Kapitel 49

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So ein verdammter Mist – was sollte ich jetzt machen?

Seit geschlagenen 20 Minuten saß ich nun schon – immer noch im Schlafanzug – in Wills Wagen und machte mir fieberhaft darüber Gedanken, wie wir jetzt am besten mit der ganzen Sache verfahren konnten.

Den Grundstock eines Plans hatte ich schon – ich war mir zwar sicher, dass er weder mir noch Will gefallen würde – doch ich konnte auch nicht einfach so weiter machen wie bisher.

Ich wollte Will nicht verlieren – nicht nach der Kostprobe dessen, was zwischen uns sein könnte. Wir mussten einen Weg finden zusammen zu sein, ohne die Leute um uns herum zu verletzten – auch wenn Will dafür sein Versprechen mir gegenüber brechen musste.

Also quälte ich mich aus dem Wagen, der so schön nach Will roch und machte mich – seine Tasche auf meiner Schulter – auf den Weg nach oben.

Will saß auf meinem Bett und schlang gerade das Schokomüsli in sich hinein. >> Sorry, das es so trocken ist, aber die Milch wollte ich dir einfach nicht mehr zumuten. << murmelte ich mit einem verlegenen Lächeln. >> Passt schon. << entgegnete Will mit vollem Mund >> Willst du auch was? <<

Ich schüttelte den Kopf >> Nein, danke. Lass es dir schmecken. << Mit dem Kinn deutete ich auf die Tasche um meine Schultern >> Ich hab dir deine Sachen mitgebracht. <<

>> Oh, toll danke. << er grinste mich an, als hätten wir uns nicht vor einer halben Stunde beinahe gegenseitig besprungen. Etwas befangen reichte ich ihm die Tasche und druckste dann weiter am Türrahmen herum >> Ich denke, ich ... gehe dann auch mal duschen. << murmelte ich, während ich die nächstbesten Klamotten von meinem Koffer griff.

>> Aber dein Kaffee ... <<ich lächelte ihn nur beschwichtigend an >> Der ist doch jetzt sowieso schon kalt. Ich mache später einfach einen neuen. << mit diesen Worten flüchtete ich aus dem Zimmer.

Im Auto war ich noch ziemlich selbstsicher gewesen, was meinen Plan anbelangte, doch ihn nun vor mir zu sehen – grinsend nur in ein Handtuch gewickelt auf meinem Bett sitzend – hatte meine Zuversicht etwas ins Schwanken gebracht.

Er hatte zwar gesagt, dass er mich liebte und ich hatte es auch erwidert, aber was wenn es nur diese Anziehung war, die uns dazu verleitet hatte und nicht ein andauerndes Gefühl der Zuneigung – auf den ersten Blick schien diese Annahme vielleicht ziemlich weit hergeholt zu sein, aber wenn man die Situation mal näher betrachtete war es dann doch nicht mehr so unvorstellbar.

Ich wollte einfach nicht, dass er seine Ehe mit Tamy für eine vorrübergehende Affäre aufgab. Und auch wenn ich mir ziemlich sicher war, dass meine Gefühle um einiges tiefer reichten, konnte ich mir bei ihm da nicht sicher sein.

Die Tatsache, dass er mich liebte – nur mich und niemanden sonst – kam mir immer noch so unglaublich surreal vor.

Mit meinem gebrochenen Herzen konnte ich leben – das tat ich schließlich schon eine ganze Weile – aber Tamy leiden zu sehen, daran würde ich zu Grunde gehen. 

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