Kapitel 33

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Mason ließ seinen Blick immer wieder von mir zu Will schweifen. Nach einer gefühlten Ewigkeit öffnete er seinen Mund und ich erwartete eine verwirrte Bemerkung, einen dummen Spruch oder ... keine Ahnung was, doch alles was aus seinem Mund kam war ein hervor gestoßenes >> Oh. <<

Er rückte etwas von mir ab – oh, nein. Mit Sicherheit ging er davon aus, dass zwischen Will und mir etwas laufen würde – hatte er denn nicht das Hochzeitsaufgebot gelesen? Wie konnte ich ihm nur klar machen, dass er sich nicht mehr irren konnte.

In einem verzweifelten Versuch die Situation zu klären wandte ich mich an Will >> Du kannst doch einfach vorgehen, oder? Ich nehme mir dann ein Taxi. Schließlich musst du morgen deinen Flieger rechtzeitig erwischen. <<

Als Will nickte, atmete ich erleichtert auf – doch ich hatte mich wohl zu früh gefreut. >> Ja, genau. Und du wolltest mich doch begleiten. Schon vergessen? << wie zufällig drückte er sich noch etwas enger an mich. >> Wirklich? << ich warf ihm einen vielsagenden Blick zu >> Wollte ich das? Jetzt denke ich auf jeden Fall, dass du den Weg zum Flughafen ganz gut alleine finden wirst – schließlich wohnst du – im Gegensatz zu mir – noch in Williamsburg. << die Anstrengung in meiner Stimme, war kaum zu überhören, aber ich wollte, dass Will verstand.

Doch der beugte sich – als wäre nichts geschehen – einfach näher zu mir und flüsterte – so dass Mason es noch gut mitbekam – in mein Ohr. >> Ach komm schon, Luce. Lass uns die gemeinsamen Tage noch gebührend ausklingen lassen? << und dann zwinkerte er mir tatsächlich zu. Luce? Gemeinsame was? Gebührend?

Tief in mir regte sich das Bedürfnis ihm ganz fest in die Eier zu treten – aber ich wollte vor Mason keinen schlechten Eindruck machen. Leider hatte ich Will wohl zu lange angestarrt, da Mason sich unangenehm räusperte. >> Okay ... ich schätze ich sollte jetzt auch mal los. Ich habe ganz vergessen, dass ich noch etwas, äh, erledigen muss. <<

Wunderbar. Niedergeschlagen beobachtete ich wie Mason seinen Drink bezahlte und sich dann von seinem Barhocker erhob. >> Siehst du. Deine Bekanntschaft muss jetzt auch gehen. << Will sprach mit mir, als wäre ich ein Kleinkind.

Mit einem Seufzer schnappte ich mir eine Serviette vom Tresen und kritzelte meine Nummer darauf. So elegant wie ich konnte lehnte ich mich dann zu Mason herüber und steckte ihm das Stück Papier in seine Hemdtasche – dann gab ich ihm einen Kuss auf die mit Bartstoppeln übersähte Wange.

Mit einem Zwinkern in seine Richtung wendete ich mich schließlich ab und stolzierte, an Will vorbei, aus dem Club. 

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