Kapitel 32

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Rote voluminöse Haare, eisblaue Augen, muskulöse Arme und sicher ein ausgeprägtes Sixpack unter dem grauen Shirt – das war Mason Miller. Mein ehemaliger Schwarm aus der High-School und sicher auch der aller anderen Mädchen, denen er je begegnet war. Doch aus irgendeinem Grund hatte er schon immer ein Auge auf mich geworfen gehabt.

>> Autsch! << Mason legte sich theatralisch eine Hand auf die breit angespannte Brust. >> Dabei wollte ich doch nur ein Gespräch aufbauen und ... kleiner Tipp – das habe ich hiermit wohl geschafft. << ließ er mich mit einem breiten Gewinner-Lächeln wissen.

>> Ähm, nein. Da musst du dich wohl täuschen. Ich wollte mir nur ein Bier holen und jetzt, da ich es habe - << ich griff nach der kühlen Flasche und reichte Dave das Geld >> - gehe ich wieder. Nach dem vierten Bier ist es sowieso für jegliche Konversation zu spät. << ich wendete mich von Mason ab, aber der legte seine Hand sanft aber bestimmt auf meine Schulter.

>> Ach, komm schon. Ich beiße auch nicht – jedenfalls nicht wenn du nicht darauf - << er sah meinen abfälligen Blick und setzte neu an. >> Gib mir drei Minuten, okay? Ich beweise dir, dass ich ein Gespräch wert bin – egal wie viel Alkohol du schon intus hast. Wenn ich dich nach den drei Minuten immer noch langweile, lasse ich dich auch kommentarlos gehen. << in seinen Augen stand so viel Ehrlichkeit, dass ich einfach nicht nein sagen konnte.

Und warum auch? Ich war Single und hatte mir sowieso vorgenommen ab sofort nach vorne zu sehen – da war Mason doch nicht die schlechteste Wahl. Ich stützte mich also mit dem Ellenbogen auf der Theke ab und nahm einen Schluck aus meinem Bier.

>> Also, dann. Schieß los. <<

Auch nach drei Minuten, in denen wir schon sämtliche Themen abgegrast hatten, unterbrach ich ihn nicht. Es tat gut sich einfach nur mit jemandem über unverfängliche Dinge zu unterhalten. In den letzten Wochen war mein Leben nur von zwei Gesprächsthemen erfüllt gewesen – die Hochzeit und die Beerdigung. Ab und zu konnte Mason mir sogar ein Lachen entlocken und ich war ihm irgendwie dankbar, dass er mir eine Pause von meinem komplizierten Gefühlsleben gönnte.

Gerade versuchte ich wieder zu Atem zu kommen, nachdem er einen unendlich schlechten Witze gebrachte hatte, als ich eine vertraute Stimme hinter mir hörte.

Ich spürte wie sich ein schwerer Arm um meine Schultern legte und schaute unwillkürlich zu dessen Besitzer hoch. Wills schwarze Haare klebten immer noch an seiner Stirn, aber sein Atem ging deutlich flacher als noch vor einer halben Stunde.

>> Ähm, Lucy. Wir sollten jetzt wahrscheinlich besser gehen. Es ist schon spät. << er sprach zwar mit mir, aber sein Blick war streng auf Mason geheftet. >> Mason << zischte er zwischen zusammen gebissenen Zähnen hervor – was war denn bitte mit ihm los?

>> Will << nickte Mason meinem besten Freund zu und nahm einen Schluck seines Whiskeys. Etwas verwirrt starrte ich auf die Uhr meines Handys, wobei ich eine ganze Weile benötigte, da meine Augen zuerst einfach nicht scharf stellen wollten.

Dann sah ich wieder zu Will hoch – sein Blick war fordernd, fast flehend. Ich konnte seine Eile nicht im Geringsten nachvollziehen. Also erwiderte ich nur mit einem Lächeln >> Wieso denn? Ich und Mason amüsieren uns doch gerade. << Ich wandte mich, nach Bestätigung suchend, Mason zu, doch der wusste gerade wirklich nicht wie er zu dieser Sache stehen sollte. 

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