Kapitel 60

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Hallo ihr Lieben!

Endlich lernen wir jemanden aus Shotas Familie ein wenig kennen. Und erinnert ihr euch noch daran, als ich sagte, dass es noch eine Überraschung in Sachen Verwandschaft geben würde? Tja, here it is!

Viel Spaß beim Lesen!

Lg Tina ^__^

~*~*~*~

Das Chaos, das zuvor entstanden war, legte sich etwas. Die beiden Helden Ectoplasma und Vlad King machten sich auf, ihren – nun ehemaligen – Kollegen abzuführen, als wäre er ein Schurke, was er ihn ihren Augen tatsächlich war. Auch Nedzu verabschiedete sich um den Bericht über Sensoji zu verfassen, ebenso wie Neito schnell das Weite suchte, nachdem er Hitoshi und Shota zu verstehen gab, niemanden zu erzählen, was er zuvor zugegeben hatte und dass er ihnen geholfen hatte. Am Ende würde er noch seinen Ruf verlieren. Wer wollte schon anstelle eines Idioten als netter Kerl bezeichnet werden? Monoma scheinbar nicht. Vor allem nicht von den anwesenden Schulkollegen.

Die Menge lichtete sich also, während Midnight, Yagi, die handvoll Schüler der A-Klasse, Hitoshi und auch die fremde Frau übrig blieb. Die Dunkelvioletthaarige stand etwas abseits und hatte die Arme verschränkt. „Wie ich sehe hat sich das Chaos innerhalb der Mauern der UA nicht gebessert", stellte sie belustigt fest, ehe sie ein paar Schritte näher herantrat und ihre Miene wieder ernst wurde, „aber ich bin nicht zum Spaß hier. Sie hatten mich kontaktiert, weil Sie wichtige Informationen für mich hätten." Diesmal wandte sie sich beim Sprechen direkt an Nemuri, obwohl ihr Blick immer wieder zu den Schülern glitt. Vor allem Hitoshi schien ihre Neugierde auf sich zu ziehen.

Immer noch ein wenig aufgebracht, fuhr sich Kayama erst einmal kurz übers Gesicht, ehe sie es schaffte, ein Lächeln aufzusetzen und ruhiger zu wirken. Kurz nickte sie zustimmend, ehe sie sich umwandte, um kurz zu Shota zu sehen, der allerdings damit beschäftigt war, Tsuyu, Izuku und Ochako zu versichern, dass es ihm gut ging und es viel schlimmer aussah, als es tatsächlich war und gar nicht mehr auf die Fremde achtete. Irgendwie fand sie es schön, dass er Freunde gefunden hatte, die sich um ihn sorgten, allerdings übertrieben sie es ein wenig. „Ich nehme an, Sie sind Illusion, die Undergroundillusionsheldin?", hakte sie nach.

Die Frau nickte. „Das ist korrekt. Vielleicht sollten wir irgendwohin gehen, wo wir ungestört sprechen können? Wenn es mit einem Fall zu tun hat ...", wollte sie um ein bisschen Privatsphäre bitten. Immerhin sollte man wichtige Dinge nicht vor anderen Ohren besprechen, schon gar nicht vor Kindern. Die Bitte um ein Treffen klang immerhin dringlich, auch wenn Illusion erst jetzt Zeit fand, der Sache nachzugehen.

„Nein nein!" Sofort winkte Kayama ab, ehe sie seufzte und hilfesuchend zu Toshinori sah, der allerdings ebenso damit beschäftigt war, sich Shotas Verletzung anzusehen und ihn zu umsorgen. Tatsächlich zog er ein kleines Päckchen aus der Tasche, in dem sich feuchte Hygienetücher befanden. Damit tupfte Yagi vorsichtig über Shotas Gesicht. „Es ist ... eher etwas Persönliches und hat mit ihrer Familie zu tun", begann Nemuri zu erklären, räusperte sich etwas, in der Hoffnung Aizawas Aufmerksamkeit auf sich ziehen zu können. Es wäre so viel einfacher, wenn er selbst darauf aufmerksam werden würde, und die richtigen Schlüsse zog.

Neugierig geworden legte die Frau namens Illusion ihren Kopf leicht schief. „Das leuchtete ein. Geht es um den Jungen?", fragte sie und deutete auf die kleine Gruppe an Schülern, die beisammen stand und die beiden Frauen nicht beachtete. Einer der Jungen kam ihr schließlich seltsam bekannt vor. Dabei kannte sie keinen der Jugendlichen. Durch die Worte der Heldenkollegin erschien es jedoch logisch, auch wenn sie sich fragte, wieso sie hierher gerufen worden war.

„Ganz genau!", platzte es euphorisch aus Nemuri, die sich freute, dass ihre Heldenkollegin so schnelle Schlüsse zog. Vielleicht war es doch einfacher als gedacht. Irgendwie erschien ihr Plan nun etwas Lückenhaft, doch wer hätte auch annehmen können, dass das erste Treffen so holprig werden würde?

„Ich dachte mir schon, dass der Junge genauso aussieht wie sein Vater, aber was habe ich damit zu tun? Junichiro wollte nichts mehr mit uns zu tun haben, vor allem nicht mit mir", wollte die Frau wissen. Ihre Miene wirkte starr und fast ausdruckslos, als ob sie langsam genervt davon war, hier zu sein. Vermutlich dachte sie, dass ein Rückruf sinnvoller gewesen wäre. Abwartend verschränkte sie ihre Arme.

„Hä?", entfuhr es Kayama verwirrt, ehe sie sich Shota zu wandte, um ihn zu sich zu ziehen, „Shota sieht doch eher seiner Mutter ähnlich, finden Sie nicht?" Auch wenn sie der Frau nicht vorschreiben wollte, wie sie ihre Familie zu sehen hatte, war es für Nemuri irgendwie seltsam so etwas zu hören. Allerdings weckte es auch ihre Neugierde. „Wissen Sie denn, wer sein Vater ist?" Immerhin hatte sie bisher nicht den Eindruck, dass irgendjemand wüsste, wer Shotas Vater überhaupt war.

Ebenso verwirrt, kniff Illusion nun die Augen zusammen, und musterte den dunkelhaarigen Jungen, der verletzt war und ihr quasi unter die Nase geschoben wurde. „Oh ... ich dachte ..." Die Violetthaarige verstummte und wurde blass.

Überrumpelt und ein bisschen desorientiert, sah Shota zu Nemuri hoch. „Was geht hier vor sich?", wollte er neugierig wissen. Er wollte endlich in die Krankenstation, um sein Gesicht heilen zu lassen. Die Schmerzen wurden langsam stärker, und ihm war noch immer leicht schwindelig. Außerdem war er müde von der Aufregung. Das Training mit seinen Klassenkollegen konnte er wohl vergessen.

„Shota ... das ist Sakushi Seki, die große Schwester deiner leiblichen Mutter", begann Kayama ihm zu erklären, während sie auf die Frau mit den dunklen violetten Haaren deutete, „das ist deine Tante." Erschrocken über diese Worte riss die Frau die Augen auf. Aizawa hätte es ihr wohl gleich getan, wenn sein Gesicht nicht so schmerzen würde.

Stattdessen klappte ihm der Mund auf, während er ungläubig zu Nemuri hochsah. Die Zusammenführung mit seiner Familie hatte er sich wirklich anders vorgestellt. Bereits seit dem Gespräch mit der Dunkelhaarigen hatte er sich ausgemalt, wie sich so ein Treffen wohl gestalten lassen könnte. So überrumpelt zu werden war allerdings unfair. Vor allem so wie er im Moment aussah. Was musste die Frau nur von ihm denken? Schließlich war sie eine anerkannte Heldin und er ein Schwächling.

„Es tut mir leid, wenn ich das Familientreffen störe, aber ..." Hitoshi trat vor und schluckte. Diese Undergroundheldin, die Shotas Tante sein sollte, hatte zuvor ihn an gesehen. Außerdem hatte sie etwas gesagt, das er nicht unkommentiert lassen konnte. „Sie haben gerade von Junichiro gesprochen ... woher kennen Sie meinen Vater und wieso will er nichts mehr mit ihnen zu tun haben?" Vielleicht war es auch nur ein Zufall, dass sie das gesagt hatte, doch Shinsou war neugierig geworden. Schließlich wusste er nichts über seine Wurzeln. Sein Vater schwieg eisern und bestrafte ihn, sobald er Fragen stellte.

Sakushi öffnete kurz ihren Mund, und wollte eine Antwort geben, doch kein Laut kam über ihre Lippen. Seufzend schloss sie ihn wieder, und kratzte sich im Nacken. Ein Tick, der wohl in der Familie lag. „Vielleicht sollten wir irgendwo ... in Ruhe über alles reden?", schlug Yagi vor, ehe er sich an die anderen Schüler wandte, die noch immer als Grüppchen etwas abseits standen und nicht wirklich folgen konnten, was hier gerade passierte, „ihr solltet zu euren Klassenkameraden gehen, immerhin wolltet ihr doch trainieren, oder nicht?" Midoriya nickte. „Gut. Dann pfeift sie auch bitte zurück. Todoroki hat ihnen bestimmt Bilder geschickt und ich möchte nicht, dass ihr euch in Schwierigkeiten bringt! Und wir sollten in die Cafeteria gehen. Um diese Zeit ist dort wenig los", fuhr er fort, während er sich an die beiden Frauen wandte.

Doch Hitoshi räusperte sich kurz. „Und was ist mit Shotas Gesicht?", sprach er an und deutete auf das mittlerweile getrocknete Blut, das zum Teil weggewischt worden war, „so sollte er nicht weiter rumlaufen. Vlad-Sensei hat gesagt, dass er sofort zu Recovery Girl sollte, sobald Nedzu die Verletzung gesehen hat." Manchmal konnte All Might wirklich schusselig sein.

„Oh ja ... natürlich!", stimmte Toshinori zu und schlug sich gegen die Stirn. Dieses ganze Verwirrung brachte ihn komplett aus dem Konzept. „Tut mir leid, mein Junge! Deine Gesundheit geht natürlich vor!"

DeAged TroublesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt