Früher als geplant durfte Present Mic die Krankenstation wieder verlassen. Zu seinem Glück hatte es ihn nicht so stark erwischt wie Toshinori, der immer noch ziemlich hohes Fieber hatte und ziemlich weggetreten wirkte. Bei seiner angeschlagenen Lunge war es auch kein Wunder, dass mit einer Lungenentzündung nicht zu spaßen war. Irgendwie tat es Hizashi furchtbar leid, ihn so leiden zu sehen, immerhin hatte Yagi ihm und Shota seinen Schirm geliehen, damit sie nicht noch mehr Regen abbekamen. Leider hatte er scheinbar nicht bedacht, dass er sich damit selbst nichts Gutes getan hatte. Da er jedoch keine große Hilfe war, wenn er an Toshinoris Seite sitzen blieb, hatte Mic beschlossen, dass er nach seinem Freund sehen könnte. Wenn alles so war wie beim letzten Mal würde es dem Jungen bestimmt auch bald nicht mehr so super gehen.
Sein Weg führte ihn zum Lehrerwohnheim, wo noch immer Nemuri gemeinsam mit Eri die Couch bezogen hatte, und mit ihr einen Zeichentrickfilm ansah. Als sie Mic erblickte sprang sie allerdings freudig auf, um ihn in ihre Arme zu schließen. „Da bist du ja schon wieder! Alles wieder in Ordnung?", wollte sie sofort wissen, musterte ihn neugierig und schubste den Blonden dann einfach aufs Sofa, weil er noch etwas blass wirkte, „Shota wird sich freuen, dass du wieder auf den Beinen bist. Er macht sich ziemlich große Vorwürfe!"
„Wo ist er denn?", fragte Hizashi und klang dabei ziemlich heiser. Sein Hals fühlte sich noch immer furchtbar an, doch ansonsten ging es ihm eigentlich ganz gut. Chiyos Wundermittel gegen Erkältungen wirkte einfach super, vor allem weil man danach einfach ein paar Stunden am Stück ganz tief und fest schlief. Insgeheim hatte Yamada den Verdacht, dass dieses Wundermittel einfach nur ein ziemlich alter Whiskey war, weil das Mittel ziemlich stark in der Kehle brannte und nach Alkohol schmeckte.
Ein Schmunzeln aufsetzend, tätschelte Kayama den blonden Haarschopf. „Er war so süß, als er sich nicht getraut hat zu fragen, ob er vom Gelände darf, weil er dir frittiertes Hühnchen von dem Imbiss holen wollte, wo wir so gerne waren! Damit du dich besser fühlst und so. Er ist ein richtiger Schatz", schwärmte sie von dem dunkelhaarigen Jungen und seufzte verträumt.
Hizashi dagegen schluckte nur einmal und musterte Nemuri eingehend. „Und du hast ihm die Erlaubnis gegeben, das Gelände zu verlassen?", hakte er leise nach und versuchte nicht allzu sorgenvoll drein zu blicken. Am liebsten wäre er aufgesprungen und hätte seine Freundin wüst geschüttelt. Wie konnte sie nur auf so einen einfachen Trick hereinfallen? Er widerstand jedoch dem Verlangen und sah, wie sie nickte. „Ist er schon wieder da?" Auch wenn er die Antwort wohl kannte, musste er die Frage einfach stellen.
„Nein, bisher nicht ... braucht wohl noch etwas. Aber du musst dann bitte so tun, als würdest du dich darüber freuen, ja?", bat sie ihn lächelnd, woraufhin er auch eines aufsetzte und nickte. „Soll ich dir etwas Tee für deinen Hals aufsetzen?", bot sie ihm dann an.
Doch Hizashi erhob sich vom Sofa und schüttelte den Kopf. „Ich muss nochmal kurz weg", erklärte er kurz angebunden und verließ dann das Wohnheim. „Oh Nemuri", seufzte er leise und steuerte das Wohnheim der 1-A an, in der Hoffnung, dass das Grummeln in seinem Magen keine Vorahnung, sondern nur eine Nachwirkung der Erkältung war. Als ihm jedoch bereits Iida entgegen kam, der von Midoriya und Uraraka verfolgt wurde, zerstreute das seine Sorge ganz und gar nicht, sondern ließ die Magenschmerzen nur schlimmer werden.
Noch ehe der Klassensprecher seinen Mund öffnen konnte, hob Mic seine Hand, um ihn zum Schweigen zu bringen. „Lasst mich raten", krächzte er, „Shota hat das Gelände verlassen, um Unfug zu machen."
Sofort nickte Tenya heftig. „Er und sieben andere aus unserer Klasse. Er wollte ein Abenteuer und nicht in die Krankenstation. Leider konnte ich ihn nicht aufhalten. Aber woher wissen Sie schon davon?" Erstaunt blickten die Schüler den Englischlehrer an.
Seufzend kratzte sich Mic am Kinn. „In diesem Alter haben wir den ein oder anderen Unsinn gemacht ...", gestand er, „vor allem Shirakumo hat ihn ... uns immer zu Abenteuern überredet." Verdammt. Hizashi hätte besser darauf achten müssen, noch einmal mit Aizawa über ihren verstorbenen Freund zu sprechen, um zu verhindern, dass er auf dumme Ideen kam. Aber Yamada hätte auch niemals damit gerechnet, dass Shota Nemuri so anlügen würde. Immerhin wusste der Dunkelhaarige ganz genau, dass Hizashi am liebsten Hühnchen von Lunch Rush aß.
„Naja, diesmal war es Denki, der ihm Flausen in den Kopf gesetzt hat", erklärte Tenya und verschränkte die Arme, „sollen wir die anderen Lehrer in Kenntnis setzen?"
„Auf gar keinen Fall", entfuhr es Hizashi viel zu laut, was er sofort bereute, weil sie Hals dadurch brannte, „ich kümmere mich darum." Nicht auszumalen was passierte, wenn Nedzu davon erfuhr. Zwar war Aizawa im Moment nicht in der Lage als Autoritätsperson zu handeln, allerdings bedeutete das nicht, dass der Schulleiter ihn nicht am Ende doch dafür verantwortlich machen würde, falls etwas schiefging. „Ihr wollt doch nicht, dass Eraserhead gefeuert wird, oder?"
„Natürlich nicht!", versicherten Ochako und Izuku sofort, und auch Tenya schien dies einzuleuchten. Also verabschiedete sich Mic kurzerhand und steuerte auf das Tor zu, vorbei an Hound Dog, der ihm verwundert nachsah.
Es behagte ihm einfach nicht, dass Shota so unvernünftig handelte. Dieses Verhalten war untypisch, aber vermutlich eine Reaktion darauf, dass er erfahren hatte, dass ihr Freund aus Kindertagen lange verstorben war. Seine Trauerbewältigung war schon immer furchtbar gewesen. Außerdem konnte man einem Jugendlichen auch nicht allzu viel Vernunft zusprechen. Manchmal war es wirklich sehr einfach gewesen, Aizawa zu Unternehmungen zu überreden, von denen er anfangs nicht angetan war. Da war es selbst für jemanden wie Kaminari einfach, Sho zu einer Dummheit zu überreden. Hoffentlich kam er nicht zu spät.
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DeAged Troubles
Fanfiction[MHA | Aizawa zentrisch ] Erneut gelingt es der Liga der Bösen die Schüler der 1A anzugreifen, was Eraserhead zu verhindern weiß. Allerdings hätte niemand damit gerechnet, dass er dadurch zum Opfer einer Macke wird und sie ihren Lehrer auf eine ganz...