlten Ewigkeit betrachtete ich skeptisch meine Ausbeute – einen Apfel, eine halbvolle Schüssel Schokoladenmüsli und zwei Tassen Kaffee. Da ließ sich ja sogar in meiner winzigen Single-Wohnung mehr finden.

Mit einem Seufzer griff ich nach der Milch im Kühlschrank, um wenigstens ein halbwegs genießbares Frühstück zu zaubern, doch schon beim Aufschrauben des Deckels kam mir ein unangenehm saurer Geruch entgegen – dann halt keine Milch.

Ich stellte mich auf die Zehnspitzen, um nach dem verstaubten Tablett zu greifen, das für solche Anlässe dort gelagert wurde. Dann platzierte ich das ‚Festmahl' möglichst kunstvoll darauf und machte mich auf den Weg nach oben.

Umständlich stieß ich mit meinem Rücken die Zimmertür auf, wobei ich darauf achtete nichts vom Kaffee zu verschütten. Erleichtert das Essen heil nach oben gebracht zu haben, stellte ich es auf meinem Bett ab und ließ mich daneben nieder.

Mein Magen stieß ein lautes Knurren aus und ich schnappte mir den Apfel vom Tablett. Sorgfältig wischte ich ihn an meinem – T-Shirt, bevor ich herzhaft hinein biss. Die Tür schwang auf und mir fiel die angebissene Frucht, samt dessen was ich im Mund gehabt hatte auf den Boden – ich starrte mit offenem Mund auf die im Türrahmen stehende Person.

Will hatte den Raum nur in einem Handtuch betreten, das lässig um seine Hüfte geschlungen war. Auf seiner nackten Brust glitzerten noch vereinzelte Wassertropfen und sein feuchtes Haar klebte noch leicht an seiner Stirn. Seine sehnigen Muskeln wirkten so perfekt proportioniert, dass ich fast aufgestöhnt hätte, weil es einfach nicht fair zu sein schien.

Schwer schluckend ließ ich meinen Blick an ihm hinunter gleiten – verdammt.

Nach einer gefühlten Ewigkeit räusperte sich Will und meine Augen wanderten wieder zu seinem markanten Gesicht. >> Wenn du mich weiter so ansiehst, wars das mit der Zurückhaltung meinerseits. << er versuchte es witzig klingen zu lassen, aber in seiner Stimme schwang ein Unterton mit, der mir Gänsehaut bereitete.

Ich schluckte noch einmal schwer >> Wenn du dir nicht gleich was anziehst, ist mir deine Zurückhaltung egal, weil ich mich nämlich wortwörtlich auf dich stürzen werde. << sein Grinsen verblasste, als er den verlangenden Ausdruck in meinen Augen bemerkte – sein Griff um den Türrahmen verstärkte sich, sodass seine Fingerknöchel weiß hervortraten.

>> Gott, das ist wirklich nicht auszuhalten. << er schloss die Augen und ich konnte seinem verkrampften Gesichtsausdruck geradezu ansehen, wie sehr er sich im Moment nach mir verzehrte – ich konnte ihn nur zu gut verstehen. Meine in den Laken verkrallten Finger zeugten nämlich von derselben Begierde.

>> Okay, ich hole dir deine Tasche von unten. << murmelte ich und stürzte aus dem Zimmer – mein Arm streifte seine Brust und ich hörte wie er scharf Luft einsog.

So schnell mich meine tauben Beine tragen konnte, brachte ich so viel Abstand zwischen mir und Will wie möglich – langsam machte mir diese unglaublich starke Anziehung zwischen uns ziemlich zu schaffen. 

Should've been usWo Geschichten leben. Entdecke jetzt