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Es war Donnerstag. Nur noch zwei Tage. Ich wusste nicht mal, wie ich die letzten zwei überlebt hatte. Ich war wie gewöhnlich zur Schule gegangen und danach zum Praktikum.

Aber dort haben wir nicht ein einziges Mal über Samstag gesprochen. Es hatte mich aufgeregt, doch wollte ich tief im Inneren genauso wenig darüber reden. Vielleicht war er ja der Meinung, dass das Ganze keine Besprechung nötig hätte und ich mich einfach so in die Gefahr stürzen sollte. Vielleicht besprechen wir es aber auch heute oder morgen. Irgendwie hoffte ich natürlich auch, dass wir das ganze ließen und deswegen nicht mehr darüber sprachen, aber das war sehr unwahrscheinlich.

Heute war mal wieder ein Tag, an dem wir früher als sonst Schluss hatten, da ein Lehrer kurzfristig von der Treppe runter gesprungen ist und gönnte uns mal ein bisschen Auszeit. Das ist natürlich nicht lustig und Ned und ich haben auch nicht darüber gelacht.

Auf jeden Fall konnte kein anderer Lehrer mehr einspringen, weswegen wir tatsächlich mal den letzten Block Ausfall hatten. Man konnte deutlich spüren, wie neidisch die anderen waren und kurz davor standen, ihre Lehrer die Treppe runter zuschubsen.

Ich war gerade auf den Weg nach Hause, denn ich hatte noch ungefähr zwei Stunden Zeit, bis ich bei Mr. Stark sein sollte. Genug Zeit um noch etwas zu essen und ein Nickerchen zu machen. Na gut, ein Nickerchen wollte ich jetzt nicht riskieren. Am Ende schlafe ich noch bis zum nächsten Tag durch.

Zuhause angekommen, schmiss ich meinen Rucksack in irgendeine Ecke. Tante May war nicht daheim, sondern arbeiten, wie eigentlich fast jeden Tag.

Ich öffnete den Kühlschrank und eine Portion Lasagne schaute mir entgegen. Sie strahlte mich regelrecht an und rief nur danach, gegessen zu werden. Doch bevor ich sie aus dem Kühlschrank nehmen konnte, klingelte es an der Tür.

Verwirrt zog ich eine Augenbraue hoch. Wer war das denn jetzt? Tante May konnte es schlecht sein, sie war ja arbeiten.

Ich schaute die Lasagne noch einmal traurig an und schloss dann schweren Herzens den Kühlschrank wieder. Dann begab ich mich zur Haustür.
Durch den Spion konnte ich eine Person ausmachen, die ich ganz und gar nicht erwartet hätte.

>>Hi Peter.<<, strahlte mich MJ an, nachdem ich die Tür öffnete.

>>Hey, was machst du denn hier?<<, fragte ich sie verwundert.

>>Stör' ich?<<, stellte sie mir eine Gegenfrage.

>>Nein, nein! Komm doch rein.<<, ich hielt ihr die Tür auf. Sie lächelte mich wieder an und kam hinein. Sie sah sich um, während sie sich ihre Jacke und Schuhe auszog.

>>Schön habt ihr es hier. Bist du alleine?<<

>>Ja, meine Tante ist gerade auf Arbeit.<<, antwortete ich und nahm ihr die Jacke ab.

>>Ich bin übrigens hier, weil wir uns doch noch treffen wollten. Ich dachte mir, dass wir das auf heute verlegen könnten.<<

>>Na klar!<<, jetzt war ich es, der sie angrinste. Sie kam sogar von alleine damit an, das zeigte mir, dass sie es wirklich ernst mit mir meinte. Ich freute mich, dass sogar das Praktikum in den Hintergrund rutschte.

>>Wir könnten einen Film schauen oder so?<<, peinlicherweise hatte ich überhaupt keine Idee, was wir sonst machen sollten. Ich hatte nicht mal das Geld, um mit ihr Essen zu gehen.

>>Das hört sich gut an. Welchen Film schlägst du denn vor?<<, fragte sie begeistert und folgte mir zur Couch, auf der wir uns niederließen.

>>Wir könnten auf Disney+ oder Netflix gehen, wenn du willst. Ich weiß ja nicht, was du gerne schaust. Mir wäre es egal.<<, sagte ich. Innerlich hoffte ich natürlich, dass sie keine Schnulze anschaltete, aber das wollte ich ihr natürlich nicht sagen.

>>Wie wäre es mit Avengers? Ich finde es so cool, dass sie tatsächlich einen Film raus gebracht haben. Der müsste jetzt schon auf Disney+ sein.<<, während sie mit der Fernbedienung den Film suchte, schaute ich traumatisiert zur Uhr, die über der Tür hängt.

Es war 14:56 Uhr. In einer Stunde würde das Praktikum anfangen. So ein Mist!

Innerlich bereute ich es, das Angebot von MJ angenommen zu haben, doch konnte ich es jetzt schlecht absagen.

Dann traf ich eine Entscheidung, die ich eventuell bereuen würde. Ich ging nicht zum Praktikum. Er wird mir schon nicht den Kopf abreißen, außerdem tat er dasselbe mit mir am Montag und kam nicht.

>>Peter? Noch da?<<, ich schaute sie mit großen Augen an. Sie lachte.

>>Du bist süß. Ich habe dich gefragt, ob du den Film schon kennst?<<

>>Ähh. Nee, nee. Kenn ich noch nicht.<<, ich war irgendwie total aufgeregt, mein Herz klopfte total schnell und meine Hände waren schwitzig. Immer wieder schwankte mein Blick zur Uhr.

>>Okay, er geht übrigens zweieinhalb Stunden. Ziemlich lang, oder?<<, wieso musste er denn so lang sein?

Glücklicherweise entspannte ich mich tatsächlich während des Films. Wahrscheinlich, weil MJ sich an mich gekuschelt hatte und somit beruhigte. Leider musste ich zugeben, dass Mr. Stark im Film umwerfend aussah und mich komplett mit seinem Anblick gefesselt hat, wofür ich mich selber schlagen konnte.

Es war jetzt 17:26 Uhr. Die Hälfte des Praktikums war jetzt vorbei, wie sollte ich ihm denn morgen erklären warum ich nicht kam?

'Tut mir sehr leid, Mr. Stark. Aber ich konnte nicht kommen, da ich ein Film über Sie gesehen habe, indem Sie mega geil aussahen und mein Herz fast zum Schmelzen gebracht haben.'

Nein, definitiv nicht.

>>Lass uns in dein Zimmer gehen.<<, okay. Warum musste ich immer gleich an etwas Falsches denken.

In meinem Zimmer schaute sie sich erstmal um. Es war mir etwas unangenehm, ich hatte nicht aufgeräumt und überall lag Wäsche herum, aber es schien sie nicht zu stören. Sie drehte sich um und lächelte mich schüchtern an.

>>Weißt du, eigentlich mag ich dich schon ziemlich lange, Peter. Ich war einfach zu schüchtern, um dir das zu sagen, aber ich glaube, jetzt ist ein guter Zeitpunkt dafür.<<

>>Ich mag dich auch!<<, echt jetzt? 'Ich mag dich auch'? Wir armselig war ich denn.

Sie lächelte wieder und kam mir langsam näher. Ich kam ihr ebenfalls entgegen und dann passierte es. Wir küssten uns.

Unsere Lippen berührten sich nur ganz leicht, doch es fühlte sich so gut, so richtig an. Es musste kein wilder Kampf sein, für den ersten Kuss reichte es, doch wir wollten weiter gehen, mehr von dem anderen entdecken. Ich hörte ein Rauschen im Hintergrund, doch ich blendete es aus. Ich konzentrierte mich vollkommen auf MJ und ihre weichen Lippen. Doch wie es das Schicksal wollte, mussten wir uns voneinander lösen. Allerdings nicht aus Luftnot.

>>Hallo Peter.<<, kam eine raue Stimme von Richtung Fenster. Ich drehte mich entsetzt um und konnte eine rot- gelbe Rüstung ausmachen, die vor meinem offenen Fenster schwebte und mich direkt anschaute.


Fieser Cut? Neeein.

~Leo

Mr. Assistant | StarkerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt