Kapitel 2

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Leise gähnend rollte er sich wieder ein und vergrub sein Gesicht im Kissen. Obwohl die Sonne schon durch das Fenster schien, dachte er gar nicht daran, aufzustehen und das warme kuschelige Bett zu verlassen. Vor allem nach dieser Nacht wollte er gar nicht erst aufwachen, wo er nun so angenehm schlummerte. Dabei erinnerte er sich nur dumpf daran, was ihn immer wieder aufgeweckt hatte. Doch er konnte nicht sagen, ob es nicht auch bloß ein böser Traum gewesen war. Ein Hirngespinst, dass ihn hatte glauben lassen, dass sein gesamter Körper brennen würde. Schließlich fühlte sich jetzt alle so angenehm friedlich an.

Neben ihm rührte sich etwas und setzte sich schließlich auf. Eri gähnte und rieb sich die Augen, ehe sie verschlafen zu dem Schlafenden neben sich blickte und sich noch einmal über beide Augen wischte, ehe diese groß wurden. „Wer bist du?", fragte sie verwirrt und gleichermaßen leicht entsetzt.

Der Dunkelhaarige rieb sich ebenfalls die Augen, was jedoch gar nicht so einfach war, da seine Hand in einem fiel zu langem Ärmel steckte. „Was? Ich bin Shota ... wer bist du?", stellte er unschuldig eine Gegenfrage und sah sich verwirrt um. „Wo bin ich?" Leichte Panik schwang mit dieser Frage mit, während Aizawa zur Bettkante rutschte und aus dem Bett stolperte, um sich weiter in dem Raum umzusehen, der eindeutig einem Mädchen gehörte. Wie war er hier gelandet?

Weit kam er jedoch nicht, ehe er über den Stoff des T-Shirts stolperte und der Länge nach hinschlug. Sofort krabbelte Eri aus dem Bett und eilte zu Hilfe. Vor ihr lag ein kleiner schwarzhaariger Junge, der nicht mehr trug als ein übergroßes T-Shirt und leise zu schniefen begann, während er sich hochrappelte. Schnell half sie ihm hoch und musterte ihn, ehe sie zurück zum Bett blickte, in der Hoffnung, Eraserhead entdecken zu können. „Ich ... bin Eri", stellte sie sich schließlich vor, „wir sind hier auf dem Gelände der UA."

„UA? Der Heldenschule? Aber wieso? Wo sind meine Eltern?" Shota verstand gar nichts mehr. Er konnte sich nicht erinnern, hierhergekommen zu sein, und wieso er ein so doofes langweiliges T-Shirt trug. Vor allem war es wohl das einzige, was er anhatte. Was ging hier vor sich?

Das grauhaarige Mädchen war sich ebenso unsicher, was hier vor sich ging. Da der Junge das Shirt trug, das Aizawa gestern angezogen hatte, und auch noch der Rest seiner Kleidung am Bett lag, konnte das nur eines bedeuten. „Oh, nein ...", murmelte sie sofort und starrte den Dunkelhaarigen mit Tränen in den Augen an, „das wollte ich nicht!"

Auch wenn dem Kleinen ebenso zum Heulen zu Mute war, sah er verwundert zu dem Mädchen. „Was denn?", fragte er unschuldig und versuchte sie zu beruhigen, „bitte weine nicht! Du musst mir doch helfen, Eri!" Auch wenn er nicht sagen konnte warum, und auch noch niemals jemand in seinem Kindergarten um seine Geschwister beneidet hatte, nahm er das Mädchen instinktiv in den Arm, um sie zu trösten.

Eri nickte und versuchte sich zusammen zu reißen. Es war ein Versehen gewesen, ganz bestimmt. Bisher hatte sie ja noch nie ihre Macke im Schlaf aktiviert, wieso sollte es auch jetzt passiert sein? Dennoch brachte es wohl wenig, hier herum zu stehen und zu weinen. Sie musste es wohl oder übel beichten. Vielleicht wusste ein Erwachsener, wie er ihnen helfen konnte. Also reichte sie Shota eine Hand. „Lass uns zu den Helden gehen", erklärte sie ihm, auch wenn sie Angst vor den Konsequenzen hatte, was sie mit ihr machen würden, wenn sie das hier sahen. Man hatte ihr zwar gesagt, dass ihre Macke das Zurückspulen von Menschen war, aber soweit hatte sie, zumindest nicht bewusst, noch nie jemanden zurückgespult.

~*~

Am Frühstückstisch der Lehrer herrschte bereits reger Betrieb. Nachdem gestrigen Angriff wollten ein paar der Helden noch einmal das Gelände absuchen, bevor der Unterricht begann. Daher bemerkten sie fast die beiden Kinder nicht, die sich schüchtern näherten. Vor allem Shota versteckte sich hinter der größeren Eri, da es ihm einfach viel zu laut hier war.

DeAged TroublesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt