Kapitel 33

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Hallo ihr Lieben! ^__^

Dieses Kapitel schließt direkt nach dem Vorfall mit Mr. Aizawa an und ist leider ein bisschen sehr deprimierend, wenn auch mit Happy End. Wie gesagt nimmt die Geschichte nun eine andere Richtung ein als ursprünglich geplant, weil ich hoffe, dass es dadurch ein wenig spannender wird. (beim Lesen und beim Schreiben)

Ich hoffe euch allen gehts gut ^__^

Viel Spaß beim Lesen!

Lg Tina <3

TW: Selfharm, Erwähnung von Blut

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Immer wieder konnte er die Blicke der anderen auf sich spüren, doch er versuchte es zu ignorieren und starrte stur auf seine Unterlagen. Schon jetzt graute es ihm davor, mit irgendjemanden von ihnen über das zu sprechen, was eben passiert war. Es war ihm durchaus bewusst, dass er kaum aus dieser Sache rauskam, ohne mit jemanden darüber reden zu müssen. Sie waren alle so fürchterlich redselig und darauf bedacht, auf die Gefühle ihrer Mitmenschen zu achten. Shota fragte sich, ob es früher wohl auch so gewesen wäre, wenn er mit jemanden über das brutale Verhalten seines Vaters gesprochen hätte.

Doch vermutlich eher nicht. Jedes Mal, wenn er mit blauen Flecken und Schrammen zur Schule gekommen war, hatte niemand weiter nachgebohrt, wenn er ihnen von Trainingsunfällen erzählt hatte, falls es überhaupt Erklärungsbedarf gab. Meist interessierten seine Mitmenschen sich ohnehin nicht für ihn. Nur Oboro und Hizashi hatten ihm nie geglaubt und nachgefragt. Einmal waren sie sogar Zeugen von der unfassbaren Wut von Mr. Aizawa geworden, als Shota wieder einmal tagelang nicht nach Hause gekommen war, weil er Angst vor seinem Vater hatte. Damals hatte er sehr viel Mühe gehabt, sie davon abzuhalten, den Mann bei der Polizei anzuzeigen. Für Shota war dieses Verhalten einfach normal gewesen. Schließlich war es die Macke seines Vaters, anderen Menschen mit einer Berührung Schmerz zuzufügen. Früher hatte er sich immer eingeredet, dass der Mann nichts für seine Taten konnte, auch wenn er, je älter er wurde, bemerkt hatte, wie irrsinnig diese Meinung war.

Als es endlich klingelte, sprang Shota vor allen anderen auf. Seine Sachen hatte er schon zuvor gepackt und die letzten Minuten nur noch ungeduldig die Uhr betrachtet. Er wollte unbedingt alle möglichen Konfrontationen vermeiden. Er schämte sich für das Verhalten seines Vaters und fühlte sich schuldig, dass er ihn so dermaßen enttäuscht und wütend gemacht hatte. Vermutlich wäre der Mann niemals so ausgetickt, wenn er sich nicht so dämlich angestellt hätte. Oder?

Außerdem hatte Shota andere Dinge im Kopf, als dass er sich mit seinen Mitschülern abgeben wollte, die ihn allesamt mitleidig ansahen. Seine Mutter war bereits tot. Niemand lebte ewig, und es waren gut mehr als 15 Jahre vergangen, seit er tatsächlich 16 Jahre alt gewesen war, dennoch schmerzte dieses Wissen. Mehr noch, als die Worte, die sein Vater ihm danach an den Kopf geworfen hatte. Er war adoptiert worden. Ob es überhaupt stimmte? Shota wusste es nicht, und seine Gedanken rasten zu schnell, um sich darüber überhaupt einen Kopf zu machen. Es war zu viel passiert, um alles verarbeiten zu können.

So schnell er konnte lief er über den Campus auf das Wohnheim zu, und schlug die Tür seines Zimmers hinter sich zu. Endlich war er weg von allen Blicken, dem Mitleid der anderen. Er wollte das nicht. Wieso musste die Schule unbedingt diesen Mann herholen? Und warum war er tatsächlich gekommen, wenn er Shota doch überhaupt nicht ausstehen konnte? Schluchzend kauerte er sich vor seinem Bett auf dem Boden zusammen. Vermutlich hatte er das einfach verdient, so wie vieles andere auch. Eine Strafe des Universums für seine Existenz.

Immer mehr Tränen liefen über seine Wangen, bevor er schließlich in seine Hosentasche griff, um etwas hervorzuziehen. Schnell schlüpfte er aus dem Jackett seiner Schuluniform und krempelte langsam den Ärmel seines Hemdes hoch. Der Stoff war bereits schmutzig, mit dunkelroten Flecken bestückt. Sein Vater hatte seinen Arm so fest zusammengequetscht, als er ihn gepackt hatte, dass er die bereits leicht zugewachsenen Schnitte wieder aufgerissen hatte, die er sich vor ein paar Tagen selbst zugefügt hatte. Vorsichtig strich Shota über die roten Striche auf seiner Haut, bevor er das Taschenmesser aufklappte und die scharfe Klinge auf seinem Arm ansetzte.

DeAged TroublesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt