Mr. Assistant | Starker

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Den Würgreiz unterdrückend presste ich mir meine Hand fest gegen den Mund und starrte erschrocken auf die Leiche vor mir. Ich merkte, wie mich jemand in die Arme zog und mich von dem Geschehen direkt wegdrehte.

>>Tu dir das jetzt nicht an.<<, murmelte Mr. Stark der auf mich nicht annähernd einen überraschten Eindruck machte.

>>Er hat s-sich einfach umgebracht. <<, hauchte ich paralysiert.

>>Er wollte es so. In seiner Situation gab es für ihn einfach keinen anderen Ausweg, außer er wollte sein restliches Leben irgendwo eingesperrt verbringen und auf seinen Tod warten.<<, sein Visier klappte sich hoch und er sah mich mit einem liebevollen Blick an, während er mir sanft mit seinen kalten Metallfingern über meine Wange strich. Ich nickte noch immer benommen und schmiegte mich leicht an seine Hand. Er hatte recht.

Im Augenwinkel nahm ich Cap wahr, der ziemlich skeptisch zu uns hinüber sah. Peinlich berührte löste ich mich langsam von ihm, auch wenn es mir schwer fiel, mich von seiner Rüstung zu lösen.

>>Vielleicht...solltet ihr euch das mal ansehen...<<, sprach Natasha mit belegter Stimme und ließ uns alle neugierig zu ihr sehen. Sie hielt das Handy von Wade in der Hand und schien sich etwas darauf anzusehen. Glücklich sah sie dabei ganz und gar nicht aus. Steve war der erste, der mit großen Schritten auf sie zu ging und über ihre Schulter auf das Smartphone schaute.

Mr. Stark selbst, holte sein eigenes heraus, um wie verrückt darauf umher zu tippen. Ziemlich schnell hielt er es schlussendlich vor uns.

Ein Video. Von mir und Wade.

Es waren zusammengeschnittene Szenen, von unseren Aufeinandertreffen. Allerdings bog er sich die Szenen genau so hin, wie er es wollte, denn was darauf zu sehen war, stimmte kein bisschen. Es sah so aus, als würde ich ihn verletzen, obwohl wir wussten, wer wen wirklich verletzt hat.

>>Das stimmt doch gar nicht.<<, flüsterte ich kaum hörbar und sah verzweifelt auf den Bildschirm. Dann erschien das Gesicht von Wade, was ziemlich schlimm zugerichtet war. Er sah gequält in die Kamera und sprach zu ihr.

>>Seht ihr das?<<, er machte eine Pause und drehte sein Gesicht ein wenig in der Kamera umher. >>Das war euer geliebter Spider-Man. Der, der mir gedroht hat, mich und meine Familie zu töten! Das hat er auch fast geschafft. Ich weiß nicht, wie lange ich noch vor ihm flüchten kann, aber wenn er es geschafft hat, mich zu ermorden, möchte ich, dass dieses Video jeder sieht. Nehmt euch vor ihm in Acht, er ist nicht der, für den ihr ihn haltet! Ich verrate euch seinen Namen. Er heißt Peter Parker und lebt in Queens!<<

Mir wurde verdammt schlecht. Ich hatte das Bedürfnis in den Busch zu kotzen und taumelte einige Schritte von meinem Boss weg. Steve sah uns an und schien wohl endlich verstanden haben, was die letzte Zeit so vor sich ging.

>>Ich glaub es nicht.<<, sprach er leise und fixierte mich mit seinem Blick.

>>Das Video hat sich im ganzen Internet verbreitet, einige Fernsehsender strahlen dieses Video sogar schon aus.<<, meldete sich Natasha zögernd zu Wort.

>>Scheiße!<<, fluchte Mr. Stark leise und rieb sich angestrengt die Schläfe.

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Mein Körper zitterte leicht, als Mr. Stark und ich schließlich auf dem Sofa im Gemeinschaftsraum saßen und warteten. Er hatte seine Arme auf seinen Oberschenkeln abgestützt und seine Hände tief in seinen Haaren vergraben. Kein Wort haben wir bisher miteinander gesprochen, das Video ist bereits seit einer geschlagenen Stunde im Netz und verbreitete sich seitdem auf der ganzen Welt. Natasha und Steve waren vorerst im Park geblieben und klärten dort alles mit der New Yorker Police ab. Schließlich konnten wir die Leiche nicht einfach dort zurück lassen.

>>Pete.<<, kam es leise von ihm. >>Ich schwöre dir, du musst da nicht alleine durch okay? Solange ich lebe, werde ich immer an deiner Seite sein, verstanden? Und so schnell sterbe ich nicht, keine Sorge. Wir klären dieses Missverständnis gemeinsam auf, aber du bist nicht alleine. Merk dir das.<<, er sah zu mir auf und legte seine Hand auf meine Schulter. Ein leichtes Lächeln entkam meinen Lippen, auch wenn mir nach Weinen zumute war. Aber er war für mich da.

Ich hörte, wie sich die Fahrstuhltüren öffneten und schnelle Schritte uns entgegen kamen. Steve war wütend, alles in mir machte sich automatisch klein.

>>Wusstest du es?<<, fragte er aufgebracht, als er direkt vor Mr. Stark zum Stehen kam. Dieser erhob langsam vom Sofa und stand Steve direkt gegenüber, dem er nur stur in die Augen blickte.

>>Natürlich.<<, provozierte er den Captain.

Steve nahm einen Schritt Abstand und raufte sich die Haare, nachdem er einmal verächtlich lachte.

>>Natürlich? Wieso hast du es uns nicht gesagt?!<<, fuhr er Mr. Stark an.

>>Ehrlich gesagt<<, Natasha trat einige Schritte auf uns zu. >>wusste ich es auch.<<, sie erntete daraufhin einen ungläubigen Blick von ihm.

>>Es tut mir leid.<<, flüsterte ich endlich und senkte nach einem kurzen Blick zu ihm hoch wieder meinen Kopf. >>Eigentlich wollte ich, dass es keiner erfährt.<<, er seufzte ergeben.

>>Es hätte mir klar sein müssen, dass du es schon längst gewusst hast.<<, wandte er sich erneut an meinen Boss.

>>Aber jetzt mal im Ernst, was läuft da wirklich zwischen euch?<<, fragte er wie aus dem Nichts. Mein ganzer Körper spannte sich urplötzlich an, während meine Augen erneut den Boden suchte, um Steves angespannten Blick zu entgehen.

>>Ich wüsste nicht, was dich das angeht.<<, antwortete Mr. Stark monoton.

>>Also stimmt es? Verdammt er ist noch ein Kind Tony!<<, er funkelte ihn wütend an.

>>Ich bin bald achtzehn.<<, nuschelte ich empört, was die drei wohl hörten und zu mir herüber sahen.

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Naa, hättet ihr mit dem Video gerechnet?

~Leo