Kapitel 68

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~Brookes Sicht~

Jetzt hör endlich auf Brooke. Hör auf an ihn zu denken.

Frustriert zog ich an meinen nassen Haaren und schloss meine Augen.
Wenn es mir doch nur so einfach fallen würde...

Gedankenverloren stützte ich mich am Waschbecken ab und wischte den Dunst vom Spiegel, der durch das zuvor noch laufende heiße Wasser entstanden war.
Mit verschleierter Sicht beobachtete ich mein Spiegelbild und mir entfuhr ein seufzen.

Meine Augen sahen erschöpft aus und meine Haut war blass, während ich mir die Augen rieb, doch die Farbe die sonst in ihnen war kam damit nicht zurück.
Sicherlich lag es daran, dass ich die letzten Wochen kaum geschlafen hatte.
Zu oft lag ich einfach nur da, starrte in die Dunkelheit und dachte über Cole nach.

Das letzte mal als ich ihn gesehen hatte, war an dem Abend, wo wir uns geküsst hatten.
Und das war jetzt schon über einen Monat her.
Und obwohl ich davon überzeugt war, dass ich mit der Zeit über ihn hinwegkommen würde, hatte ich das Gefühl mit jedem weiteren Tag der verging ihn nur noch mehr zu vermissen.

Viel zu oft war ich schon kurz davor gewesen ihn anzurufen oder ihm zu schreiben doch ich hielt mich jedes Mal davon ab es zu tun denn ich wusste, dass ich es nicht durfte.
Egal wie sehr ich es auch wollte, so würde ich niemals über ihn hinwegkommen.

Doch würde ich das überhaupt jemals?
Dafür müsste ich wahrscheinlich ganz weit weg von ihm sein, sodass ich Cole nie wieder sehen würde.
Allein dieser Gedanke ließ mein Herz zusammen ziehen.

Reiß dich zusammen.

Das würde mir einfacher fallen, wenn ich nicht wissen würde, dass Cole unter der Macht eines Kriminellen stand, der ihm jederzeit etwas antun könnte.
Ich machte mir unglaubliche Sorgen um ihn.
Ging es ihm und Josh gut?
Was trieben die beiden?

Meine Gedanken schienen mich in eine Spirale von negativen und angsterfüllenden Gedanken zu ziehen doch noch bevor ich an etwas wirklich schlimmes denken konnte, schüttelte ich meinen Kopf und konzentrierte mich wieder auf mein Spiegelbild.

Ich war schon so lange hier drinnen, dass
der Dunst mittlerweile verschwunden war und sogar meine Haare tropften nicht mehr.
Dies war ein eindeutiges Zeichen für mich, wieder in die Realität zurückzukehren, bevor ich noch komplett durchdrehen würde.

Also verließ ich das Badezimmer und ging in Melodys Zimmer, um mir etwas gemütliches aus dem Kleiderschrank anzuziehen.
Innerlich verfluchte ich Mr. Bellingham, dass er Melody und mich seit Wochen in andere Schichten eingeteilt hatte.
Wir sahen uns nur bei der Schichtübergabe oder wenn der andere von der Spätschicht kam, doch viel reden konnten wir nicht.

So kam es, dass ich oft nach der Arbeit alleine war und gerade jetzt konnte ich es nicht gebrauchen alleine zu sein.
Allein mit meinen Gedanken.
Chloey und Tyler waren die einzigen, mit denen ich darüber sprechen konnte, doch heute hatten beide keine Zeit.

Somit blieb mir nichts anderes übrig, als alleine zu versuchen mich auf andere Gedanken zu bringen.
Wirklich toll.

Ich ließ das Handtuch, welches um meinen Körper gewickelt war zu Boden fallen und zog mir etwas gemütliches an, bevor ich mir die Haare föhnte.
Währenddessen überlegte ich, was ich den restlichen Abend tun sollte und entschied mich schließlich dazu einfach Filme zu gucken und Pizza zu essen.
Pizza war für mich die Antwort auf alles.

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