29

3.4K 175 28
                                    

Unentschlossen und leicht eingeschüchtert lag ich in meinem Bett. Ich wusste nicht was ich tun sollte. Einerseits wollte ich unbedingt wieder raus, aber andererseits hatte ich auch Angst, dass ich zu ungeschickt bin und mich selber noch irgendwie verrate.

Ich werde diesen Bengel finden.

Der Satz schwirrte mir schon den ganzen Abend im Kopf umher und ich wollte natürlich nicht, dass er wahr wird. Aber wäre es nicht auch irgendwie riskant, heute nicht rauszugehen? Wie gerne würde ich jetzt einfach Ned anrufen und ihn nach seiner Meinung fragen, doch das wäre zu dumm. Ich weiß, dass ich Ned vertrauen kann, bloß wäre er dann einer Gefahr ausgesetzt, weswegen es besser ist, wenn er nichts weiß.

Ich stand vom Bett auf und lief gestresst hin und her. Wenn ich nur wüsste, was er vor hat. Ich schaltete mein Funkgerät ein, was ich mir von einem Polizisten ausgeliehen habe.

>>Schildern Sie mir die Lage, Officer Lewis.<<, sprach eine Person. Danach hörte man ein kurzes Rauschen.

>>Wir haben das Haus umzingelt. Wir warten jetzt nur noch auf Captain Rogers und Black Widow, dann werden wir das Gebäude stürmen.<<, ich musste mich bemühen zu verstehen, was er da sagte, da man stetig ein Rauschen im Hintergrund hörte.

>>Wann werden sie da sein?<<, sprach nun wieder die erste Person.

>>Voraussichtlich in 20 Minuten, Sir. Oh scheiße...-<<, ich wurde hellhörig. Das letzte was man noch hörte waren Schüsse, dann verstummte alles.

Ich zögerte nicht lange und zog mich direkt um. Ich checkte noch einmal meine Web Shooter und schloss mein Zimmer ab, dann sprang ich aus meinem Zimmer und machte mich auf den Weg zum Geschehen. Ich wusste wo ich hin musste, meine Sinne sagten es mir.

Ich kletterte ein Gebäude hoch und schaute mich aufmerksam um, damit ich kein Risiko einging. Ich war ziemlich paranoid geworden, da ich dachte, mich würde jemand verfolgen.

Gegenüber des Gebäudes, auf dem ich mich befand, herrschte Chaos. Polizisten versteckten sich hinter ihren Autos und zielten auf das Gebäude, doch drumherum konnte man viele dunkel gekleidete Männer wahrnehmen, die ebenfalls auf die Polizisten schossen. Man konnte Natasha und Steve nirgends sehen, das heißt, sie waren noch nicht da.

Die Verbrecher versuchten die Polizei zu umstellen, wodurch sie dann keine Chance mehr hätten. Mal abgesehen davon hatten sie Waffen, die ziemlich gefährlich aussahen.

Ich verschwand vom Gebäude und näherte mich leise von der Seite, sodass zwei von ihnen mit dem Rücken zu mir standen. Ich schaltete die beiden schnell aus, wodurch ein anderer auf mich aufmerksam wurde. Er wollte auf mich schießen, doch bevor er schießen konnte, wurde er selber getroffen und fiel leblos zum Boden. Ich schaute in die Richtung und sah einem Officer direkt ins Gesicht. Er nickte mir zu und drehte sich wieder um. Das war knapp.

Doch lange Zeit zum erholen hatte ich nicht, denn ein anderer bemerkte mich und wollte auf mich schießen. Ich schoss ein Netz an einen Ast und sprang schnell über ihn drüber. So stand ich hinter ihm und schlug gegen seinen Kopf, worauf er ohnmächtig zu Boden sank.

Ich sah einen Mann der sich hinter einem Busch versteckte und etwas kleines Rundes in der Hand hielt. Eine Granate. Schneller als ich ihn aufhalten könnte, wollte er sie in Richtung der Polizisten werfen. Bevor ich auch nur ein Netz losschießen konnte, kam mir eine Person mit einem Schild zuvor. Die Granate prallte an dem Schild ab und fiel runter. Mit seinem Fuß schoss er sie zurück zu dem Mann, der daraufhin die kleine Explosion abbekam und vermutlich starb. Diese Bewegung vom Captain verlief ziemlich schnell und bewies einen riesen Mut. Ich stand neben ihm und kam mir unglaublich überflüssig vor.

Sein Blick wanderte zu mir.

>>Wir müssen uns nachher unterhalten.<<, meinte er streng, drehte sich um und suchte weitere Kriminelle. Normalerweise wäre das jetzt ein perfekter Zeitpunkt um abzuhauen, doch ich entschied mich dagegen. Es wäre feige von mir, einfach abzuhauen und nicht mehr zu helfen.

Wir standen in der Mitte und wurden von mehreren schwarz gekleideten Männer umzingelt. Ich sah Natasha gegen mehrere Männer kämpfen und dann fiel mir ein Mann auf dem Dach auf, der etwas großes in der Hand hielt.

>>Captain?<<, er schaute mich fragend an und ich zeigte nach oben. Er folgte meinem Blick und schaute sich nach einer Möglichkeit um, um auf das Dach zu kommen.

>>Ich mache das.<<, meinte ich und entfernte mich, um auf einen Baum zu klettern. Von dort konnten die Gegner mich nicht sehen und ich sprang auf das Dach. Sofort nahm ich dem Kerl den Raketenwerfer aus der Hand und warf ihn herunter zu Steve, der ihn mit seinem Schild einmal in der Mitte teilte. Ich schoss ihm ein Netz mitten ins Gesicht , sodass er nach hinten fiel und das Dach runter rollte.

Ich weiß nicht wie lange wir noch gegen diese Typen kämpften, doch ich war ziemlich erschöpft als die Polizei endlich das Haus stürmte. Es war ruhig hier draußen geworden und Steve und Natasha unterhielten sich. Ich saß etwas abseits auf dem Haus und beobachtete das Geschehen. Steve schaute immer mal wieder zu mir, während Natasha nicht sehr begeistert aussah. Angestrengt versuchte ich ihr Gespräch zu belauschen, da es mir irgendwie komisch vorkam.

>>Tony, du kannst.<<, hörte ich und geschockt riss ich meine Augen auf.

Was?!

Ich musste schnell hier weg. Ich sprang schnell vom Dach. Natasha und Steve beobachteten mich ganz genau, doch dann sah ich auch schon eine rot-gelbe Rüstung direkt auf uns zukommen. Ich lief so schnell ich konnte in die entgegengesetzte Richtung, durch die Stadt und versuchte mich ein wenig unter die Menge zu mischen, doch das klappte leider nicht besonders gut. Natürlich hatte ich noch meinen Anzug an, was den Passanten auffiel und deswegen Abstand nahmen um Videos und Bilder zu machen. Schnell verschwand ich in einer Gasse und kontrollierte, ob mir auch keiner folgte. Weit und breit niemand zu sehen. Ich lehnte mich gegen die Wand und stützte meine Hände an meinen Knien ab, um erstmal wieder zu Atem zu kommen.

Jetzt musste ich erstmal überlegen, wie ich meinen Chef am besten loswerden würde. Doch mir blieb wohl keine Zeit mehr, denn plötzlich hörte ich ein lautes Rauschen über mir und dann landete die Eisenrüstung mit einem lauten Krach vor meiner Nase. Er richtete sich langsam auf und schaute mir entgegen. Scheiße.

>>Kurzzeitig dachte ich tatsächlich, du könntest mir entwischen.<<, sprach er zu mir. Es war wie ein Déjà vu. Damals bei der Mission, als ich diesen fremden Kerl beschützt hatte und Mr. Stark mich fast angeschossen hätte.

Durch seine Maske konnte ich keinerlei Emotionen wahrnehmen, weswegen ich mir nicht vorstellen konnte, was sein nächster Schritt war.

Das Gute war, dass ich ebenfalls eine Maske trug und er mein erschrockenes, fast ängstliches Gesicht nicht sah. Okay, jetzt wusste ich wirklich nicht mehr weiter. Ich schaute mich um und hoffte, dass mir irgendeine Idee einfiel, die mich aus dieser misslichen Lage rettete.

>>Du brauchst gar nicht erst versuchen abzuhauen.<<, meinte er nur ruhig.

>>Wo bleibt dann der Spaß?<<, war meine freche Antwort, die zum Glück selbstsicherer rüber kam als ich dachte. Dadurch bekam ich neuen Mut und das Adrenalin kochte schon in mir.

Ich grinste unter meiner Maske und wickelte seine Beine in meinen Netzen ein, weswegen er zu Boden fiel. Schnell schoss ich mehrere Netze auf ihn, damit er sich nicht so schnell vom Boden befreien konnte. Dann rannte ich in die nächste Gasse und kletterte ein Gebäude mithilfe meiner Netze hoch. Ich sprang auf den Dächern weiter und verschwand in der Gasse meines Zuhauses, wo ich noch einen Augenblick wartete und überall nachschaute, ob mir nicht doch jemand gefolgt war. Als ich mir sicher war, verschwand ich in meinem Zimmer und ließ mich erschöpft auf mein Bett fallen.

Das hatte definitiv kein Wiederholungsbedarf.

Happy Birthday! 🥳🥳🥳
blackredseven

~Leo~

Mr. Assistant | StarkerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt