Kapitel 32

4.1K 241 18
                                    

Verschlafen öffnete ich meine Augen und strich meine Haare aus meinem Gesicht.

Obwohl es stockdunkel war, musste ich zuerst einige Male blinzeln und langsam richtete ich mich auf.
Ich erhob mich vom Sofa, doch ich hätte ahnen müssen, dass das keine gute Idee gewesen war, denn anscheinend war ich nicht wach genug.

Kaum stand ich aufrecht, schon verlor ich das Gleichgewicht und knallte gegen den Wohnzimmertisch.

„Nicht schon wieder", zischte ich doch anstatt wie beim letzten Mal zu Boden zu fallen, fiel ich auf etwas anders.

Ein genervtes stöhnen unter mir signalisierte mir, dass es kein andere als Cole war, auf dem ich gerade lag.
Augenblicklich erinnerte ich mich an den gestrigen Abend und ich versuchte von Cole runterzukommen.

„Tschuldige", murmelte ich und stellte mich hin.

Vorsichtig tastete ich nach dem Wohnzimmertisch und hatte kurz darauf mein Handy in der Hand.
Das grelle Licht blendete mich und mit verzerrtem Gesichtsausdruck schaltete ich die Taschenlampe an und leuchtete auf Cole.
Dieser lag nur mit Boxershorts auf dem Sofa und verzog das Gesicht.

„Ich kann ja verstehen, dass ich unwiderstehlich bin, aber kannst du bitte aufhören mich anzuleuchten?", meinte er verschlafen und richtete sich langsam auf während er durch seine Haare fuhr.
„Sehr witzig", meinte ich augenverdrehend, doch er hatte nicht ganz unrecht.

Dieser Junge sah selbst verschlafen verdammt gut aus.

„Wieso bist du halbnackt?", fragte ich ihn, während ich durch den Raum leuchtete und mich langsam orientieren konnte.

„Weil es ungemütlich ist in Jeans und T-shirt zu schlafen?", hörte ich ihn antworten und ich ging zum Lichtschalter.
Kaum hatte ich das Licht angeschaltet, schon kniff ich meine Augen zusammen und stöhnte.
Cole erging es nicht anders, denn auch ihn hörte ich stöhnen.

Langsam tastete ich mich an den Wänden zu den Schalusinen heran, bis sich meine Augen endlich an das Licht gewöhnten und ich begann die Schalusinen des ersten Fenster hochzukurbeln.

„Ich muss wohl gestern eingeschlafen sein", murmelte ich.

„Ja bist du. Ich war noch wach, als ich gesehen habe, dass du geschlafen hast", erklärte Cole.
„Eigentlich wollte ich dich in Melodys Bett bringen aber ich hatte Angst dich zu wecken"

Ich nickte lächelnd und nachdem ich alle Schalusinen hochgekurbelt hatte, ging ich zum Balkon und öffnete die Tür.
Langsam schritt ich zum Geländer und sah mich um.

Die Sonne brannte jetzt schon auf meiner Haut und für einen kurzen Moment schloss ich meine Augen.
Es dauerte nicht lange, bis ich Schritte hinter mir hörte und kurz drauf bemerkte ich die Anwesenheit von Cole neben mir.

„Weißt du wie viel Uhr es ist?", fragte ich ihn, bevor ich meine Augen wieder öffnete und ihn ansah.
Bis jetzt war er noch halbnackt und verschlafen sah er auf seine Armbanduhr.
Ich musste mich konzentrieren nicht sabbernd auf seinem Oberkörper zu starren.

„Viertel vor Elf", antwortete er und ich blickte noch ein letztes mal Richtung Sonne, bevor ich mich umdrehte, um reinzugehen.
„Ich mach uns Frühstück", gab ich Cole bescheid und schlenderte in die Küche.

Während ich also begann unser Frühstück vorzubereiten, kam Cole wieder rein und zog sich an, bevor er das Fernglas nahm und wieder zurück auf den Balkon ging.

Es war also kein Traum gewesen, dass mich gestern tatsächlich ein Unbekannter beobachtet hatte.
Dann war es auch kein Traum gewesen, dass Cole sich bei mir entschuldigt hatte und wir uns wie Freunde unterhalten hatten.

Unpredictable Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt