Kapitel 62

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Ein Knarren ließ mich aus meinem Schlaf erwachen und ich öffnete meine Augen.
Die Dunkelheit ließ mich nur ins Schwarze sehen und ich richtete mich auf.
Kurz darauf hörte ich, wie die Balkontür auf-und anschließend wieder zuging.

Mein Kopf dröhnte und langsam ließ ich mich zurück aufs Sofa fallen, während ich den Abend Revue passieren ließ.
Ich konnte mich glücklicherweise noch an alles erinnern und ein Grinsen umspielte meine Lippen.
Es war ein so toller Abend gewesen.
Wir hatten alle Spaß, keiner hatte einen Absturz, wir haben getanzt bis wir kurz vorm umkippen waren.
Alles in allem war der Abend einfach wunderschön gewesen.

Mein Körper schmerzte jedoch höllisch.
Vorsichtig versuchte ich mich zu strecken, doch da Chloey mit mir auf dem Sofa schlief, hatte ich nicht allzu viel Platz, also ließ ich es sein und versuchte wieder einzuschlafen.

Doch wer immer auf den Balkon rausgegangen war, hatte mich geweckt und ich war hellwach.
Dann könnte ich der Person ja auch wenigstens Gesellschaft leisten.

Langsam richtete ich mich auf und schnappte mir meine Bettdecke.
Mittlerweile war ich etwas an die Dunkelheit gewöhnt, doch es waren nur Umrisse, die ich erkennen konnte.
Die Jungs lagen alle auf Matratzen vor mir, also musste ich vorsichtig sein, nicht auf jemanden zu treten.

Als ich aufstand bemerkte ich den Restalkohol, der meinen Kopf etwas schummrig werden ließ und um garnicht erst das Risiko einzugehen auf jemanden zu fallen, ging ich hinter der Couch her und tastete mich an der Wand entlang.
Nachdem ich den Griff der Balkontür erfühlen konnte, zog ich die Tür auf und trat heraus.
Sofort kam mir der kalte Wind entgegen und ich wickelte mir meine Decke enger um meinen Körper.

Der Mond schien in einer angenehmen Helligkeit auf mich herab und ich sah nach rechts.
Cole saß auf einem der Stühle und hatte seine Arme ineinander verschränkt.
Seine Augen waren geschlossen und er schien mich nicht gehört zu haben, denn er regte sich kein Stück.

Er sah völlig erledigt aus.
Und ich war mir sicher, dass dies nicht nur am Alkohol lag.

Nervös stand ich da und sah ihn einfach nur an.
Seine Haare standen in allen Richtungen ab und sein Gesichtsausdruck wirkte erschöpft.
Erneut kam mir ein kalter Wind entgegen der mich zittern ließ und plötzlich öffnete Cole seine Augen.
Er schreckte nicht hoch sondern saß seelenruhig auf seinem Platz, als er mir ein schwaches Lächeln schenkte.

Und Obwohl er so erschöpft aussah fand ich ihn immernoch wunderschön.

,,Kannst du auch nicht schlafen?", hörte ich ihn fragen und seine Stimme klang leise, so als würde er die Befürchtung haben die Ruhe hier draußen zu stören.
Er hatte dunkle Schatten unter seinen Augen und als sein Blick meinen traf, hielt ich die Luft an.
Die Farbe in seinen Augen war blasser als sonst und seine sonst so strahlenden Augen wirkten gerötet und müde.
Und trotzdem konnte ich nicht anders, als in ihnen zu versinken.

Ich schluckte den Kloß, der sich in meinem Hals gebildet hatte herunter und nickte, als ich mich neben ihn setzte.
,,Wieso kannst du nicht schlafen?", fragte ich und sah Cole an, der geradeaus schaute.
Seine Mundwinkel zuckten und er lehnte sich zurück, um zum Mond hinaufzusehen.

,,Ich habe schlecht geträumt. Was ist mit dir?"
Seine Antwort ließ mich neugierig werden. Was er wohl geträumt hatte? Was auch immer es war, so wie er aussah musste es etwas gewesen sein, was ihn sehr mitgenommen hatte.
Und verdammt es tat einfach so weh ihn so zu sehen.

,,Ich hab dich gehört und da konnte ich nicht mehr einschlafen", gab ich zu und Cole entkam ein leichtes Lachen.
Ein Lachen, welches mir Gänsehaut bereitete.
Doch es klang schwer, so als hätte er kaum noch Kraft zu lachen.
,,Tut mir Leid, ich wollte dich nicht wecken", entschuldigte er sich und er wandte seinen Blick vom Mond ab, um mich anzusehen.

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