Geflüster

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,,Das ist niemals die selbe Herde", murmelte ich. ,,Kann nicht sein.."

,,Sie haben uns den Weg abgeschnitten", sagte Aaron perplex und wir halfen Eugene auf.

,,Wir müssen hinten raus", sagte Daryl schnell. Und wir versuchten so schnell es ging zum hinteren Ausgang des Stalls zu kommen.

,,Route 28 ist nicht weit, über die kommen wir zu den Pferden!", erklärte Jesus. Eugene versuchte sogar trotz kaputtem Knie aufzutreten und schneller zu machen, auch wenn er öfter mal schmerzerfüllt aufstöhnen musste.

Als wir sie einigermaßen abgehängt hatten, setzten wir Eugene auf einem Auto ab, welches mitten auf einer verlassenen Straße stand, während Aaron die Stellung hielt und Ausschau hielt.

,,Das macht keinen Sinn!", sprudelte es aus Jesus raus. ,,Die hätten weder umkehren, noch uns zur Scheune folgen dürfen!"

,,Ich glaube Cassy hat Recht", stöhne Eugene auf. ,,Die Beißer Entwickeln sich weiter."

,,Schwachsinn!", sagte Daryl.

Ich setzte mich auf den Boden und hielt mir meine Hände vor mein Gesicht.

,,Dann erklärt mir, wieso die plötzlich mehr als 0 Hirnzellen haben und wissen was die machen müssen?", fragte ich. ,,Mein Gott.."

,,Die sind tot! Die entwickeln sich nicht weiter!", sagte auch Jesus.

,,Tot zu sein hat sie auch nicht aufgehalten, perpenes ad
infinitum zu reisen", Sagte Eugene. ,,Der Begriff 'tot' muss hier neu definiert werden. Nur ein schlaf auf das Kranium tötet sie. Das Gehirn ist also aktiv. Es lebt, ganz egal wie verkümmert. Und es kann sich verändern. Vielleicht erinnern sie sich ja dran wie man spricht!"

,,Was?", entgegnete Daryl teilweise genervt.

,,Klingt auch nicht verrückter als die Tatsache dass tote überhaupt laufen können", gab Jesus zu.

Ich, immernoch mit meinen Händen vor meinem Gesicht, seufzte laut aus.

,,Wenn sie reden können, können sie auch strategisch jagen..", sagte ich langsam und stand auf. ,,Das meine Herren heißt, dass wir einen Plan brauchen. Jetzt."

Im nächsten Moment aber kam Aaron wieder zu uns.
,,Sie kommen immer näher. Wir müssen schnell zu den Pferden."

,,Ihr müsst mich hier lassen. Ich bin nur eine Last und halte euch auf! Wenn wir anhalten dann kommen sie noch näher!"

,,Wir sind hergekommen um dich mitzunehmen, nicht um dich zurück zu lassen!", wütete Jesus.
,,Ihr habt keine Wahl"
,,Das entscheidest nicht du! Wir können uns aufteilen."

,,Passt auf. Daryl und Aaron, ihr bringt ihn zu den Pferden. Ich und Jesus warten auf die Herde um sie umzuleiten. Dann treffen wir uns in Hilltop."

,,Auf keinen Fall", entgegnete Daryl.

,,Zusammen sind wir stärker!", stimmte Aaron mit ein.

,,Das hilft uns aber nicht", sagte nun Jesus. ,,Unsere einzige Chance ist einen Kampf zu vermeiden."

,,Nein", sagte Daryl. ,,Wenn einer mit ihr bleibt, dann ich."

Ich rollte mit den Augen und nickte. Dann machte ich eine Handbewegung und Aaron schnappte sich mit Jesus Eugene und sie machten sich auf den Weg.

,,Beifuß Hund!", rief ich und gemeinsam rannten wir in den Nebel der Nacht.

Nach ein paar Minuten kamen wir zu einem alten Lastwagen. Er hatte nur noch eine Wand und der Laderaum lag offen, weil die Rampe fehlte. Daryl kletterte aufs Dach, ich und Hund setzten uns in den Laderaum. Einige Minuten hatten wir noch.

,,Wie geht's Haley?", fragte Daryl von oben.

,,Sie war ziemlich enttäuscht dass du nicht da warst. Aber ich hab ihr versprochen dass du bald nach Hause kommst."
,,Gut, gut.. ich vermisse den kleinen quälgeist."
,,Sie dich auch"

Daryl lächelte, als ich zu ihm aufsah, und das ließ mich auch lächeln. Ich sah dieses Lächeln nur noch selten.

Kurze Zeit später hörte man die Herde ankommen. Daryl schaute mit dem Fernglas in die Richtung und nickte.
,,Na los, holen wir sie uns."

Er holte aus seinem Rucksack eine kleine Leuchtfontäne und schmiss sie auf die Straße, nachdem er sie anzündete, sodass die beißer auch wirklich in unsere Richtung kamen, anstatt in die von den anderen.

,,Wie macht der Hund?", fragte ich und direkt fing Hund immer wieder und immer wieder an zu bellen.

,,Guter Hund, immer weiter", bekräftigte Daryl ihn und ich fing an, Wolfsähnliche Geräusche zu machen.

,,Awuuuuuu! Hier sind wir! na kommt!", brüllte ich, und trotzdem wechselten die Beißer die Richtung.

Ungläubig gab Daryl uns das Handzeichen, still zu sein und wir beobachteten das ganze.

,,Irgendwas führt sie an..", murmelte ich. ,,Ganz sicher führt sie irgendwas an"

Daryl sprang vom Dach.
,,Komm, wir müssen zu den anderen!"

Sofort rannten wir los. Nahmen aber einen Umweg wegen der Herde.

Im Nebel der Nacht fanden wir uns irgendwann auf einem Friedhof wieder. Das altbekannte Beißer-Stöhnen war nicht mehr weit entfernt, als wir Aaron ,,Nein!" Brüllen hörten und sofort einen Zahn zulegten.

Als wir Jesus zu Boden fallen sahen, und hinter ihm ein Beißer ein Messer in seinen Rücken rammte, war uns klar; das waren keine Beißer. Konnten es nicht.

Michonne, Magna und Yumiko hatten uns ebenfalls gefunden und nun war es unsere Gruppe gegen Beißer und nicht-Beißer die aussahen wie beißer.

Daryl jagte der Kreatur, die Jesus auf dem Gewissen hatte sofort einen Pfeil in den Kopf und ich stürzte mich mit einem Messer auf die nächste Kreatur, die auf mich zugerannt kam.

Mittlerweile blitzte und donnerte es, und alles was ich sah war Blut, tot und Rache.

Bis. Alle. Lagen.

Als es erstmal vorbei war, und die meisten von uns trotzdem noch Ausschau hielten, kniete Aaron sich neben Jesus' Körper und weinte.

Ich kniete mich daneben und legte ihm eine Hand auf seine Schulter.

,,Aaron, es tut mir so, so leid.. ich weiß dass keine Worte der welt dir diesen Schmerz nehmen werden.. Aber es tut mir unfassbar leid. Ich weiß wie gern du ihn gehabt hast und wie schrecklich das für dich sein muss das nochmal durchmachen zu müssen.."

Aaron nickte.
,,Danke.. ich- ich kann das nicht tun.. das mit seinem Kopf..  ich kann nicht.."

Ich schluckte.
,,Ich machs. Ich werds tun. Du- du musst nur.. wegsehen.."

Aaron nickte dankend und stand auf.

Ich nahm mir all meinen Mut zusammen und platzierte mein Messer über Jesus' Ohr.

,,Tut mir leid..", flüsterte ich, schloss meine Augen und übte Druck mit dem Messer aus.

Ich schaute erst wieder hin, als ich es hinaus zog.

Dann stand ich auf, wischte mir ein paar Tränen aus dem Gesicht und lief zu den anderen, während Aaron sich wieder neben Jesus hockte.

,,Solche Beißer hab ich noch nie gesehen", hörte ich Michonne murmeln und stellte mich neben sie, wo Daryl über einen Toten Beißer hockte. Der, der Jesus getötet hatte.

Der Hinterkopf sah fast zugenäht aus, nur dass ich erkennen konnte, dass es eine schleife am Ende gab.

,,Das ist kein Beißer", sagte ich leise. Daryl schien den selben Gedankengang zu haben, Schnitt die Schleife auf und zog dem Toten die Haut vom Gesicht.

Es war eine Maske. Er drehte den Toten um. Ein normaler Mensch. Es waren Masken aus Beißerhaut. Mir wurde fast schlecht.

Kurz darauf hörten wir aus allen Ecken geflüster. Wirklich, geflüster. Gepaart mit Beißer-Stöhnen.

Hund fing sofort an zu bellen und wir wussten nicht, wo sie waren und wo sie nicht waren.

Straight into my Heart || Daryl Dixon || PausiertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt