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Ich weiß nicht wie lange ich schon hier lag und einfach nur die Decke anstarrte. Vielleicht zwei Stunden? Vielleicht auch länger?

Als ich aufwachte, wusste ich erst gar nicht wo ich war und was gestern geschehen ist. Doch in der Zeit wo ich hier wach lag, tauchte alles von gestern Abend in meinem Gedächtnis wieder auf. Und ich wünschte, es wäre mir nicht mehr eingefallen. Ich traute mich nicht mal aufzustehen und die anderen zu suchen. Mal abgesehen davon trug ich nur eine Boxershorts und von meinen alten Klamotten war weit und breit keine Spur. Und ich werde definitiv die Lederhose von gestern nicht mal mehr anschauen. Ich hatte überlegt wenigstens das Hemd anzuziehen, doch dann sah ich einen kleinen Tropfen Blut darauf und überlegte es mir anders.

Letztendlich stand ich einfach auf und ignorierte mein Erscheinungsbild, während ich an dem Spiegel vorbei zur Tür ging. Ich sah nur im Augenwinkel meine Haare, die in alle Richtungen standen. Mir war es zwar trotzdem unangenehm so runter zu gehen, doch es kann wohl bei weitem nicht so peinlich sein wie der gestrige Tag. Sie haben alles gesehen. Nicht nur wie ich auf der Bühne tanzte, sondern auch noch wie ich mit diesem Kerl rummachte. Wie hieß er noch gleich? Anthony? Nein, das war es nicht. Jetzt dachte ich auch noch an meinem Chef.

Vorsichtig öffnete ich die Tür und vernahm mehrere Stimmen von unten. Leise tappte ich die Treppen herunter, um niemanden auf mich aufmerksam zu machen. Dort saßen sie und unterhielten sich. Eigentlich wollte ich gerade wieder umdrehen, doch da bemerkte mich Clint. Er trank gerade etwas aus seiner Tasse, da verschluckte er sich bei meinem Anblick und fing an zu husten. Nun bemerkten mich auch die anderen. Irgendwie hätte ich jetzt doch ganz gerne die Lederhose und das blutverschmierte Hemd an. Natasha fing an zu grinsen und widmete sich wieder ihrer Tasse.

>>Guten Morg-<<

>>Hast du nichts zum Anziehen?<<, unterbrach Mr. Stark Steve genervt.

>>I-ich weiß nicht wo meine Sachen sind.<<, nervös spielte ich mit meinen Fingern vor meinem Oberkörper.

>>Hattest wohl eine wilde Nacht, was?<<, fragte Natasha. Zögernd nickte ich, daraufhin fingen sie und Clint an zu lachen. Sogar Bruce schmunzelte. Hatte ich was Falsches gesagt? Es war doch irgendwie eine... wilde Nacht?

Oh okay, mir fiel ein was sie meinte, als ich an mir runterschaute. Mein Oberkörper war voll mit lilanen Flecken und mein Hals sah bestimmt nicht anders aus. Jetzt wusste ich immerhin, wohin sie alle schauten. Wussten sie nicht, dass dieser Typ mir diese Knutschflecken zugefügt hat? Mr. Stark kam mit schnellen Schritten auf mich zu, wodurch ich leicht nach hinten taumelte.

>>Komm mit.<<, meinte er leise zu mir und legte seine raue Hand auf meinen Rücken, wodurch er mich die Treppen hoch schob.

>>Sei diesmal gnädig zu ihm!<<, rief uns Clint noch hinterher, was die anderen nun richtig zum Lachen brachte. Man konnte es bis hier oben hören. Ich konnte sogar noch ein 'Was ist nur falsch bei euch Leute' von Cap hören, dann wurde ich auch schon in ein Zimmer gedrückt.

>>Du wirst die nächste Woche Zuhause bleiben.<<, meinte er, als er in dem Kleiderschrank rumwühlte. War das sein Zimmer?

>>Das ist nicht nötig Mr. Stark. Mir geht es schon viel besser als gestern. Wirklich.<<

>>Mir aber nicht.<<, während er das sagte, drehte er sich wieder zu mir und warf mir Kleidungsstücke in die Arme, die ich sehr ungeschickt auffing.

>>Es ist doch nichts passiert.<<

>>Nichts passiert? Komisch, hab ich es mir nur eingebildet, dass ich dich fast getötet hätte? <<, seine Stimme hatte einen gefährlichen und ironischen Unterton. Ich schluckte.

>>Es zählt doch nur das hier und jetzt und nicht die Vergangenheit.<<, verteidigte ich mich. Mir ging es gut und das würde nur so bleiben, wenn man nicht in der Vergangenheit rum graben würde. Ich traute mich nicht das zu sagen. Sein Blick sprach Bände.

>>Ich mein es ernst Peter. Du bleibst Zuhaus-<<

>>Bitte Mr. Stark!<<, flehte ich.

>>Lass mich ausreden! Ansonsten bleibst du für immer Zuhause. Ich möchte, dass du dich erholst. Außerdem möchte ich mir das da...<<, er zeigte auf meinen Oberkörper und Hals. >>...nicht geben.<<

>>Weil es nicht von Ihnen ist?<<, scheiße. Was laberte ich denn da?!

Ich merkte wie er kurz in seiner Bewegung inne hielt und mich dann anschaute. Er schmunzelte. Verkackt. Ich hab es mir anders überlegt, die Woche würde mir wirklich ganz gut tun. Er hatte seine Hände in den Hosentaschen vergraben und schlenderte langsam zu mir rüber.

>>Zieh dich jetzt an.<<, zum Glück ignorierte er es einfach, was mich beruhigt aufatmen ließ. Er wollte gerade raus gehen, doch blieb neben mir nochmal stehen.

>>Sei froh Peter, dass ich nicht derjenige war. Ich hätte es zu Ende gebracht und es wäre nicht so schön für dich gelaufen. Wortwörtlich.<<


>>Hey Tante May.<<, begrüßte ich sie, nachdem ich die Wohnung betrat.

>>Und wie war es beim Praktikum?<<,

>>Sehr gut. Ich bin müde, ich gehe schlafen.<<, log ich wie gekonnt.

>>Aber wir haben doch erst-<<, ich knallte die Tür hinter mir zu. Stille umgab mich und ich musste erneut an Mr. Stark denken. Ich verstand ihn nicht. Und schon gar nicht verstand ich was seine Worte in mir auslösten.

Mein Handy klingelte, was mich aufschrecken ließ. Es war Ned.

>>Hey Peter. Wie war dein Wochenende?<<

>>Ähh... ganz gut und bei dir?<<

>>Ich hab was neues von Lego. 5000 Teile. Hast du nächste Woche Zeit?<<

>>Na klar. Ich habe sogar nächste Woche frei bekommen.<<, etwas Gutes hatte es ja. Ich konnte wieder was mit Ned unternehmen.

>>Super! Ach und vergiss nicht, morgen fahren wir mit dem Kurs ins Museum. Bis morgen!<<, damit legte er auf. Na toll, musste das morgen sein?


Naa~

Genau heute ist die Geschichte 3 Wochen alt. Also genau 21 Tage. Ich denke mit 22 Kapiteln lieg ich da ganz gut 🙂

Und OMG, fast 750 Views und 140 Votes! Dankee<3

~Leo

Mr. Assistant | StarkerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt