Aufmerksam saß ich auf einem Dach und blickte in die Wohnung von Tante May und mir. Das tat ich jetzt schon seit ein paar Stunden. Wie lange, wusste ich nicht.
Ich hatte ständig Angst um sie und mir ging es erst gut, sobald ich in ihrer Nähe war. Deswegen beobachtete ich jeden Schritt von ihr und natürlich auch ihre Umgebung. Seit drei Tagen war sie wieder Zuhause und seitdem sie gegangen ist, hatte Mr. Stark mir erlaubt wieder als Spider-Man rauszugehen, mit der Bitte, vorsichtig zu sein.
Das heißt, ich durfte endlich wieder kleine Kriminelle aufhalten. Hatte ich eigentlich auch vor, doch stattdessen beobachtete ich meine Tante die letzten drei Tage. Ich hielt jeden Tag nach Gefahren Ausschau, konnte aber zum Glück keine erkennen. Vorausgesetzt ich zählte Happy dazu.
Mir war klar, dass Mr. Stark ihn auf sie angesetzt hatte, trotzdem verstanden sich die beiden meiner Meinung nach ein wenig zu gut. Selbst jetzt gerade war er bei ihr und dabei war es schon nach 21 Uhr!
Mit zusammengekniffenen Augen achtete ich auf jede seiner Bewegungen, obwohl das totaler Blödsinn war. Er kümmerte sich schließlich nur um May und würde ihr nichts Böses tun. Ich meine, er arbeitete für meinen Boss, und irgendwie war es ja auch seiner... Was bedeutete, dass wir ja quasi Arbeitskollegen waren...
Ich schüttelte meinen Kopf über meine eigenen dummen Gedanken und schaute den beiden beim Lachen zu. Wie gerne ich mich jetzt aufs Sofa setzen und statt Happy, mit meiner Tante ein Glas Wein trinken würde.
Nur zu doof, dass ich offiziell angeschossen wurde und eigentlich im Krankenbett liegen sollte. Wie gesagt, offiziell. Denn das tat ich ja offensichtlich nicht.
Ich weiß nicht, wie lange ich mir dieses Szenario noch antat, aber als es allmählich dunkel wurde, entschloss ich, zu meinem vorübergehenden Wohnort zurückzukehren.
Im Dunkeln kletterte ich den riesigen Tower hinauf zur Werkstatt, wo ich auch die vergangenen Tage immer wieder durch das Fenster eingestiegen bin. Ich konnte ja schlecht mit dem Fahrstuhl rauf und runter fahren und riskieren, mit Steve, Halloweenparty spielen zu müssen.
In der Werkstatt leuchtete Licht, wie immer. Mr. Stark war die ganze Zeit hier gewesen und wartete jeden Tag auf mich... so dachte ich zumindest. Eigentlich war er die ganze Zeit damit beschäftigt, an seinem Iron-Man Anzug zu arbeiten und fragte mich nur beiläufig, was der Tag so gebracht hatte.
Hinter mir schloss ich das offene Fenster und zog mir die Maske vom Kopf. Ich schmiss mich im gleichen Moment auf das neue Sofa, um ihn bei der Arbeit zuzusehen. Emotionslos meinte er, dass ich mich wie Zuhause fühlen sollte.
>>Und?<<, fragte er, während er sich nicht mal die Mühe machte, von seiner Arbeit aufzuschauen.
>>Nichts passiert heute.<<, lautete meine schlichte Antwort. Mr. Stark hielt kurz inne und sah mich dann mit hochgezogener Augenbraue an.
>>Willst du mir sagen, du warst den ganzen Tag unterwegs und es ist nichts geschehen?<<
>>Äh, j-ja?<<, ich merkte, wie mein Gesicht leicht warm wurde.
>>In New York? Hier wohnen über acht Millionen Menschen und genau heute bricht niemand irgendwo ein und niemand wird bedroht?<<, vorsichtig nickte ich und blickte peinlich berührt zu Boden.
>>Alles klar. Nur komisch, dass die letzten Tage ebenfalls nichts los war.<<, er griff nach einem Öl verschmierten Lappen und säuberte damit seine Hände. Ich beobachtete ihn dabei. Er hatte lediglich ein schwarzes Tank Top an, weshalb seine muskulösen Arme und sein Oberkörper gut zur Geltung kamen. Darin sah er einfach nur heiß aus.
>>Ich rede mit dir.<<, schnell huschte mein Blick von seinem Körper auf sein Gesicht.
>>Ja.<<, ja? Echt jetzt Peter?!
Die Stimmung zwischen uns war ziemlich angespannt. Seitdem Tante May weg ist, hatten wir kein einziges Mal über diesen Vorfall geredet. Ich glaube, es war meine Schuld. Zudem war ich etwas überfordert von dem, was er sagte.
Tony wird nicht mehr gehen. Nicht schon wieder.
Er ging nicht, aber er sprach auch nicht darüber. Ich wusste einfach nicht mehr, wie ich mich verhalten sollte. Mir war klar, dass er mich so schnell nicht mehr anrühren würde, da ich ihm nicht gerade das Gefühl vermittelte, etwas in die Richtung zu wollen. Beinahe ging ich ihm aus dem Weg. Meinte er es überhaupt ernst? Würde es die ganze Situation nicht noch unangenehmer machen, wenn wir darüber reden? Vielleicht bin ich nur ein Versuchsobjekt wegen meines Spinnenbisses?
So etwas in die Richtung wird es wohl gewesen sein. Er war verdammt nochmal Tony freaking Stark, dieser Frauenheld war bestimmt nicht schwul oder bisexuell.
Da jetzt noch keiner von uns den ersten Schritt machen wird, heißt es wohl abwarten... warten auf nichts. Denn mir war klar, dass ich ihn nicht dazu zwingen konnte, mit mir zusammen zu kommen und sich in der Öffentlichkeit zu outen.
DU LIEST GERADE
Mr. Assistant | Starker
Fanfiction»𝑰𝒄𝒉 𝒃𝒊𝒏 𝒆𝒏𝒕𝒕𝒂̈𝒖𝒔𝒄𝒉𝒕 𝒗𝒐𝒏 𝒅𝒊𝒓 𝑷𝒆𝒕𝒆𝒓.« »𝑰𝒄𝒉 𝒘𝒆𝒊𝒔𝒔. 𝑬𝒔 𝒕𝒖𝒕 𝒎𝒊𝒓 𝒍𝒆𝒊𝒅, 𝑴𝒓. 𝑺𝒕𝒂𝒓𝒌.« ____________________ Peter Parker. Ein kleiner, mehr oder weniger schüchterner Junge, der kurz vor seinem Abschluss s...