Kapitel 84

140 14 3
                                    

Müde rieb ich mir über die Augen und seufzte.

,,Alles in Ordnung?", hörte ich Josh fragen, der konzentriert auf die Straße sah, bevor er rechts abbog.
Das war eine wirkliche gute Frage...

Nachdem wir noch ein wenig bei Cole geblieben waren hatte uns eine der Krankenschwestern gebeten zu gehen, da Cole Ruhe brauchte.
Mal abgesehen davon war es sowieso mitten in der Nacht und auch wenn ich am liebsten die ganze Zeit bei Cole geblieben wäre, wusste ich dass jeder von uns Ruhe brauchte.

,,Ja bin nur echt müde", antwortete ich ihm schließlich und kämpfte dagegen an meine Augen zu schließen.
Eigentlich war da noch so viel mehr doch mein Kopf war einfach zu müde um all das zu sortieren und in Worte zu fassen...

„Ich auch", meinte Josh und entschuldigend sah ich ihn an.
,,Du warst die ganze Zeit wach während ich im Wartezimmer geschlafen habe, das tut mir leid"
,,Ach schon gut, ich hätte eh nicht schlafen können", winkte er ab.

,,Danke...", war das einzige was ich sagte und Josh sah mich mit einem kurzen Seitenblick an.
,,Für was?"

,,Für alles. Dass du mich angerufen hast, dass du mich nicht aufgehalten hast dir bei der Suche zu helfen...dass du dich um mich gekümmert hast und alles geregelt hast...und, dass du Cole nicht verraten hast was ich im Auto gesagt habe"

,,Dafür sind Freunde da. Und bei dir muss ich mich auch bedanken, dass du mir geholfen hast", sagte Josh und seine Aussage ließ mich lächeln.
,,Aber warum hast du es ihm eigentlich nicht gesagt?"

Seufzend fuhr ich mir durch die Haare und schaute aus dem Fenster.

,,Ich war mir plötzlich so unsicher... als Cole mir offenbarte wie Angst er vor seinen Gefühlen hatte...ich wollte einfach nicht, dass er überfordert damit ist und hatte Angst, dass er mich wieder von sich wegstößt, weil er nicht weiß wie er damit umgehen soll. Außerdem war ich ja selber total in Panik. Ich brauche Zeit um zu sehen ob ich es auch noch so sehe wenn ich nicht in solch einer Extremsituation bin", erklärte ich und drehte mich wieder zu Josh der nur nickte.

,,Gut, das kann ich verstehen. Lass einfach ein wenig Gras drüber wachsen und warte ab wie sich das zwischen euch entwickelt. Immerhin ist das alles Neuland für Cole"
„Werde ich", versprach ich.

Es wurde wieder still zwischen uns und wir waren noch ungefähr 10 Minuten von Melodys Wohnung entfernt.

,,Weißt du schon was du Melody sagen wirst?", fragte Josh und ich zuckte mit den Schultern.
,,Ich hoffe sie hat garnicht bemerkt, dass ich weg war und schläft tief und fest", antwortete ich.

...

Tja falsch gedacht, denn mittlerweile saß ich zuhause auf dem Sofa und wartete darauf, dass Melody jeden Moment von ihrer Frühschicht nachhause kam, um ihr zu erklären, wieso ich nachts einfach abgehauen war.

Nachdem Josh mich abgesetzt hatte, war ich kaum zur Tür reingekommen, da ging auch schon das Licht an und Melody  bombardierte mich mit ihren Fragen.

,,Was ist passiert?! Wo bist du gewesen und das noch im Schlanfanzug?! Wieso hast du mir keine Nachricht hinterlassen?!"

Bis jetzt weiß ich nicht wie ich sie davon überzeugen konnte wieder ins Bett zu gehen und mit ihr am nächsten Tag darüber zu sprechen aber ich war froh, dass es funktioniert hat.

Unpredictable Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt