Dummes Verhalten

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Tage darauf ließen wir uns nahe der Brücke nieder. Es war im Endeffekt nicht sehr weit von Alexandria entfernt und wir konnten jederzeit nach Hause gehen, wenn etwas war. Debbie hatte ein Walkie-Talkie bekommen, damit sie uns immer anfunken konnte, wenn etwas mit Haley nicht stimmte, oder Haley das Bedürfnis hatte, mit uns zu reden, und das passierte anfangs alle halbe Stunde. Es war süß, dass sie so an uns hing und ich liebte sie über alles.

,,Was gibts neues?'', fragte ich Daryl, als ich an seinem Bike rumschraubte, und er auf mich zu kam. 
,,Die andere Frage ist, was du da machst?''

Ich grinste.
,,Hab die Zahnriemen wieder fester drangeschraubt.''

Daryl setzte sich neben mich und überprüfte.
,,Wann hast du das bitte gelernt?''
,,Ich hör dir gelegentlich zu, wenn du mir was erklärst. Also, was gibts neues?''

Daryl überlegte.
,,Die Herde Horatio wird knapp an uns vorbei ziehen. Sind gute 100 Beißer. Rick will diesen großen Felsen bald sprengen weil die Herde Margret uns dann kriegen würde und die Sirenen sind bereit, also, wenn wir den Felsen sprengen werden sie die Sirenen anmachen und, äh. Horatio wird dann den Sirenen folgen.. oder so. Ich find die Namen für die Herden kompliziert.''

,,Hört sich auch scheiße an'', sagte ich. ,,Stell dir mal vor 'ne Herde die Cassy heißt, oder Daryl, oder so..''

Jetzt musste Daryl grinsen. 
,,Achja, Siddiq geht bei der nächsten Eskorte nach Hause. Enid wird sich währenddessen um alles hier kümmern. Zuhause kursiert ein Virus.''

,,Äh-''
Ich kramte mein Walkie-Talkie aus meiner Jackentasche.
,,Debbie, bleib bloß mit Haley im Haus. Danke.''

Daryl musste grinsen.
,,Wirklich?''

Ich nickte.
,,Der letzte Virus, den wir hatten, hat fast das ganze Gefängnis damals hingerafft.''

Daryl nickte.
,,Ich weiß. Aber wir haben jetzt mehr Mittel. Es wird schon nichts passieren.''

,,Mh.''

Daryl strich mir eine Strähne aus meinem Gesicht. ,,Ich geh die Holzplatten mit 'n paar anderen auf der Brücke verlegen, kommst du klar?''

Ich schaute ihn an.
,,Sicher. Ich bleib einfach hier und.. Mach irgendwas während du mit deinen starken Armen Holzplatten verlegst und in die Brücke hämmerst..''

,,Hat sich fast wie 'ne Anmache angehört'', stellte er fest.
,,War eine.''
Darauf gab Daryl mir grinsend einen Kuss und lief davon. Es ließ mich schnauben und ich wandte mich wieder dem Bike zu.

,,Hey''

Ich erschrak, ganz, ganz kurz. Es war Eugene, der hinter mir aufgetaucht war.

,,Was gibts?'', fragte ich konzentriert.
,,Neues Hobby gefunden?'', fragte er. 
,,So ähnlich..''
,,Ich sah, dass du allein bist, also dachte ich, ich setz mich zu dir.''
,,Wie nett.. hey, Eugene?''
,,Ja, Cassy?''

Ich schmunzelte.
,,Wenn sich ein Professor ein Brot schmiert, ist es dann wissenschaftlich belegt?''

Eugene schaute mich entgeistert an.
,,Was?''

Ich verfiel in schellendes Gelächter. Ich wusste nichtmal, was mein Ziel mit dieser Frage war, aber immer wenn ich Eugene ansah, erinnerte ich mich an die Sache mit D.C und dem Wissenschaftskram, und seinem hohen Gerede, und diesen Spruch wollte ich schon immer mal drücken. Ich zog die Aufmerksamkeit von ein paar Leuten durch mein lautes Lachen auf mich.

Ich wischte mir ein paar lach-Tränen aus meinem Gesicht und atmete tief aus.

,,Nein, Cassy'', sagte Eugene. ,,Wenn sich ein Wissenschaftler ein Brot schmiert, ist es nur ein geschmiertes Brot eines Wissenschaftlers. Wissenschaftlich belegt heißt-''

Straight into my Heart || Daryl Dixon || PausiertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt