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Seit ein paar Minuten lag ich einfach auf dem Sofa und starrte an die Decke. Unser Gespräch wurde beendet, als keiner von uns beiden noch irgendwie auf meine aussagekräftige Antwort reagierte. Seitdem schraubte er wieder an seinem Projekt herum und hatte mich wahrscheinlich schon längst vergessen. An sich nichts Schlimmes, die Stille war angenehm zum Nachdenken.

Er hatte mir bisher nichts über Deadpool berichtet. Ich wusste weder, ob sie ihn bereits gefunden haben, noch ob sie überhaupt eine Spur von ihm besaßen. Mich würde überhaupt mal interessieren, ob Mr. Stark alleine an ihm dran ist oder ob ihm jemand half.

Vielleicht half ja Steve? Obwohl, nein. Er würde wahrscheinlich nur Fragen stellen und ich glaubte nicht, dass mein Boss Lust darauf hätte, ihm so einiges zu erklären.

Aber Natasha! Sie unterstützt ihm bestimmt, immerhin weiß sie ja auch von meinem Geheimnis. Ich hoffte einfach, Mr. Stark würde nicht alleine arbeiten, Deadpool konnte echt gefährlich werden.

Frustriert seufzte ich und setzte mich augenblicklich auf. Wieso weihte er mich nicht einfach ein? Ich könnte helfen, immerhin wäre er ja dann dabei und kann ein Auge auf mich werfen, damit mir nichts passiert. Außerdem ist das Ganze noch immer irgendwie meine Angelegenheit, ich konnte also nicht einfach so rumsitzen und warten, dass das andere für mich übernahmen!

>>Was ist jetzt schon wieder?<<, fragte er gleichgültig.

>>Haben Sie ihn schon gefunden?<<, fragte ich direkt und sah ihm zu, wie er in seiner Bewegung innehielt und sich nun seufzend zu mir drehte.

>>Nur um das klarzustellen, es geht kein Collin Winston auf deine Schule und dort war auch nie einer.<<, jetzt blickte er mir starr in die Augen, während ich meine Augenbrauen genervt zusammen zog.

>>Sie denken, dass ich lüge.<<, stellte ich weniger überrascht fest und stützte meinen Kopf auf meiner Hand ab.

>>Nein, ich glaube dir, auch wenn es nicht sehr abwegig wäre.<<, ich habs schon verstanden, Arsch.

>>Das heißt, Sie finden sofort den Jungen mit den Spinnennetzen, aber nicht den Verrückten mit seinen zwei Schwertern im Latex-Anzug?<<, über diese Erkenntnis musste sogar ich leicht schmunzeln.

>>Dünnes Eis Peter.<<, gefährlich blickte er mir entgegen. >>Außerdem weiß ich, wer er ist.<<, ergänzte er sich und ließ mich überrascht aufblicken.

>>Wer?<<

>>Ich wäre dumm, wenn ich es dir sagen würde. Du lernst schließlich nicht unbedingt aus deinen Fehlern.<<, gab er preis.

>>Bitte sagen Sie es mir! Ich helfe Ihnen, Deadpool auszuschalten!<<, flehte ich.

>>Vergiss es, nochmal wirst du ihm nicht begegnen. Zwei starke Verletzungen reichen eindeutig. Außerdem möchte ich deiner Tante nicht unbedingt beibringen, warum du gestorben bist.<<, entschlossen wandte er sich wieder seinem Projekt zu, während ich mich ebenfalls eingeschnappt von ihm wegdrehte.

>>Wie geht es deiner Tante überhaupt?<<, brach er die kurze Stille zwischen uns.

>>Was?<<

>>Es ist ja wohl offensichtlich, dass du die letzten Tage bei ihr warst und auf sie geachtet hast. Mach dir keine Sorgen, Happy passt auf.<<, versicherte er mir.

>>Schon klar.<<, murmelte ich, als ich an vorhin dachte. Wie die beide auf dem Sofa saßen und geredet haben, als wäre nichts. Als würden sie sich schon jahrelang kennen. Schnell schüttelte ich meinen Kopf. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen Peter! Sie scheinen sich einfach nur gut zu verstehen und es ist schön, May wieder lachen zu sehen...

>>Ich gehe langsam mal hoch.<<, meinte ich.

>>So?<<, fragte er und ließ abrupt sein Werkzeug auf den Boden fallen, wodurch ich erschrocken aufzuckte. >>Geht nicht, Steve ist wieder da.<<, verwirrt zog ich meine Augenbrauen hoch.

>>Na und? Es ist echt spät, ich bezweifle, dass ich ihm ausgerechnet jetzt im Fahrstuhl begegne. Ich will einfach nur noch aus dem Anzug raus und duschen gehen.<<

>>Und ich sagte, dass geht nicht. Du kannst hier unten duschen.<<, er deutete mit seinem Kopf auf das große Badezimmer.

>>Ich habe nicht mal Kleidung hier unten.<<, mal abgesehen davon, hatte ich allgemein keine Kleidung hier. Die letzten Tage hatte mir Mr. Stark immer etwas von sich gegeben, was mir ziemlich unangenehm war. Seine Shirts, die perfekt an seinem Körper lagen, hingen bei mir nur wie Kartoffelsäcke runter. Und seine Blicke waren mir dabei nicht entgangen. Wie gesagt, ziemlich unangenehm.

>>Im Bad liegt was. Eigentlich wollte ich selber duschen, aber ich kann auch oben gehen.<<, versicherte er mir.

>>Ähm, okay.<<, unsicher stand ich im Raum und entschied mich dann doch dazu, sein Angebot anzunehmen.

Ich wusste nicht, warum ich es tat. Keine Ahnung, ob ich irgendwie nicht ganz bei der Sache war oder ob es mir in dem Moment einfach egal war. Mitten im Raum öffnete ich den engen Anzug und streifte ihn von meinem Körper, sodass er zu Boden fiel.

Mr. Assistant | StarkerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt