Kapitel 92

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Heute war es soweit.

Heute würde ich zur Polizei gehen und ihnen von Carlos erzählen.
Und obwohl Cole, Josh und ich den Plan schon so oft durchgegangen waren - dass es jetzt wirklich an der Zeit war, ließ mein Herz rasen.

,,Hör auf damit, du machst mich ja noch ganz wahnsinnig", drang Melodys Stimme an mein Ohr und erst jetzt bemerkte ich, dass ich mit meinem Rechten Bein wackelte.
Abrupt hielt ich inne und sah entschuldigend zu ihr herüber, bevor ich mich wieder auf mein Essen konzentrierte.

Ich wünschte mir ich könnte die Zeit zurückdrehen und den gestrigen Tag nochmal erleben.
Denn der war einfach nur Wahnsinn gewesen.

Wir alle hatten so viel Spaß im Freizeitpark gehabt und haben gelacht wie schon lange nicht mehr.
Wir sind jede Achterbahn gefahren, haben lauthals geschrien und gejubelt.
Es war einfach der perfekte Tag gewesen.
Doch jetzt saß ich hier mit Melody am Esstisch und konnte mich kaum konzentrieren.

,,Ist alles okay?", riss mich Melody aus meinen Gedanken und hastig nickte ich.
Sie durfte bloß nichts merken.

,,Ja, ich denke nur an gestern zurück", antwortete ich und gelogen war das ja nicht.
Melody lächelte bei meinen Worten.
,,Ja das war wirklich ein schöner Tag.
Meinetwegen können wir jede Woche in einen Freizeitpark fahren", bemerkte sie, was mich lachen ließ.

,,Nur wenn du zahlst", neckte ich sie und Melody verdrehte gespielt die Augen.

,,Hallo du hast einen Freund, der für dich zahlen kann", entgegnete sie.
,,Und du könntest ihn bestimmt überreden, dass er auch für mich zahlt"

Lachend schüttelte ich den Kopf.

,,Du musst dir einen eigenen Freund suchen, der alles für dich bezahlt"

,,Pah, wenn das nur so einfach wäre", scherzte sie und sah mich nachdenklich an.
,,Ich brauche keinen Mann. Ich bin einfach mein eigener Sugar Daddy"

Ich lachte los und auch Melody konnte sich ihr lachen nicht mehr verkneifen.

,,Da hast du wohl recht", stimmte ich ihr zu.
Melody war so eine selbstbewusste und ambitionierte Frau, sie brauchte wirklich keinen Mann.

Wobei ich mich wirklich für sie freuen würde, wenn sie jemanden findet der genau das an ihr schätzt.
Ich bin mir sicher, dass sie diesen jemand schon bald finden würde.

,,Wobei ich sagen muss, dass ich schon ein wenig neidisch auf dich und Cole war. Euch gestern so glücklich zu sehen hat mir gezeigt, dass ein richtiger Mann an meiner Seite schon nicht schlecht wäre", fügte sie hinzu und ich konnte nicht anders als zu lächeln.

Cole war die ganze Zeit so unfassbar süß gewesen.
Er hielt nahezu immer meine Hand und während wir in der Warteschlange standen, hatte er Gedankenverloren mit meinen Haaren gespielt.
Er küsste mich vor all den anderen Leuten und brachte mich so sehr zum Lachen, dass ich mich kaum noch halten konnte.
Meine Gefühle zu ihm waren mittlerweile so stark, dass mir bewusst wurde, dass ich es ihm bald sagen müsste.
Mittlerweile hatte ich kein bisschen Zweifel mehr, dass ich Cole wirklich liebte.

Gerade wollte ich etwas auf Melodys Aussage erwidern, als mein Handy plötzlich einen Laut von sich gab.

Als ich die Nachricht las,  hielt ich die Luft an.
>>Jetzt oder nie<<

Oh mein Gott. Bis vor wenigen Minuten konnte ich an nichts anderes denken und dann war ich einmal kurz abgelenkt und Cole schrieb mir plötzlich.
Ich war so überrumpelt, dass mein Plan ruhig aufzustehen und Melody zu sagen, dass ich zu Cole fahren würde komplett nach hinten los ging.

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