Narben

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HALLO diesmal nur ein kurzes Kapitel, weil ich momentan eine leichte schreibblockade hab, aber trotzdem was posten wollte

Als ich wieder zu mir kam, hing ich zwischen Michonne und Daryl an den Händen aufgehängt an Rohre, mit verbundenem Mund. Vor uns eine Feuerstelle um die Kinder standen, die uns zuvor den Weg versperrten.

,,Sie sind wach'', sagte ein kleiner Junge. Ein weiterer Junge holte ein Eisen aus dem Feuer, mit dem man Vieh Brandmarkt. Er lief zuerst auf Daryl zu.

,,Nein'', murmelte ich durch das Tuch in meinem Mund und zappelte panisch herum. ,,Das ist krank, absolut krank!''

Ich war mir nicht sicher, ob man mich überhaupt verstand, aber man ignorierte mich sowieso.

,,Mach schon, Linus'', sagte eine Frau. Sie fiel mir jetzt erst auf. Saß in der Ecke. Das musste diese Bitch Jocelyn sein.

Daryls schmerzerfüllter Schrei, trotz verbundenem Mund, zog meinen Blick von der Schlampe und ich sah ihn nur voller Tränen in den Augen an. Michonne winselte vor Angst und auch ich hatte Angst. Angst vor kleinen Kindern.. Der Junge war nicht älter als Acht.. Er ließ von Daryl ab, und stellte sich vor uns. Auch Jocelyn stand auf.

,,Gut gemacht, Linus'', sagte sie stolz.
,,Die starken überleben'', antwortete der kleine Junge.
,,Und herrschen.''

Der kleine Linus lief wieder zum Feuer.

,,Ich sag doch, Kinder sind zu allem fähig'', sagte Jocelyn direkt zu Michonne. ,,Ich hab' sie gelehrt. Hab' sie zu dem gemacht, was wir sind. Weil sie nicht schwach sein dürfen. Nicht jetzt. Nicht so wie ich es war.''

,,Wo sind sie?!'', brüllte Michonne durch das Tuch zwischen ihren Zähnen. Keine Antwort. Jetzt war ein Mädchen an der Reihe. Sie hatte den Glühenden Stab, der vorne wie ein ''X'' aussah, in der Hand und Jocelyn schaute mich an.

,,Sie ist die nächste.''

,,Nein!'', brüllte Daryl durch das Tuch in seinem Mund. Sein Gesicht war immernoch etwas schmerzverzerrt.

,,Kontrolliere es, Wendy.'', sagte Jocelyn zu dem Mädchen. ,,Lass nicht zu, dass es dich kontrolliert.''

Das Mädchen nickte etwas unentschlossen, Aber stellte sich hinter mich. Ich merkte, wie man mir meine Jacke und mein Shirt etwas hochhielt. Einmal konnte ich noch ausatmen, dann durchfuhr mich ein Schmerz, den ich so noch nie erfahren hatte. Es war heiß und fühlte sich an, als würden tausend Messer gerade nacheinander eine kleine Linie fahren. Ich brüllte auf und biss freiwillig auf das Tuch in meinem Mund. Es war kaum auszuhalten. Wäre ich noch die Frau, die vor vielen Jahren von Rick aufgegriffen wurde, wäre ich vermutlich wieder ohnmächtig geworden, vor Schmerzen.

Als das Kind von mir abließ, schielte ich rüber zu Daryl. Er sah mich gequält an. Wieder dieser ''Es tut mir so leid'' - Blick in seinen Augen. So gern hätte ich zu ihm gesagt, dass er keine Schuld an dieser Situation hat. So, so gern.

Das Mädchen lief zurück zur Feuerstelle hielt den Stab einem weiterem Jungen hin. Er legte ihn wieder ins Feuer, kurz. Dann lief er zu uns und stellte sich hinter Michonne.

,,Gut, Noah, jetzt bist du dran.'', sagte Jocelyn. ,,Tu es!''

Diesen Namen zu hören, tat mir weh. Ich hatte seit unserem Noah niemanden mehr getroffen, der so hieß.

Der Junge zögerte nicht und verpasste Michonne auch diese Brandmarke auf dem Rücken. Sie brüllte ebenso schmerzerfüllt auf und Jocelyn schaute ihr dabei freudig ins Gesicht.

,,Ihr seid krank'', flüsterte ich in das Tuch. Ich würde diese Frau umbringen. Fertig machen. Keine Gnade. Sobald ich hier frei war. Ich war so hasserfüllt, ich merkte den Schmerz kaum noch. Alles was ich gerade wollte, war der Kopf von Joyce in meinen Händen.

Straight into my Heart || Daryl Dixon || PausiertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt