Seit dem Vorfall hatte Shota kaum ein Wort zu jemanden gesagt und war Eri nicht mehr von der Seite gewichen. Der Junge schämte sich für die Unannehmlichkeiten, die er bereitet hatte. Daher wehrte er sich auch nicht dagegen, als Toshinori entschied, die beiden Kinder in seinem Auto mitzunehmen damit nichts mehr passieren konnte, während die Schüler mit dem Bus zurück zu ihrem Wohnheim fuhren. Für Yagi war es ungewohnt, dass er diesmal den strengen Part übernehmen musste, doch es blieb ihm nichts anderes über. Die gesamte Rückfahrt über dachte er darüber nach, wie er die Schüler wohl am besten dafür bestrafen könnte, dass sie so etwas zugelassen hatten. Natürlich fiel ihm nicht die geringste Möglichkeit ein, die sowohl hart, aber auch fair war. Schließlich hatten sie am Ende Shota ja doch noch aus den Klauen des Bösen befreien können bevor es zu spät war, auch wenn sie zuerst dafür gesorgt hatten, dass es überhaupt soweit kommen musste.
Daher stand er am Ende auch völlig sprachlos im Gemeinschaftsraum der 1-A und versuchte mit verschränkten Armen möglichst böse dreinzublicken und suchte nach den richtigen Worten. Hilfesuchend sah er sich nach Aizawa um, der allerdings nach wie vor stumm zu Boden sah, und ohnehin in seinem momentanen Zustand keine große Hilfe wäre. Es war an der Zeit, dass All Might erneut etwas als Lehrer dazu lernte.
„Der Einkaufsbummel lief leider nicht so, wie geplant", begann er mit dem Offensichtlichen und schritt langsam auf und ab, „was in aller Welt hat euch glauben lassen, es wäre okay ein kleines Kind allein zu lassen? Und sagt jetzt nicht, dass es keine Absicht war! Ihr wollt Helden werden! Eure oberste Pflicht ist es, für die Sicherheit der Wehrlosen zu sorgen!" Es ging ihm doch leichter über die Lippen als erwartet, wie er erleichtert feststellen musste. „Ich hätte mehr von euch erwartet!" Die Enttäuschung war kaum zu überhören. „Ich glaube ... Hausarrest wäre angemessen", fuhr er fort, „und das ist noch die mildeste Strafe, die mir eingefallen ist. Seid froh, dass ich Present Mic aufhalten konnte, mit zu kommen." Der Voicehero war außer sich gewesen, als er Shota gesehen und von dem Vorfall gehört hatte. Mit Müh und Not hatte Toshinori ihn davon abhalten können, das Wohnheim in Schutt und Asche zu brüllen. Kein Wunder, dass der kleine Aizawa lieber mit Yagi mitgegangen war, als im Lehrerwohnheim zu bleiben.
Die Schüler wagten es nicht einmal zu seufzen, um auszudrücken, wie sehr ihnen diese Strafe missfiel. Selbst Katsuki war ungewöhnlich still. Jedoch meldete sich jemand anderes zu Wort. „Aber das ist unfair", ergriff Shota das Wort und hatte sich erhoben. Er hatte erst zuvor durch Eri verstanden, dass Himiko und Jin, so nett sie auch zu ihm gewesen waren, zu den Schurken gehörten und ihn auch gegen seinen Willen mitgenommen hätten. Die anderen hatten ihn davor bewahrt, entführt zu werden. „Ich bin freiwillig mitgegangen, sie trifft keine Schuld! Es war meine." Einmal wollte er mutig sein, und etwas sagen, doch als alle Blicke auf ihm lagen, wich er doch wieder etwas zurück und ließ den Kopf sinken. Aufmerksamkeit war ihm einfach zuwider.
Verwundert über den plötzlichen Mut wandte sich auch Yagi zu dem Kleinen um, und sah ihn mitfühlend an. „Darum geht es nicht, Shota. Sie haben dich allein zurückgelassen, so etwas sollte Helden nicht passieren", erklärte der ehemalige Profiheld und seufzte, „du hast dich verlassen und ausgesetzt gefühlt. Helden sollten Kindern Geborgenheit vermitteln, und Sicherheit bieten, aber das haben sie versäumt, weil sie noch viel lernen müssen." Vermutlich hätte er sie auch darauf hinweisen müssen, anstatt es vorauszusetzen. Aber manche von ihnen hatten Geschwister, da müssten sie doch wissen, dass man aufeinander aufpassen musste.
Schon als er zuvor Yagi davon erzählt hatte, hatte Shota geahnt, dass es ein Fehler war, über seine Gefühle zu reden. So ein Schwachsinn hatte noch nie etwas Gutes gebracht, auch jetzt nicht. Er hatte nicht gewollt, dass die anderen dafür Ärger bekamen, aber Eri hatte ihn dazu ermutigt darüber zu sprechen und sich Toshinori anzuvertrauen. Gefühle waren einfach nie gut. Und seit wann nahm jemals jemand auf ihn Rücksicht? „Aber ... das ist doch egal?" Wenn er mitgegangen wäre, wären sie ihn losgeworden, was vermutlich für alle einfacher gewesen wäre, als dass sie nun wegen ihm bestraft wurden.
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DeAged Troubles
Fanfiction[MHA | Aizawa zentrisch ] Erneut gelingt es der Liga der Bösen die Schüler der 1A anzugreifen, was Eraserhead zu verhindern weiß. Allerdings hätte niemand damit gerechnet, dass er dadurch zum Opfer einer Macke wird und sie ihren Lehrer auf eine ganz...