Eigene Schuld

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Eine ganze Weile saß ich da. In Daryls Arm. Nicht sicher, was ich machen soll.
,,Warum hast du es mir nicht gesagt?", fragte er nach einer Weile als er sich gefangen hatte.
Ich seufzte.

,,Weil ich es selbst nicht glauben wollte."
,,Und dann lügst du mich an? Redest lieber mit Carl? Michonne? Glenn? Rick? Gefühlt jedem außer dem Menschen von dem du das Kind hast? Lässt mich im Dunkeln tappen.. Weißt du wie blöd ich mir vorkomme?"

Mit jedem Satz wurde er lauter und letztendlich mussten Rick  und Michonne dazukommen, weil  Daryl so unfassbar laut wurde.

,,Noah muss ja jetzt 'n verdammt tolles Bild von dir haben.", murmelte ich.
,,Ich hab ihn hergebracht.", fauchte Daryl. ,,Und ich hab ihm von meiner Frau erzählt, die mich niemals anlügt und immer sofort die Wahrheit sagt. Ich hab ihm von jemandem erzählt der alles für mich ist und mich besser gemacht hat! Von der Frau wegen der ich Tag und Nacht wach war so lange es ging weil wir getrennt wurden!"

,,Die bin ich doch!"
,,Anscheinend nicht wenn du mir vorlügen musst dass du okay bist und vom Stress kotzen musst!"
,,Ich kann doch nichts dafür wenn du nicht 1 und 1 zusammenzählen kannst!"
,,Achso, jetzt ist das alles meine Schuld?"
,,Ich kann mich nicht dran erinnern, dass ich vom heiligen Geist bestiegen wurde!"

Rick versuchte Daryl zu beruhigen, Michonne versuchte mich zu beruhigen. Ich versuchte nicht in Tränen auszubrechen.

,,Ich Liebe dich. Und ich hätts dir sagen sollen..", sagte ich schlussendlich.
,,Ja, hättest du. Mir. Und nicht Glenn. Nicht Carl. Nicht Michonne. Keine Ahnung wer es noch weiß."

Ich schluckte.
,,Bitte verzeih mir."
,,Werd ich. Aber nicht jetzt. Jetzt hast du ja genug Zeit zum nachdenken ob du das Kind behalten willst."
,,Verlässt du mich?"
,,Keine Ahnung..  Nein. Aber ich will für ne Weile nicht mit dir reden."
,,Das ist fair..", murmelte ich und lief nach draußen. Setzte mich vor die Kirche. Michonne folgte.

,,Er kriegt sich wieder ein", sagte sie und strich mir über den Rücken. ,,Er ist nur sauer. Das legt sich wieder. Ihr werdet tolle Eltern"
,,Wer sagt denn dass ichs behalten will..?"
,,Daryl will es. Und ich will es auch. Carl. Rick. Wir alle.."
,,Ich weiß ja nicht mal ob ich es will."
,,Du wirst es raufinden"
,,Ich hoffe, du hast Recht."
-
Gegen Mittag sicherten wir alles um die Kirche herum ab, hämmerten Bretter vor die Fenster und hämmerten Spitze Sachen in den Boden. Daryl hatte seit morgens nicht mehr mit mir geredet, und auch als wir nach Atlanta aufbrechen wollten und uns von den anderen verabschiedet haben hat er so getan als würde ich nicht mitkommen. Aber er hatte sich neben mich ins Auto gesetzt. Wir fuhren mit einem LKW. Ich, Rick, Daryl, Noah vorne. Sasha und Tyreese hinten im Laderaum.

,,Wie lange wollt ihr euch noch anschweigen?", fragte Rick mich und Daryl. ,,Ihr solltet lieber zusammenhalten und euch freuen. Oder auch nicht, keine Ahnung."

Stille.

,,Warum fahren wir nach Atlanta?", fragte ich schließlich. ,,Ich hab geschlafen."
,,Noah weiß wo Beth und Carol sind. Werden in nem Krankenhaus festgehalten. Wir werden sie befreien.", erklärte Rick.

Ich wandt mich Noah zu.
,,Festgehalten?"
,,Ja. Man rettet sie, versorgt sie, und dann muss man dort arbeiten. Sie lassen einen nicht gehen. Zumindest Dawn nicht. Sie ist der Kopf von dem ganzen."

Ich zog meine Augenbrauen zusammen.
,,Na super."

Wir hielten irgendwann an einem verlassenen Gebäude an, besprachen den Plan.

,,Bei Sonnenuntergang schießen wir einmal in die Luft. Dann gehen zwei auf Patroullie. Wenn es dann dunkel genug ist, und Späher uns auf dem Dach nicht sehen, gehen wir rein. Dann knacken wir die Schlösser, gehen das Treppenhaus rein in den 5. Stock, ich öffne die Tür, Daryl erledigt den Wachmann.", erklärte Rick.

,,Und wie?", fragte Tyreese.

Rick schaute ihn als hätte er was unverständlichles gesagt.
,,Er schlitzt seine Kehle auf. Es geht darum,  dass wir leise sind und die oberhand behalten. Die rechnen nicht mit uns. Von da aus verteilen wir uns. Nur Messer und geräuschlose Waffen, wir  müssen schnell sein. Tyreese und Sasha übernehmen die Wachleute. Daryl und Noah diejenigen die in der Küche sind. Ich übernehme Dawn und Cassy alle anderen die uns in den Weg kommen."

,,Cassy geht mit mir.", knurrte Daryl.

,,Cassy kann auch selbst entscheiden wohin sie geht", fauchte ich.

,,Streiten könnt ihr später.", mahnte Rick.

,,Du gehst mit mir, und damit basta.", giftete Daryl noch kurz zurück.

,,Wenn sie klug sind, werden die anderen einfach aufgeben. Dann steht es sechs gegen drei.", murmelte Rick. ,,Acht gegen Drei wenn wir Beth und Carol 'ne Waffe geben."

,,Vierzehn gegen Drei. Die Pflegerhelfen.", ergänzte Noah.

,,Das wär das beste. Und schlimmstenfalls? Es muss doch nur einer der Cops den Flur langgehen.. Dann bleibt es nicht leise..", murmelte Tyreese. ,,Alle würden angerannt kommen. Und es fliegen 'ne Menge Kugeln durch die Luft."

,,Dann ist das so.", sagte ich. ,,Wenns nötig ist."

,,Ist es nicht. Wenn wir einen der Cops schnappen, lebend, dann tauschen wir sie aus. Ihre Leute gegen unsere, und alle gehen ihre Wege."

,,Das könnte klappen. Das wird klappen.", sagte Rick ernst.

,,Aber Noahs Plan klappt auch.", sagte Daryl. ,,Du sagst, diese Dawn versucht nur alles zusammen zu halten?"

,,Versuchen und tun sind zweierlei", antwortete Noah.

,,Nimmt man ihr zwei ihrer Cops weg, welche Wahl hat sie dann? Und alle gehen ihre Wege. Wie Tyreese gesagt hat."

Rick überlegte.

,,Gehen wir. Ich hab noch einen Plan."

Wir fuhren nicht weiter. Wir liefen. Mussten leise sein.

,,Ich werde gleich in die Luft schießen. Sie suchen wahrscheinlich nach Noah, also muss er dafür sorgen, dass sie ihn sehen. Sie werden der Sache auf dem Grund gehen, und sehen dann Noah. Er wird sie so lange leiten, bis sie ihn fast haben, und dann kommen wir ins Spiel."

Circa eine Meile vor dem Krankenhaus schoss Rick dann in die Luft.

Als wir reifenquietschen hörten, schossen wir nochmal in die Luft. Noah stellte sich in die Richtung des Autos und rannte so lange, bis die Cops ihn eingeschlossen hatten. Sie stiegen aus, mit erhobenen Waffen, hatten Noah Handschellen angelegt. Noah pfiff einmal, und wir kamen aus unserem Versteck.

,,Hände hoch.", sagte Rick schnell.

,,Was wollen sie?", fragte die Frau.
,,Wir können ihnen helfen", behaarte der andere.

,,Sie machen was wir sagen, und wir werden Ihnen nichts tun.", sagte Rick fest.

,,Okay..", keuchte der Mann nun, legte seine Waffe ab und die Frau tat das selbe.

,,Jetzt umdrehen.", sagte Rick. ,,Und hinknien."

Als sie das taten, lief ich mit Daryl um die beiden herum und wir nahmen die Waffen an uns.

,,Sieht aus als hätten wir ein bisschen was zu klären.", erläuterte Rick.

Straight into my Heart || Daryl Dixon || PausiertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt