Zurückgeblieben

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,,Was soll der Scheiß, sollen wir hier elendig verroten während die irgendwo genießen, dass sie nicht gestorben sind?!"

Wie konnte ich Rick nur vertrauen?!
'Ich suche meine Familie'
Pah.
Ich hatte ihm vertraut
Glenn hatte uns gerettet
Und als dank, dass ich zu diesem blöden Arschloch ins Auto gestiegen bin, lässt er mich alleine. Danke, Mr. Grimes.

Weiter konnte ich nicht denken, weil Glenns Stimme in diesem Moment durch das CB hallte.
,,Die Rolltore vorne am Kaufhaus! Da treffen wir uns, da holen wir euch ab!"

Oh.

Ich und mein Pessimismus waren schon immer ein Herz und eine Seele.

Wir nahmen allesamt die Taschen die rumlagen und Morales schrieh hektisch dass wir uns beeilen sollen.

Dixon schrieh Morales hinterher, dass wir ihn nicht da lassen könnten und dass wir allesamt wahnsinnig waren, wir seine Knarre hatten und ihn nicht hängen lassen konnten. Morales rief zu T-Dog dass er nun kommen soll und noch irgendwas. Mehr hörte ich nicht, da Andrea mich beim Handgelenk nahm und mitzog.

Wir rannten durch das Einkaufszentrum an den Beißern hinter der Tür vorbei, bepackt mit Taschen durch eine Extratür die zum Rolltor führte. Ich glaube, ich hatte noch nie so schnell an einer Metallkette Gezogen um ein Tor zu öffnen. Oder generell an einer Metallkette gezogen. Andrea und Jacqui halfen mir, aber trotzdem hielten wir kurz inne, da wir etwas hörten. Eine Sirene oder so etwas.

,,So lenken sie die Dinger ab!", warf ich in die Runde. ,,Natürlich! Die Sirene eines Autos!"

Morales lachte. Und die anderen auch. Vor Freude. Sie waren nur weggefahren um ein weiteres Auto zu besorgen, die Sirene auszulösen und dann die Dinger wegzulocken.

Rick Grimes, du bist unglaublich.

,,Sie kommen! Sie kommen! Schnell! Macht das Tor auf!", schrieh T-Dog der gerade durch die Tür gerannt kam.

Stichwort Tor: Rick klopte gerade dagegen und wir Frauen und Morales zogen an der Kette während wir durcheinander "Schnell!" Und "Beeilung!" Und sowas riefen.

Als das Tor dann oben war, stand Rick vor dem inneren des Transporters, half, alle Rucksäcke reinzuwerfen, lief durch den Kofferraum zum Fahrersitz und wartete bis alle drin waren um loszufahren.

Die Dinger stürmten in dem Moment den Raum in dem wir bis vor 20 Sekunden noch waren, als Morales als letzter noch in den Transporter springen konnte. Rick fuhr los, Morales machte die Klappe des Transporters runter und setzte sich mit nach vorne.

,,Wo ist Dixon?", fragte ich mal wieder sehr vorsichtig.

Kurze Stille.

,,Ich hab' den verdammten Schlüssel verloren..", murmelte T-Dog irgendwann, aber niemand sagte was dazu. Andrea und Jacqui sahen nur etwas verängstigt aus. Aber Merle ist weg. Tot, wahrscheinlich.

,,Wo ist denn Glenn?", fragte ich wieder, diesmal mit etwas festerer Stimme.

,,Er lockt die Toten weg, fährt gleich an uns vorbei. Er kennt die Route zu eurem Camp und hat mir gesagt, ich solle erstmal nur geradeaus fahren.", sagte Rick nun.

Schön,dass es Glenn gut ging.

Ich machte mir inzwischen Gedanken. Gedanken, ob Rick seine Familie findet, Gedanken ob sie mich aufnehmen, Gedanken ob man mich nicht heimlich umbringen will. Gedanken ob Ricks Familie überhaupt am leben sei.

,,Wir denken am besten nicht weiter drüber nach, dass wir Merle zurückgelassen haben..Keiner wird traurig sein, dass er nicht bei uns ist. Abgesehen..von Daryl..", sagte Morales etwas beklemmt zu Rick.

,,Daryl?", fragten wir,also Rick und ich fast zeitgleich.
,,Sein Bruder."

,,Noch so einer..", murmelte ich schon fast genervt. Woraufhin T-Dog ein wenig kichern musste.

Straight into my Heart || Daryl Dixon || PausiertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt