Kapitel 52

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>> Sag doch etwas! << flehte ich ihn geradezu an.

Doch Will starrte nur weiter auf unsere ineinander verschränkten Finger und rührte sich nicht. Ich hatte keine Ahnung was in seinem Kopf los war – ganz davon abgesehen wie er zu meinem Vorschlag stand.

>> Bitte. << jetzt legte ich ihm eine Hand unter das Kinn, damit ihm nichts anderes übrig blieb als mich anzusehen. >> Was soll ich dazu sagen? << stieß er etwas bitter zwischen zusammengebissenen hervor. >> Anscheinend hast du das schon alles ohne mich beschlossen. << die Tränen liefen jetzt immer hartnäckiger über mein Gesicht. >> Will ... <<

>> Du weißt, wie ich darüber denke. Du weißt, dass ich dich liebe und kein Versuch meine Ehe zu ‚retten' und auch keine vier Monate Funkstille können daran etwas ändern. << diese Worte machten mir nur allzu bewusst, wie sehr ich ihn mit meinen verletzt hatte – er nahm an, dass ich an seiner Zuneigung zu mir zweifelte und das schlimme war, dass er Recht hatte.

Tatsächlich zweifelte ich an seinen Gefühlen, konnte mir aber auch meinen nicht sicher sein. Das alles war einfach viel zu überraschend gekommen, als dass ich die Tragweite dessen wirklich begreifen konnte. Mit einem letzten Versuch ihm klarzumachen, dass er nicht der einzige war an dessen Liebe ich zweifelte legte ich meine Hand erneut an seine Wange.

>> Ich liebe dich doch auch, aber ... << >> Aber du willst lieber auf Nummer sicher gehen? Ist dir mein Versprechen nicht genug wert? << Wut vermischte sich unter meine Verzweiflung >> Das ist nicht fair und das weißt du auch! <<

Darauf schien er nichts erwidern zu wollen, also schob ich – jetzt noch wütender – etwas hinterher >> Weißt du was? Vergiss es wieder. Das alles hier - << ich deutete abwechselnd auf ihn und mich >> war nichts als ... es hätte sowieso nie geklappt, okay. <<

Mit diesen Worten wendete ich mich von ihm ab und machte mich daran das Bett zu machen. Irgendwann spürte ich dann seine warme Hand auf meiner Schulter – etwas zu energisch drehte ich mich um >> Ist noch was? <<

>> Bitte sei nicht so. << murmelte er leise. >> Wie? << erwiderte ich daraufhin sichtlich verwirrt. >> Als wüsste ich nicht ganz genau wie sehr ich dich gerade verletzt habe. << ich stieß scharf Luft aus, aber meine Stimme war nicht annähernd so zorngeladen wie ich es gewollt hatte >> Wenn du es wusstest, wieso hast du es dann getan? <<

Als Antwort strich er mir sanft über die Wange. >> Weil ich ein Idiot bin. Ein selbstsüchtiger Idiot, den die Gefühle anderer nicht interessieren. << ich schüttelte heftig den Kopf >> Nein, das bist du gar nicht. Hör auf so etwas zu sagen. << ein trauriges Lächeln stahl sich auf sein Gesicht.

>> Doch. Doch das bin ich ... zumindest wenn es um dich geht. << er kam immer näher und fuhr mit seinen Lippen meinen Wangenknochen nach – ich ließ es geschehen, weil ich bei ihm immer schwach wurde. >> und weißt du was? << ich musste die Augen schließen, weil der Moment so intensiv war. >> Ich fühle mich deswegen kein. Bisschen. Schlecht. << er verteilte kleine Küsse an meinem Ohr. 

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