Verhandlung

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Hallo Party people.
Sorry dass jetzt wieder für eine Woche nichts kam, aber meine Oma ist gestorben und ehrlich gesagt, wenn ihr das hier am Tag der Veröffentlichung lest, hab ich heute erst mit diesem Kapitel angefangen weil mir jegliche Kraft gefehlt hat.
Ich bin aber nun wieder da, und jetzt kommt jeden Sonntag und Mittwoch ein Kapitel.
Lieb euch
-

Da saßen wir nun. Der große Rat. Aaron, Michonne, Gabriel, Laura, Siddiq, ich. Daryl fehlte. Der Raum füllte sich schnell mit Leuten, die die Versammlung verfolgen wollten und die neue Gruppe stand direkt vor uns. Ich stand auf.

,,Ich erkläre die heutige Versammlung für eröffnet. Möge sie.. gut ausfallen.''

Nun setzte ich mich wieder und schaute durch den Raum. Hund saß neben mir und die Kinder alle ganz hinten. Okay.

Gabriel räusperte sich.
,,An der Zahl der Versammelten könnt ihr erahnen, dass wir innerhalb dieser Mauern schon lange keine neuen Gesichter mehr gesehen haben. Wir sind eine gerechte Gemeinschaft mit anständigen Menschen, aber wir sind nicht zimperlich, und das wird sich auch heute nicht ändern. Also, fangen wir an. Wer von euch ist der Anführer?''

,,Wie kommt ihr darauf, dass wir einen haben?'', fragte die blonde. Ich glaubte, das war Magna.

,,Kanntet ihr euch schon vorher?'', wechselte ich das Thema.

,,Nein'', gab Luke zu. ,,Es waren erst Magna und dann Yumiko. So fing es an, und dann-'', er überlegte. ,,Kamen Kelly und Connie und ich. Und Bernie.. Scheiße.. Tut mir leid.. Bernie ist der, den wir gestern verloren haben. Es gab noch andere. Natürlich. Aber wie Bernie sind sie-''

Er fing an zu winseln, und ich hätte ihn gern in den Arm genommen. Für mich waren sie einfach verlorene Seelen, die versucht haben da draußen zu überleben. Leute verloren haben. Trauerten. Von Ort zu Ort zogen. So wie wir einst.

,,Sie- Sie haben- Sie haben es nicht geschafft'', schluchzte Luke nun.

An den Gesichtern der anderen konnte ich sehen, dass auch sie Mitleid hatten. Ich wusste schon, worauf die heutige Verhandlung hinauslief..

,,Was wart ihr früher?'', fragte Aaron.

,,Ich? Vor all dem?'', fragte Luke. ,,Ich war Musiklehrer.''

,,Ich hab an ner Raststätte gekellnert.'', murmelte Magna.

Connie machte ein paar Handzeichen.
,,Sie sagt, dass sie Journalistin gewesen ist.'', erklärte Kelly. ,,Aber sie ist nur bescheiden. Sie hat unfähige und schmierige Politiker entlarvt und sie hinter Gitter gebracht.''

,,Meinen Respekt'', murmelte ich. ,,Und du?''

Kelly zuckte mit den Schultern.
,,Ich war in der Highschool. Hab mich über dumme Scheiße aufgeregt und dachte, die Welt geht unter.''

,,Yumiko war Anwältin'', murmelte Magna. 

,,Wo ist sie?'', fragte ich.

,,Auf der Krankenstation. Sie kam verwundet her, durfte dann gehen, aber es ging ihr wohl heute Nacht schlechter.'', erklärte Aaron mir. Ich nickte. Ihr Verband qm Kopf  war mir schon gestern aufgefallen.

,,Und wer seid ihr jetzt?'', fragte Gabriel.

,,'Ne Kämpferin.'', sagte Magna.

Connie machte Handzeichen zu Kelly. Ich konnte nicht lügen, aber trotz dass ich das einigermaßen konnte, ich konnte nicht alles deuten, was sie sagte.

Kelly lachte.
,,Sie sagt, sie ist mein Schutzengel. Aber in Wirklichkeit ist es eher umgekehrt.''

Luke räusperte sich.
,,Ich denke, ich bin immernoch ein Musiklehrer. Ähm.. Denn man hört nie auf, zu lernen. Nicht mal im Angesicht von Monstern, Mord und Totschlag.''

,,Was habt ihr getan, um zu überleben?'', fragte Gabriel. 

,,Was nötig war.'', antwortete Magna. ,,Alles was nötig war.''

,,Sie sagt, sie hat nie aufgegeben'', erklärte Kelly, nachdem Connie wieder die Gebärdensprache machte. ,,Aber ich.. musste erwachsen werden.''

,,Luke?'', fragte ich.
,,Puh, keine Ahnung. Ich- ich hab' eigentlich nichts besonderes gemacht. Ich, äh, ich weiß nicht, womit ich das verdient hab. Ich meine, am Anfang hatte ich nur Glück, ich war am richtigen Ort, zur richtigen Zeit, und dann traf ich die richtigen Leute.''

Er lachte. Man sah, er war glücklich, diese Menschen in seinem Leben zu haben. 

,,Die Sache ist, es ist komisch, aber wenn ihr uns vorher in einem Restaurant oder an einem Tisch gesehen.. hättet ihr euch gedacht 'oh, hey! Oh das sind bestimmt Arbeitskollegen, oder so, weil wir so gar nichts gemeinsam haben, außer dass wir alle atmen. Und heutzutage bedeutet das viel, oder?''

Das tat es. Er hatte recht. Ich glaubte ihm. Glaubte seit dem Vorfall zum ersten Mal fremden.

,,Danke", murmelte Aaron. In seiner Stimme lag Mitleid. "Wenn es keine weiteren Fragen gibt, würde ich gerne zur Abstimmung kommen."

,,Ich habe eine Frage!", warf Michonne ein.

Ich atmete aus.

,,Der Vorsitz-", begannen Gabriel und ich gleichzeitig. Er nickte mir zu und ich sprach belustigt weiter.

,,Der Vorsitz erteilt unserem Ratsmitglied, der Sicherheitschefin Michonne Grimes das Wort."

Sie stand auf.
,,Als Gemeinschaft wollen wir gütig sein. Wir wollen großzügig sein. Wir wollen wohltätig sein. Aber, Entscheidungen wie diese, die wird treffen müssen, haben manchmal einen hohen Preis."

Nun fing sie an, auf Magna zuzulaufen.

,,Zeigst du mir deine linke Hand?"

,,Michonne, das muss nicht-", versuchte ich einzuschreiten, aber sie gab mir ein Handsignal. Bei uns hieß das mehr oder weniger "Halt die Klappe" oder "Warte"

,,Michonne, was machst du da?", fragte auch Aaron und stand auf.

Michonne hingegen nahm Magnas Hand, und riss ihr den Handschuh von der Hand.

,,Kriegt man sowas an ner Raststätte?", fragte sie Magna. Ich konnte es nicht sehen.

,,Du kannst mich mal", flüsterte Magna bedrohlich. Aaron lief näher und ich tat es ihm gleich. Es war ein Tattoo. Fünf Punkte, wie bei einem Würfel.

,,Aber sie hat doch dutzende Tattoos", murmelte ich. ,,Was soll das?"

Auch Aaron sah ein wenig.. verloren aus.

,,Möchtest du es ihr erklären?", fragte Michonne Magna. Diese schaute uns nur belustigt an.

,,Michonne, wenn du irgendwas darüber weißt..", murmelte Aaron.

,,Es ist ein Gefängnistattoo", rief Michonne durch den Raum und hielt Magnas Arm hoch. ,,Die Vier Punkte sind die Mauer. Und der in der Mitte ist der Insasse, in diesem Fall.. Magna. Die Gefangene. 'Ne harte Zeit."

Durch den gaben Saal hörte man Leute murmeln und brummen.

,,Aber nur weil sie im Gefängnis war-"

,,Ich kanns erklären.", unterbrach Magna Aaron.

,,Sagst du diesmal die Wahrheit?", fragte Michonne.
,,Ja."
,,Und du hast nichts zu verbergen?"
,,Gar nichts."
,,Dann leg das Messer auf den Tisch."

Ich verstand nicht. Niemand hier verstand es. Sogar ihre eigenen Leute, schauten Magna jetzt verwirrt an.

Sie löste ihren Gürtel, und zog ihre schnalle heraus. Tatsächlich war es ein Messer, welches als Gürtelschnalle getarnt war.

,,Ich erinnere mich, und ich weiß, ihr tut es auch!", rief Michonne durch den Raum. ,,Nur zu, ihr könnt jetzt abstimmen. Ich unterstütze den Antrag."

Michonne lief Richtung Tür.

,,Hey!", rief Magna ihr hinterher. ,,Kann ich dir auch 'ne Frage stellen?"

,,Nein!", antwortete Michonne, ehe sie den Raum ganz verlassen hatte.

Straight into my Heart || Daryl Dixon || PausiertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt