Das Treffen

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Am nächsten Morgen fuhren Rick, Michonne und Carl. Waren schon weg, als wir aufwachten. Der Rest blieb im Gefängnis. 

,,Morgen, Schwägerin, Kleiner Bruder! Angenehme Nacht gehabt?'', begrüßte Merle uns lachend als ich mit Daryl vom Wachturm wieder in den Zellentrackt kam.

Wir achteten nicht auf ihn. Sprüche war man ja allemal von Merle gewohnt. 

,,Hat Rick uns irgendwelche Aufgaben gegeben, bevor er aufgebrochen ist?'', fragte ich in die Runde. Hershel schüttelte den Kopf. ,,Nur die Stellung zu halten und zu warten, bis sie zurückkommen.''

Ich nickte und gähnte. 

,,Hast du letzte Nacht nicht gut geschlafen?'', fragte Beth mich. ,,Du siehst müde aus.''

,,Hä? Oh doch, doch. Alles fein. Wurd nur.. spät..'', murmelte ich und schaute Daryl an, der belustigt lachte.

Glenn reichte mir eine Dose Suppe, Buchstabensuppe.

,,Oh, ich hasse Suppe'', murmelte ich halb beleidigt und trank sie einfach. 

,,Wie kann man Suppe hassen?'', fragte Maggie lachend. ,,Meine Mum hat immer die beste Suppe von allen gemacht''

,,Das stimmt!'', bestätigte Hershel. ,,Jeden Sonntag gab es eine andere Suppe.''

Ich zuckte mit den Schultern. ,,Keine Ahnung, Suppe war noch nie mein Fall.. Gott, ich wünschte wir wären überhaupt in der Position solche Anforderungen stellen zu dürfen, in denen wir sagen können 'nö das mag ich nicht' und uns was anderes aussuchen.. Meine Mum, die hatte immer zu meinem Geburtstag irgendwas besonderes gemacht. Morgens, nach dem aufstehen, durfte ich Kuchen essen. Direkt nach dem wachwerden. Mittags, da gab es dann irgend ein Essen was ich mochte. Keine Ahnung.. Zu meinem letzten- letzten richtigen Geburtstag hat sie ein ganzes Menü gekocht. Drei Gänge. Selbst wenn ich nur Lust auf Süßigkeiten hatte, hat sie mich nur Süßigkeiten essen lassen. Sie war toll, auch wenn es oft Differenzen gab. Auch wenn ich sie und meinen Dad oft in Kummer schlafen gehen ließ weil ich irgendwas angestellt hatte..''

Daryl strich mir über meinen Rücken. ,,Du wirst bestimmt auch mal 'ne tolle Mum.''

,,Wenn wir alle in naher Zukunft noch leben'', murmelte Merle.

-

Als Rick und Michonne zurück waren, brachten sie eine Menge Waffen, Munition und Essen mit. Sogar ein Babybett für Judith konnten sie auftreiben, in Rosa.

,,Seid ihr alle okay?'', fragte ich. Ricks Hemd war voller Blut.

,,Ich habe Morgan getroffen. Erinnerst du dich an den Tag an dem ich dich kennengelernt habe? Morgan war der Mann der mich fand als ich aus dem Koma aufgewacht bin. Den haben wir getroffen, ja.. Sein Sohn ist gestorben und er ist auf uns losgegangen weil er mich nicht erkannt hat. Rammte ein Messer direkt in meine Brust. Irgendwann erinnerte er sich dann an mich. Er hat überall in King County Fallen aufgestellt und sein Haus war voller Zeichnungen und Wörtern vollgemalt. Er hat völlig den Verstand verloren..'', murmelte Rick gedankenverloren und sah mich an. ,,War hier irgendwas los?''

Ich schüttelte den Kopf. ,,Merle hat sich benommen und alle anderen haben die Stellung gehalten.''

,,Gut. Ich brauche dich und Daryl bei dem treffen mit dem Governor. Sicherheitshalber.''

Ich nickte. ,,Wir sind an deiner Seite. Hundert Prozent. Tut mir leid, das mit Morgan.''

,,Muss es nicht. Er wollte dort bleiben. Er kommt zurecht.''

-

Am nächsten Tag machten wir uns auf dem Weg zum Treffpunkt. Wir wollten früher dort sein, als der Governor und fuhren früher los, als abgemacht, um die Lage zu checken. Wir nahmen sogar Hershel mit. Er hielt die Stellung im Auto, Band sich Waffen um seinen Stumpf. Die anderen im Gefängnis würden sich auf alles vorbereiten. Müssten nur auf ein Zeichen warten.

Straight into my Heart || Daryl Dixon || PausiertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt