Die darauffolgenden zwei Monate mied ich das Haus der Parkers und stürzte mich stattdessen in meine Arbeit. Der Tag an dem sich entscheiden würde, ob das Kapitel Will in meinem Leben wirklich abgeschlossen war, rückte immer näher.
Da wir nun beide in Boston lebten, hatten wir – in einem unserer wenigen schwachen Momente, in denen wir Zeit zu zweit verbracht und uns einfach nur angesehen hatten – beschlossen den Treffpunkt zu ändern.
Statt auf dem Dach meines Elternhauses würden wir uns an einem kleinen Hügel am Stadtrand treffen, der einen ebenso schönen Blick auf den Sternenhimmel bot.
Den Abend davor verbrachte ich mal wieder in einer Kneipe in der Nähe meines Büros. Gerade hatte ich mein Bier geleert, als sich ein breitschultriger, braungebrannter Kerl neben mir auf den Barhocker sinken ließ.
>> Hey, Schöne. Kann ich dir einen ausgeben? << ich stieß einen unterdrückten Laut der Genervtheit aus, bevor ich mich ihm zuwendete >> Nein, danke. Dafür bin ich noch nicht betrunken genug. <<
Der Barkeeper lachte kurz auf, bemerkte dann aber den verärgerten Blick des Typen neben mir und wendete sich wieder seinen anderen Gästen zu. Mit der Gewissheit, dass meine Antwort den schmierigen Kerl in die Flucht geschlagen hatte, widmete ich mich wieder meiner Lieblings Beschäftigung , der ich seit zwei Monaten ununterbrochen nachging – ich suhlte mich in Mitleid.
>> Ach komm schon. Ein oder Zwei Bier können doch nicht schaden. << die Stimme des Fremden wahr beunruhigend nah an meinem Ohr. Ich wappnete mich gerade innerlich ihm eine gehörige Standpauke zu halten, als ich eine mir bekannte und ziemlich verärgerte Stimme hinter mir hörte.
>> Die Lady hat nein gesagt, Kumpel. Du solltest auf sie hören. << Will trat neben mich und starrte den Mann neben mich mit hasserfülltem Blick an. >> Ich habe mit der hübschen Frau geredet und nicht mit dir Kumpel. <<
Mit zwei großen Schritten hatte sich Will zwischen mich und den Typen geschoben >> Verschwinde hier, sofort. << er zischte die Worte lediglich unter zusammengebissenen Zähnen hervor, doch seine Drohung schien zu beeindrucken.
>> Schon gut, schon gut. Ich wusste ja nicht, dass sie einen übereifersüchtigen Freund hat. << mit diesen Worten erhob sich der Fremde und schlenderte zu einem anderen Teil der Bar, wo ebenfalls ein paar Mädchen etwas tranken.
Will drehte sich mit einem selbstgefälligen Lächeln zu mir um – wie gern ich ihm dieses Grinsen aus dem Gesicht prügeln wollte.
>> Mitkommen. Sofort. << meine Stimme war kaum noch wiederzuerkennen, als ich aufstand und aus der Bar ging – Will folgte mir mit wenigen Schritten Abstand.
Kaum waren wir draußen angekommen fuhr ich herum und deutete anklagend auf Will >> Du - << er stolperte ein paar Schritte zurück >> Du darfst sowas nicht machen. Das darfst du einfach nicht. Du hast nicht das Recht dazu und einen Grund solltest du eigentlich auch nicht haben. Du bist verdammt noch mal mit meiner besten Freundin verheiratet und nicht mein ‚übereifersüchtiger Freund' <<
Alshätte ich ihm nicht gerade die Ansage meines Lebens gehalten, schlenderte Willentspannt auf mich zu.

DU LIEST GERADE
Should've been us
RomanceWenn die Vergangenheit einen einholt, wird man von seinen Gefühlen überrollt. Das muss Lucy schweren Herzens herausfinden, als sie nach Jahren für ein Klassentreffen in ihre Heimatstadt zurückkehrt. ° Das hier ist eine Geschichte die ich vor 5 Jahr...