Kapitel 7

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„We're Burnin' up, we might as well be lovers on the sun...we might as well be lovers on the sun...“, grölten Chloey und ich mit, während Chloey das Radio lauter drehte.

Wir waren endlich auf dem weg in die Stadt. Vorher waren wir aber noch kurz bei mir und anschließend bei Chloey, um etwas Geld mitzunehmen und unsere Schultaschen zu Hause zu lassen.
Meiner Mutter hatte ich eine SMS geschrieben, dass ich weg war.
Auch wenn ich wusste, dass es sie sowieso nicht interessierte.

Schnell verdrängte ich den Gedanken und sang wieder mit Chloey zum Text mit.

Es war schön mit Chloey wieder was alleine Unternehmen zu können.
Besonders weil sie bald weg war.
Schon jetzt vermisste ich die alten Zeiten, in denen ich schon so viel sowohl mit ihr, als auch mit Tyler erlebt hatte.
Nicht mehr lange, dann würde all das vorbei sein.

Manchmal wünschte ich mir, die Zeit wieder zurück drehen zu können.
Wer weiß, vielleicht könnte ich dann sogar den Tod meines Vaters verhindern.

An dem ich eigentlich wirklich schuld hatte.

Auch wenn ich nie wollte, dass es so endete, wäre ich damals nicht so stur und kindisch gewesen, wäre er jetzt vielleicht noch hier.
Und meine Mutter hätte mich vielleicht nie gehasst.

Wieso hatte ich nicht einfach ein Nein von meinem Vater akzeptieren können? Wieso musste ich ihn nur so wütend machen?
Meine Mutter hatte Recht.

Es war meine Schuld.
Nur meine Schuld.
Wegen mir war mein Vater jetzt tot.
Und wenn ich so darüber nachdencke kann ich es meiner Mutter garnicht übel nehmen, dass sie mich hasst.
Immerhin ist die Liebe ihres Lebens gestorben.

Wegen mir.

Und...

„Brooke!“

Chloeys Lautstarke Aussage, holte mich ruckartig in die Realität zurück und erst jetzt merkte ich, dass Chloey an die Seite gefahren war und mich voller Sorge ansah.

Meine Wangen fühlten sich nass an und einige Tränen tropften auf meine Handrücken die zu Fäusten geballt auf meinem Schoß lagen.

„Brooke beruhig dich“, flüsterte Chloey vorsichtig während sie mir die Tränen wegwischte.
„T-Tut mir leid ich.. ich war in Gedanken“, murmelte ich und atmete laut aus.

Wortlos beugte sich Chloey vor und zog mich in ihre Arme.
Ohne zu zögern erwiderte ich diese und schlang meine Arme um sie.

„Mach dich nicht selbst runter. Es mag zwar sein, dass dein Vater gestorben ist, weil du so stur warst aber trotzdem bist du nicht Schuld okei? Schuld ist derjenige der wollte, dass es so endet. Und das wolltest du nicht Brooke“, versuchte Chloey mich zu beruhigen während sie behutsam über meinen Rücken strich.

Konnte sie etwa Gedanken lesen?

„Nein Brooke du hast nur laut gedacht. Wie jetzt“, grinste Chloey und leicht lachend löste ich mich von ihr.

„Hör auf dir selbst dafür die Schuld zu geben okei?“
Zögernd nickte ich schließlich doch Chloey sah mich warnend an.

„Wage es ja nicht zu zögern“, drohte sie während sie mich mit zusammengekniffenen Augen ansah.

„Ist ja gut. Ich gebe mir nicht dafür Schuld“, antwortete ich ihr und lächelte leicht.
„Und zwar, weil du keine Schuld hast“ , fügte sie hinzu was mich zum lachen brachte.

„Willst du noch in die Stadt? Oder soll ich dich lieber...“

„Nein. Ich will nicht Nach hause. Lass uns einen schönen Tag machen“, unterbrach ich sie lächelnd.
Chloey erwiderte es und startete den Wagen.

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