Kapitel 75

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~ Coles Sicht:

,,Bist du sicher, dass du es wirklich Carlos sagen willst?", fragte mich Josh und entschlossen nickte ich, während ich meine Sneaker anzog.

,,Okay aber wehe du verkackst es. Das können wir uns echt nicht leisten, klar?"
Josh sah mich so ernst an, dass mir für einen kurzen Moment Zweifel aufkamen.

Es war wirklich riskant Carlos davon zu erzählen, dass Chris Brooke heimlich beobachtete und Nachrichten schrieb.
Wer weiß, vielleicht wusste es Carlos sogar und das würde es nur schlimmer machen.
Aber wenn wir Carlos wirklich hinter Gitter bringen wollten, durfte keiner uns oder unsere Freunde beobachten.

Mal abgesehen davon, würde ich Chris sonst zusammenschlagen wenn er damit weiter machen würde.

,,Ich weiß, dass es riskant ist aber es wäre noch riskanter Brooke zur Polizei gehen zu lassen wenn Chris sie jederzeit beobachten könnte", erklärte ich und schnappte meine Jacke.
,,Ich krieg das schon hin. So wie Carlos uns noch einschätzt wird er mir glauben, wenn ich ihm sage, dass ich Brooke nichts davon erzählt habe"

,,Alles gut, Ich vertraue dir", versicherte mir Josh.
,,Ich wäre auch sofort mit dir gekommen wenn ich nicht arbeiten müsste"

,,Kein Ding, Ich glaube es ist sowieso besser wenn ich alleine gehe. Sonst ist es zu auffällig und ich will nicht, dass Carlos bemerkt, dass wir beide uns viel darüber unterhalten haben", meinte ich und Josh stimmte mir zu.

,,Gut, wir sehen uns dann später. Pass auf dich auf und halt dich zurück", die letzten Worte betonte er nochmal nachdrücklich und ich verdrehte nur die Augen, konnte mir jedoch ein Schmunzeln nicht verkneifen.

Nachdem ich mich von Josh verabschiedet hatte machte ich mich auf den Weg zu Carlos Versteck.

Während der Fahrt versuchte ich mich zu entspannen, denn auch wenn ich etwas amüsiert über Joshs Aussage war, hatte er recht.

Ich durfte nicht die Kontrolle verlieren.
Nicht mehr.
Nicht seitdem Josh und ich nach Jahren wirkliche Hoffnung hatten aus dieser scheiße raus zu kommen.
Und vor allem nicht, seitdem ich wirklich die Chance hatte neu anzufangen.
Nicht nur mit mir selbst sondern auch mit Brooke an meiner Seite.

Allein der Gedanke daran stellte etwas in meinem Körper an, was ich zuvor noch nie verspürt hatte und ich konnte nicht anders als zu lächeln.
Seit wann war ich so kitschig geworden?!

Seitdem du weißt, dass du nicht immer nur Sex willst sondern mehr als das.

Normalerweise würde ich jetzt meine Gedanken verfluchen doch mittlerweile wusste ich es besser.
Egal wie oft ich versuchte es zu verdrängen, mittlerweile konnte ich an nichts anderes denken.

Mir wurde klar, dass Brooke eine Seite in mir zum Vorschein brachte, von der ich niemals geglaubt hatte dass sie in mir überhaupt existierte.
Und ich musste mir eingestehen, dass diese Seite die ich damals ausgelacht hätte mir mittlerweile gefiel.
Ich wollte diese Seite. Vor allem weil ich für Brooke ein besserer Mensch sein wollte.

Auch wenn wir uns erst seit einer Woche das letzte mal gesehen hatten fühlte es sich irgendwie länger an.
Und Gott, Ich vermisste sie.
Ich vermisste ihr Lächeln, ihre Lippen auf meinen, ich vermisste das Gefühl, wenn sie mir an den Haaren zog.
Allein deswegen drückte ich aufs Gaspedal, während ich daran dachte, wie sie zu mir gesagt hatte, dass ich mich beeilen soll.

Noch nie reichten schon bloße Worte oder Blicke einer Frau aus, um mich vollkommen um den Verstand zu bringen.
Brooke brauchte einfach nur vor mir zu stehen und unschuldig auf ihre Lippe zu beißen, schon tauchten Bilder in meinem Kopf auf, was ich alles mit ihr anstellen wollte.
Und fuck, ich konnte es kaum abwarten endlich diese Sachen mit ihr anzustellen.
Auch wenn ich sowas schon gefühlt tausend mal gemacht hatte, stieg die Aufregung und das Adrenalin in mir.

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