Kapitel 55

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>> 2 Monate später <<

Erschöpft ließ ich mich auf mein Bett fallen.

Gähnend versuchte ich mir die Schuhe abzustreifen ohne dabei meine Hände benutzen zu müssen. Mal wieder hatte ich Überstunden gemacht – zum einen um dieses nervige Projekt endlich hinter mich zu bekommen, zum anderen um der Einsamkeit zu entfliehen, die mir seit ungefähr 8 Wochen im Nacken saß.

Ich drehte mich auf die Seite, damit ich ein Blick auf den Funkwecker auf meinem Nachttisch werfen konnte – 23:30. In 8 Stunden musste ich schon wieder im Büro sein.

Seitdem ich wieder in Boston war, war das keine Seltenheit. Ich hatte mich sofort wieder in die Arbeit gestürzt, um die Zeit aufzuholen, in der ich gefehlt hatte. Die freien Sonntage hatte ich meistens mit Papierkram oder dem Wocheneinkauf verbracht.

Im Vergleich zu meinem Leben vor der Hochzeit und der Beerdigung meines Vaters, hatte sich eigentlich nicht viel verändert, aber irgendwie kam es mir jetzt so falsch vor – nicht genug.

Vor Erschöpfung und all dem Kopfzerbrechen über meinen Lebensstil hätte ich beinahe die Haustür nicht gehört, die ununterbrochen zu klingeln schien – wer zur Hölle sollte denn bei mir klingeln, und erst recht um diese Zeit.

Schnell beschloss ich den unerwünschten Besucher einfach zu ignorieren – irgendwann würde er schon aufgeben und wieder den Heimweg antreten. Ein bisschen Schlaf hatte ich mir doch sicher verdient.

Anders als erwartet jedoch, wollte das Klingeln einfach nicht aufhören, bis ich mich endlich mit einem gereizten Stöhnen aus dem Bett quälte und mit schweren Schritten Richtung Tür stapfte – das war jetzt besser wichtig.

Mit einem herzhaften Gähnen öffnete ich die Kette und das Schloss, bevor ich noch einmal inne hielt – was wenn irgendein Verrückter vor der Tür stand, der mich ausrauben wollte?

Kaum hatte ich diesen Gedanken zu Ende gedacht, musste ich ein hysterisches Lachen unterdrücken – der Schlafmangel tat mir auf Dauer wirklich nicht gut.

Ohne zu Zögern öffnete ich also die Tür, war einen Blick auf die Person vor mir und erstarrte. Diese machte sich gar nicht erst die Mühe mich zu begrüßen sondern schloss mich gleich fest in die Arme, während sie aufgeregt auf und ab hüpfte.

>> Oh mein Gott, Lucy. Ich freue mich ja so dich wieder zu sehen. << für mein überreiztes Gehirn war diese schrille Stimme echt zu viel und ich zuckte mit schmerzverzerrtem Gesicht zusammen. Nach einer gefühlten Ewigkeit zog sich mein nächtlicher Gast dann endlich zurück.

>> Hi .... Tamy <<

Should've been usWo Geschichten leben. Entdecke jetzt