Kapitel 50

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Als ich wieder vor meiner geschlossenen Zimmertür stand wurde mir eins klar – das Verstecken war jetzt vorbei.

Mit erhobenem Kinn öffnete ich die Tür, um Will endlich meine Entscheidung mitzuteilen, doch der Raum war leer – kein Will auf dem Bett, am Fenster oder sonst wo in meinem Zimmer. Er war nicht mehr da.

Erschöpft ließ ich mich aufs Bett sinken und schloss die Augen – mit meiner merkwürdigen Art hatte ich ihn mit Sicherheit vergrault, na toll. Wieso hatte ich ihn auch so lange hingehalten?

Das Zufallen der Tür ließ mich aufschrecken – da stand ein völlig angezogener und lächelnder Will mit zwei dampfenden Tassen Kaffee. >> Ich dachte, wenn ich dir schon nichts vom Müsli übrig lasse, könnte ich doch zumindest für heißen Kaffee sorgen. << grinste er mich an. >> Zwei Stück Zucker, keine Milch, richtig? << er reichte mir eine Tasse – ich konnte lediglich perplex nickten.

Während ich an meiner Tasse nippte – wobei ich mir natürlich die Zunge verbrannte – beobachtete ich den Mann neben mir. Will schien die Situation nicht mal annährend so unangenehm zu sein wie mir. Irgendwann hielt ich es dann aber nicht mehr länger aus und die Worte platzen förmlich aus mir heraus.

>> Ich habe darüber nachgedacht wie es weitergehen soll. << Will wendete sich mir zu >> Okay ... deinem Verhalten in der letzten Stunde nach zu schließen wird es mir wahrscheinlich nicht gefallen ... << ich zuckte bei der Direktheit seiner Worte zusammen – er hatte also die ganze Zeit gewusst, warum ich mich so komisch benahm, mich jedoch nicht darauf angesprochen. Ich hatte keine Ahnung wie ich das deuten sollte.

>> Also ... auf jeden Fall steht fest, dass du die Ehe mit Tamy nicht einfach so beenden kannst. Ich meine ihr solltet jetzt gerade eigentlich in euren Gott verdammten Flitterwochen sein. Deswegen habe ich mir überlegt - << Will wusste anscheinend schon worauf ich raus wollte, da er mich umgehend unterbrach >> Nein, Lucy. Das, was ich gestern Nachmittag gesagt habe, hab' ich ernst gemeint – ich werde nicht mehr von deiner Seite weichen. << sein Blick wirkte so entschlossen und ich verfluchte ihn in diesem Moment dafür, dass er mir das hier so schwer machte.

>> Will ... << stieß ich mit etwas gequälter Stimme aus >> Du musst mich doch verstehen – sie ist meine beste Freundin. Ich kann nicht einfach ihn ganzes Leben kaputt machen nur damit ich ... << die Worte blieben mir im Hals stecken – ich konnte den Satz einfach nicht zu Ende bringen.

>> Was? Damit du glücklich bist? Vielleicht solltest du nicht immer an andere denken, wenn du wichtige Entscheidungen triffst. << in seiner Stimme schwang eine Spur Wut mit – ob auf mich oder Tamy konnte ich nicht sagen. >> Außerdem musst du mich auch verstehen. Ich habe so lange auf das hier gewartet. << sanft strich er mir über den Oberschenkel. >> Du kannst mich meinetwegen für egoistisch und selbstsüchtig halten, aber ich werde mein Glück nicht für das anderer aufgeben. Ich will mit dir zusammen sein und mit niemand anderem. <<

Gott, wieso musste er mir das hier nur so schwer machen? 

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