Am Astronomieturm

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Als ich aufwachte war mir klar, dass es noch sehr früh sein musste. Es war noch dunkel und ich fröstelte als ich den lauten Wind und den peitschenden Regen gegen die Fensterscheiben prasseln hörte. Ich schaute schnell auf die goldene Uhr neben meinem Bett 5:30Uhr! Seufzend stand ich auf, wohl wissend, dass ich jetzt kein Auge mehr zu machen könnte. Ich schlüpfte in den weichen Bademantel den mir mein Vater mal aus einem dubiosen Muggelgeschäft mitgebracht hatte und zog mir die weichen Hausschuhe über. Jetzt war mir wenigstens nicht mehr kalt. So geräuschlos wie möglich schlich ich aus dem Schlafraum der Mädchen und die Steintreppen hinunter. Dann ging ich immer noch schleichend durch den Gemeinschaftsraum der Gryffindors in dessen Karmin das Feuer welches Hermine vorhin entzündet hatte erloschen war. Ich drückte einmal gegen das dünne Holz der Tür und im nächsten Moment stand ich in den Fluren. Perfekt, keiner hatte mich bemerkt... Ein lautes Schnarchen hallte durch den Gang und bereitete mir fasst einen Herzinfarkt. Die Angst förmlich ins Gesicht geschrieben drehte ich mich herum und sah..... das die fette Dame auf dem Portrait, welches gleichzeitig die Tür des Gryffindor Turms war friedlich schlummerte. Erleichtert atmetet ich leise aus und lief den Gang entlang. Das Outfit dass ich trug war nicht gerade stylisch, jedoch wärmten mich der Bademantel und der Schal über meinem Schlafanzug. Außerdem würde man um diese Uhrzeit sowieso keiner Menschen Seele begegnen.

Am Astronomieturm angekommen, setzte ich mich ans Geländer und schaute in die Ferne. Es war noch dunkel aber die Sonne kam ganz langsam hinter einpaar Wolken hervor. Mittlerweile hatte es aufgehört zu regnen und die Luft war frisch und kalt. Ich liebte es nach einem Unwetter nach draußen zu gehen und einmal ganz tief durch zu atmen. Verträumt blickte ich in die Landschaft. Es war ruhig und ich war schon wieder in meinen Gedanken versunken, als sich plötzlich jemand bemerkbar machte. Erschrocken fuhr ich herum und sah,... Malfoy!

„Was machst du denn hier?"fragte ich schnippisch.

„Das Gleiche könnte ich dich fragen",entgegnete er.

„Ich kann nicht schlafen und wollte in Ruhe den Ausblick",...

„Ich auch", fiel er mir ins Wort.

Ich seufzte und drehte mich wieder um. Eine Weile sagt keiner von uns beiden etwas worüber ich auch ziemlich froh war. Ich hatte keine Lust auf eine Konversation geschweige den mit Malfoy. Doch er war anscheinend ganz andere Meinung.

„Du bist hier an meinem Rückzugsort, denn normalerweise kommt hier niemand her, oder besser gesagt nicht so früh"

Ich drehte mich erbost zu ihm und sah ihm in die Augen.... plötzlich verschwand meine Wut. Ich verlor mich für einpaar Sekunden in ihnen. Es war so als würden sie meine ganze Aufmerksamkeit aufsaugen. Sie waren so grau wie der Himmel während eines Sturmes..

„Hypnotisierend was?",bemerkte er arrogant und sah grinsend auf mich herab. Sofort wurde ich wieder wütend. Ich hasste diese selbstgefällige Lächeln! Ich giftete ihn an:

„erstens nein und zweitens glaube ich nicht, dass das dein Turm ist nicht wahr!"

Warum musste er mich schon so früh reizen?!

„Weißt du in dieser Schule habe ich gewisse Privilegien", arrogant zog er seine Augenbrauen hoch, dann viel sein Blick das erste Mal heute auf mein Outfit.

Seine Augen wanderten von meinem Bademantel bis zu meinen Pantoffeln und wieder hoch zu mir. Okay, das war jetzt wirklich peinlich.... Ich erkannte sofort welche Freude ihm mein Outfit machte. „ Also ich würde mich das nicht trauen". Ich musterte ihn kurz, mir viel aber kein Konter ein, da er nicht gerade schlecht aussah. Er trug auch einen schwarzen Schlafanzug - welcher fast garnicht wie ein Schlafanzug aussah -, und seine Haare waren nicht wie meine verstrubbelt sondern sorgfältig gekämmt. Er schien gemerkt zu haben, dass ich verzweifelt etwas hässliches an ihm suchte.

„Mir steht alles", sagte er mir einem überheblichen Grinsen.

„Geht so", murmelte ich, aber so leise, dass man es fast nicht verstehen konnte. Das war das erste Mal, dass mir keine schneller Konter einfiel und das war eher untypisch für mich.

„Gibs zu, du bist sprachlos in meiner Nähe, ich mache dich verrückt", sagte er und ging langsam auf mich zu.

„Träum weiter", ich ging einen Schritt zurück um seine Nähe zu verringern.

Malfoy schaute mich herausfordernd an: „Weißt du, eigentlich findet mich doch jedes Mädchen in Hogwarts attraktiv ", da hatte er nich komplett Unrecht, doch das würde ich ihm nie sagen. Er setzte seinen Satz fort: „Nur nicht jedes Mädchen ist für mich gut genug. Ganz besonders kein Halb-oder Schlammblut".

Das reichte mir, meine Geduld war am Ende. Er hatte es geschafft!!! Wütend ging ich auf ihn zu und holte mit meiner Hand aus und hätte ihn fasst geschlagen, wenn er nicht gekonnt meinen Arm abgefangen mich gedreht und an den Handgelenken an die kalte Steinwald gedrückt hätte. Er sah mir wütend ins Gesicht und meine Beine wurden fühlbar weich wie Wackelpudding. Mein Puls raste, meine Atmung wurde ungleichmäßig und die Hitze stieg mir ins Gesicht. Er sah mir so tief in die Augen dass es mich schon fasst durchbohrte. Und Merkwürdigerweise verspürte ich einen seltsamen Drang... ich wusste nicht genau was es war aber irgendwie wollte ich ihn berühren.... der griff an meinen Handgelenken kitzelte angenehm und meine Knie wurden weicher als ich seinen Atem an meiner Haut fühlte. Seine Augen weiteten sich wieder, das wütende Glänzen in ihnen verschwand und sein Griff an meinen Handgelenken wurde lockerer. Schlagartig schien seine Wut zu verfliegen ohne dass ich den Grund wusste. Seine Atmung verlangsamte sich wieder und ein zartes Lächeln zeichnete sich in seinem Gesicht ab. Er beugte sich langsam zu mir herunter und hauchte dann :

„Das mit dem Schlag war wirklich gewagt".

Ich hasste Malfoy und hätte ihm am liebsten getreten oder anderes aber ich war wie versteinert. Und das war ein gewöhnungs bedürftiges Gefühl. Er lies langsam wieder von mir ab.

„Wir sehen uns dann in Verteidigung gegen die dunklen Künste",und ohne sich nochmal um zu drehen ging er davon. Was war das denn eben?!

In Love with a SlytherinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt