Kapitel 3

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Wenn ich dachte er war während unser Highschool Zeit schon ganz heiß gewesen, hatte ich mich getäuscht – der Will, der nun durch der Turnhalle der Jackson Clark Highschool schlenderte war ein ganz anderes Level von heiß. Ich konnte gar nicht anders als ihn anzustarren – wie als wäre ich das Reh und er der Scheinwerfer eines Autos.

Plötzlich wurde ich unsanft aus meinen Gedanken gerissen >> Hallo, Lucy? Hörst du mir eigentlich zu? << ich wendete mich wieder Tamy zu und blickte sie entschuldigend an >> Tut ... Ähm, tut mir wirklich leid. Was hast du gesagt? << erwiderte ich etwas verlegen und wendete mich wieder meiner besten Freundin zu.

Sie begann erneut mit ihrem Update über ihr eigenes verkorkstes Liebesleben, als ich plötzlich eine tiefe, rauchige Stimme an meinem Ohr hörte – die mir eine Gänsehaut an Stellen verursachte, an denen ich bisher nicht einmal wusste, dass man sie bekommen konnte . Seine Stimme.

>> Hey, Schatz. << sagte er glücklich, drückte sich an mir vorbei und schloss Tamy liebevoll in die Arme. Sie erwiderte seine Umarmung und gab ihm einen zarten Kuss. Was passierte hier gerade? War das ein Scherz?

Ich wartete auf das von mir erhoffte ‚Haha! Du bist wirklich darauf reingefallen', doch es kam nicht. >> Ihr ... also, ihr ... ihr seid zusammen? << stotterte ich etwas kleinlaut, obwohl ich die Antwort absolut nicht wissen wollte. Ich setzte ein gequältes Lächeln auf.

>> Hab ich dir doch gerade erzählt, Dummerchen. << lachte Tamy, nichts ahnend, was dieser Satz in mir auslöste. >> Das ... das muss ich wohl ... äh ... überhört haben. << statt gleichgültig zu klingen, wie ich es beabsichtigt hatte, klang meine Stimme von Wort zu Wort immer panischer. Ohne auf eine Antwort zu warten, drehte ich mich um und lief Richtung Toiletten.

Ich schloss die Tür einer Kabine hinter mir und setzte mich auf den Toilettendeckel. Er war mit meiner besten Freundin zusammen! Sämtliche Träume, die ich mir in den letzten Jahren ausgemalt hatte zerplatzten auf einmal. Auch wenn ich mit dem Entschluss hergekommen war, meine Gefühle für Will ein für alle Mal zu begraben, hatten ich in dem Moment, in dem ich sein engelsgleiches Gesicht erblickt hatte, all meine Pläne ihn zu vergessen in Luft aufgelöst. Eine Träne kullerte mir die Wange herunter.

Ich zuckte unwillkürlich zusammen, als die Tür quietschend geöffnet wurde und Tamys Stimme die Damentoilette füllte. >> Lucy? Ist alles okay? << zitternd wischte ich mir über die Augen, wobei wahrscheinlich mein ganzes Makeup verschmierte, bevor ich aus der Kabine trat. >> Ja. Wieso? << Sie schnappte erschrocken nach Luft >> Oh mein Gott. Du siehst ja schrecklich aus! Komm mal her. <<

Tamy zerrte mich zum Spiegel und öffnete ihre Clutch, aus der ein Wattepad, Mascara und Eyeliner zum Vorschein kamen. >> Du bist so abrupt abgehauen ... und als du nach ein paar Minuten nicht wieder gekommen bist, hat Will mich gebeten nach dir zu sehen. << in ihrer Stimme spiegelten sich Verwirrung und Besorgnis, während sie versuchte mein verunstaltetes Makeup zu retten. >> Mir ... mir war nur etwas schlecht ... jetzt ist alles wieder okay. << erwiderte ich, in der Hoffnung sie würde nicht weiter nachfragen, was sie schlussendlich dann auch nicht tat.

>> Oh, ok. Geht's jetzt wieder? << ich nickte und Tamy hakte sich bei mir unter, zog mich aus der Damentoilette und führte mich wieder zu Will. 

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