Wir brauchen Informationen

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Bitte einmal meinen letzten pinnwand post lesen.

Wieder vor den Toren Hilltops, die man uns öffnete, empfing man uns erst freudig, und dann mit dunklen Mienen. Sie sahen das Mädchen, das wir mit verbundenen Augen und Händen auf eines der Pferde gesetzt hatten, und dann wie Jesus' toter Körper von einem der Pferde hing. Ein trauriger Tag. Einige weinten. Tara legte traurig eine Hand auf Jesus' Rücken.  Aaron und Enid fielen sich in die Arme, Daryl, ich Magna und Yumiko schafften Jesus rein, wo er für die Beerdigung aufgebahrt werden sollte. Dann widmeten Michonne und ich uns dem Mädchen.  Ich packte das Mädchen bei dem Arm und zog es vom Pferd. Michonne nahm sich den anderen Arm und wir schliffen es zur Zelle hier in Hilltop. Daryl lief hinter uns.

,,Hat sie es getan?",fragte eine Bewohnerin Hilltops.

,,Nein", antwortete Michonne. ,,Einer von ihren Leuten."

,,Wollt ihr sie einsperren?", fragte Tammy Rose an Tara gerichtet, als wir schon an der Luke zur Zelle waren.
,,Und was dann? Tara, Jesus hat dir vertraut, also sehen wir dich jetzt in der Verantwortung. Aber die Menschen hier erwarten dafür Gerechtigkeit. Und wenn es soweit ist, stehst du auch dafür in der Verantwortung."

Tara sah sich um.
,,Ich weiß."

Daraufhin kam sie zu uns und wir liefen zusammen zur Zelle. Normalerweise, so hatte Maggie mir erklärt, landeten nur Leute hier, die die ein oder andere regel gebrochen hatten. Und das nicht länger, als eine Woche. Normalerweise.

Aber seit meinem letzten Besuch in Hilltop hatte sich viel getan. Es waren mittlerweile mehr als eine Zelle.

Tara öffnete eine und wir hievten das Mädchen hinein, welches wieder winselte und wimmerte.

,,Rein da!", kommentierte Daryl das ganze.

,,Daryl?"

Die Stimme hallte aus dem anderen Ende des Raumes. Zu unserer Überraschung war es Henry, Carols und Ezekiels adoptivsohn. Er lächelte mich an, als er mich sah. Groß war er geworden.. Sein Blick, der besorgt und neugierig zugleich war, erinnerte mich an Carl. Henry war nun so alt, wie Carl, als er seinen letzten Atmenzug nahm..

,,Was ist los?", fragte Henry nun.

,,Jesus ist tot.", gab Daryl kalt zurück.
,,Was?"

,,Erklär du es ihm, ich geh zu Tara und Michonne.", sagte ich und schaute Henry an. ,,Weiß deine Mum, dass du hier drin bist?"

Henry schüttelte den Kopf.

Ich nickte.
,,Dann bete mal dass sie es nicht erfährt."

Ich drückte Daryl noch einen Kuss auf die Wange und lief wieder zur anderen Zelle. Tara und Michonne beobachteten, wie das Mädchen weinte und waren wahrscheinlich am überlegen, wie sie das alles angehen sollten. Ich hingegen nahm mir einen Stuhl, der vor der Zelle stand, ging rein, setzte das Mädchen auf den Stuhl und nahm ihr die Augenbinde ab.

,,Und jetzt reden wir.", sagte ich aggressiv.

Michonne und Tara stellten sich neben mich.

,,Und zwar klartext.", fügte Michonne hinzu.

Das Mädchen sah uns ängstlich an. Nahezu erschrocken.

,,Wie viele von euch gibt es noch?", fragte ich.
,,Ich hab doch schon gesagt-"
,,Wie. Viele. Gibt. Es. Noch?!"

Das Mädchen weinte weiter.
,,Sie sind alle tot! Meine Familie ist tot, bitte hört auf!"

,,Nicht bevor du uns antworten lieferst", schnappte Michonne.

Nun kam auch Daryl dazu. Er lehnte sich von außen an das Gitter. Ich hatte zwar gerade wichtigeres zu tun, aber diese pose in der er da stand, ließ ihn noch besser aussehen..

,,Dein Name. Verrat uns deinen Namen.", bat Tara. ,,Fangen wir doch damit an."

,,Ich hab keinen", sagte das Mädchen Wimmernd. ,,Keiner von uns. Keiner hatte je einen. So lief das nicht."

,,Wie dann?", fragte ich.

,,Warum tragt ihr ihre Haut?", fragte Daryl. Nach ein paar Sekunden schrie er. ,,Antworte!"

,,Sie.. Sie waren gute Menschen! Wir waren gut! Wir mussten es tun um zu überleben! Weil wir leben wollten!"

,,Das heißt, ihr wart dazu gezwungen?", fragte Tara.

,,Ihr würdet das nicht verstehen.", antwortete das Mädchen.

,,Kein Problem, wir haben Zeit. Kannst es ja erklären", spottete ich.

,,Erklär uns jetzt was für einen scheiß ihr da abzieht!", forderte Michonne.

Das Mädchen schluchzte.
,,Wir.. Wir wollten herausfinden ob ihr auch gute Menschen seid. Ihr habt uns angegriffen und jetzt sind alle tot!.. alle tot.."

Wut staute sich an bei mir an. Ich hätte sie am liebsten umgebracht.

,,Ich hab alles verloren", schluchzte das Mädchen, aber Michonne war das egal. Sie griff dem Mädchen an die Schulter und schaute ihr ins Gesicht.

,,Was wissen deine Leute über uns?! Wissen sie von diesem Ort?! Hm?!"

,,Ich weiß es nicht, ich weiß gar nichts, sie hat mir nichts erzählt!", weinte das Mädchen nun. ,,Bitte keine Fragen mehr! Lasst mich in Ruhe, bitte lasst mich in Ruhe!"

Wir sahen uns an, ließen das Mädchen  weinen und verließen die Zelle. Einmal drehte ich mich noch um.

,,Denk gut über deine nächsten Aussagen nach. Sie könnten dein Leben retten."

Das ließ sie nochmal aufschluchzen, ehe wir den Zellentrakt komplett verließen.

,,Ich glaube ihr kein Wort", sagte Michonne.

,,Die packt noch aus.", war Daryl sich sicher.

,,Wir versuchen es morgen früh nochmal", beschloss Tara.

Michonne schaute uns an.
,,Dann aber ohne mich. Ich muss erst meine Leute informieren. Sie müssen zuhause unbedingt von all dem erfahren."

Tara nickte.
,,Okay. Danke für deine Hilfe, und dass ihr hier seid. Ich werd den neuen Leuten sagen dass sie hier bleiben können. Das ist jetzt wohl meine Aufgabe.. Er hätte es auch getan."

Michonne lächelte leicht.
,,Danke, Tara."

Tara nickte und ließ Daryl, Michonne und mich allein.

,,Sie hier zu behalten ist riskant", murmelte Michonne. ,,Ihr wisst das. Genau wie ich."

Daryl nickte.
,,Ja.. Wissen wir."

,,Wir bringen sie zum reden", versicherte ich.

Michonne nickte.
,,Wenn nicht.. Ihr wisst was dann zu tun ist."

Sie töten. Oder zumindest es androhen.

,,Ja.", murmelte ich. Michonne nickte und lief davon.

Eine Weile redeten Daryl und ich nicht und standen nur da, bis ich ihn ansah und seine Hand nahm.

,,Ich hab Angst. Um uns. Um Judith und Rj. Um Haley. Um alle. Was ist wenn sie mehr sind als wir..?"

Daryl sah mich an und legte eine Hand auf meine Wange.

,,Es wird alles gut. Es wird niemand mehr sterben oder verletzt. Wir schaffen das. Tun wir immer."

Ich nickte.
,,Ich hoffe du hast recht.."

Straight into my Heart || Daryl Dixon || PausiertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt