DeAged Troubles

Kapitel 24

Mitten in der Nacht wurde Shota plötzlich wach. Etwas neben ihm hatte ihn geweckt. „Hizashi?", murmelte er leise, und setzte sich auf. Der blonde Voicehero lag neben ihm, stark zitternd und vor sich hin murmelnd. „Hizashi!", entfuhr es dem Jungen lauter, während er an der Schulter seines Freundes rüttelte, um ihn aufzuwecken.

Yamada seufzte kurz, und schlug für einen kurzen Augenblick seine Augen auf, um Shota mit schmerzverzehrter Miene anzublicken. „Soll ich Hilfe holen?", fragte der Junge, darauf vergessend, dass sein Freund im Moment keinen Ton über seine Lippen brachte. Er wartete ohnehin nicht auf eine Antwort, sondern rutschte schnell über die Bettkante und sah sich erst einmal um. Wo schlief Recovery Girl überhaupt? Bisher hatte er sich darüber nie wirklich Gedanken gemacht, weil es auch noch nie notwendig war.

Kurz führten ihn seine Beine sogar zu Yagi, der jedoch tief und fest schlief. Ob er ihn wecken sollte? Shota dachte kurz darüber nach, entschied sich dann jedoch dagegen. Wegen ihm war Yagi schwer krank, und er sollte es nicht schlimmer machen. Aizawa schluckte kurz, als ihm bewusst wurde, dass beide Männer, die in der Krankenstation lagen, nur hier waren, weil er daran Schuld trug. Er schluckte diesen Kloß hinunter und wandte sich um. Er durfte nicht vergessen, dass er Recovery Girl suchen musste, für Schuldgefühle war später noch Zeit.

Tatsächlich war da eine Tür, von der er nicht wusste, wohin sie führte. Es war eines dieser Mysterien, die man als Schüler nie ergründen konnte und die einen als Erwachsenen auch nicht mehr wirklich interessierten. Eigentlich hatte er ja ohnehin immer Glück gehabt, dass er nie wirklich in die Krankenstation musste, weil er immer vorsichtig war, und darauf achtgab, dass nichts passierte, auch wenn die anderen es als Übervorsicht betitelten. Nur leider waren Hizashi und Oboro meist so chaotisch, dass sie doch ab und an hier landeten.

Ohne weiter nachzudenken klopfte er einfach an der Tür und hatte Mühe damit, einfach abzuwarten, ob jemand sich meldete. Glücklicherweise öffnete sie sich jedoch, und er sah auf die alte Frau hinab, die seufzend zu ihm hochsah. „Hizashi geht es nicht gut!", erklärte er rasch, ohne Umschweife und trat zur Seite, damit Recovery Girl nach ihm sehen konnte.

„Es war zu erwarten. Laut Eri ging es dir in der Nacht während der Verwandlung auch nicht sonderlich gut. Wir können nur versuchen, etwas gegen seine Schmerzen zu machen und das Fieber zu senken", erklärte sie ihm, während sie das Licht anmachte und an das Bett herantrat, in dem Hizashi zitternd und leise wimmernd lag. Es tat ihm furchtbar leid, dass er das durchmachen musste. Nur zu gerne half er der alten Frau und schleppte eine Schüssel mit kaltem Wasser zum Bett, ehe er begann, die Stirn des Blonden ein wenig abzutupfen. Mehr konnten sie im Moment nicht machen, was Shota ein wenig ärgerte. Er wollte nicht untätig sein, aber es blieb ihm leider nichts anderes übrig.

Währenddessen ließ Chiyo Aizawa ebenso nicht aus den Augen. Bereits seit gestern erwartete sie, dass der nächste Alterungsprozess eintrat. Doch es passierte nichts. Shotas Aussehen veränderte sich nicht im Geringsten. Das einzig gute war, dass es ihm nicht so schlecht erging wie vor ein paar Tagen. Der Nachteil daran war jedoch, dass die Rückverwandlung doch nicht so vorhersehbar war, wie erwartet. Innerlich verdrehte die Alte jetzt schon ihre Augen, wenn sie daran dachte, dass sie bald auch noch einen jüngeren Yamada an der Backe hatte. Hoffentlich kam nicht wieder einer der Schüler auf die Idee, das Gelände zu verlassen. In den letzten Tagen gab es schließlich schon genug Abenteuer.

Mittlerweile hatte sie selbst auch schon Erfahrungen mit der Macke gesammelt und machte sich sofort daran, die Wunde an Hizashis Bein noch einmal zu begutachten und eine heilende Salbe und ein Küsschen aufzutragen. Es blieb nur zu hoffen, dass er sich nicht auch zuerst in einen Fünfjährigen verwandelte. Nicht auszumalen, wie schwierig es werden würde, wenn sie einen Knirps vor sich hatten, mit einer Stimmenmacke, die er noch nicht kontrollieren konnte. Schließlich hatte Hizashi seine Fähigkeit angeblich seit seiner Geburt.

Erst nach einer gefühlten Ewigkeit beruhigte sich das Zittern und Yamada atmete erleichtert aus. „Du kannst dich etwas hinlegen, Shota, ich werde weiter aufpassen", gähnte Chiyo und sah zu dem dunkelhaarigen Jungen, ehe sie ein leichtes Lächeln aufsetzte. Es war gar nicht mehr nötig, Shota ins Bett zu schicken. Der Jugendliche war bereits in dem Stuhl eingeschlafen, auf dem er gesessen hatte, während er Hizashis Stirn abgetupft hatte.