Kapitel 87

88 9 4
                                    

Ungeduldig wippte ich mit meinem Fuß hin und her, während ich wie hypnotisiert auf mein  Handy starrte.

Mittlerweile war es schon spät Abends und Melody war bereits in ihrem Zimmer und wahrscheinlich schon am schlafen.

Eigentlich würde ich jetzt auch schlafen, da ich mit ihr zusammen morgen früh zur Arbeit musste, doch ich würde kein Auge zumachen.

Nicht, bis Cole sich endlich bei mir melden würde, so wie er es mir geschrieben hatte:

>>Ich melde mich nachher bei dir, sobald Carlos weg ist<<

Das war mittlerweile schon fast 3 Stunden her und je länger ich wartete, desto unruhiger und nervöser wurde ich.

Meine Begegnung mit Carlos lag mir immer noch schwer im Magen und ich hatte das Gefühl auch jetzt noch seine kalte Hand auf meiner zu spüren und seine eiskalten Augen direkt vor mir zu sehen.

Sofort bekam ich Gänsehaut am ganzen Körper und Panik stieg in mir auf.
Was ist wenn er gemerkt hat, dass ich mehr weiß als ihm gesagt wurde?
Was ist wenn er dahinter gekommen war, dass ich Bescheid wusste?

Schon als ich zur Tür des Krankenhauses raus war hatte ich das Gefühl nicht überzeugend genug geklungen zu haben.
Ich hatte so Angst vor Carlos und war so überrumpelt ihn zu sehen, da würde es mich nicht wundern, dass ich ihn auch genau so angesehen hatte.

Und, dass Cole sich immernoch nicht bei mir gemeldet hatte, schien das immer mehr zu bestätigen.
Was würde passieren wenn er dahinter kommen würde?

Mein Atem wurde immer unruhiger und mein Herz schlug mir heftig gegen die Brust.
Bitte lass den beiden nichts passiert sein.

Plötzlich klingelte mein Handy und als ich Coles Namen auf dem Display sah, verschluckte ich mich fast an meiner eigenen Spucke.

Hastig nahm ich das Handy vom Couchtisch und hätte es beinahe fallen lassen, bevor ich auf annehmen drückte.

,,Cole? Ist alles in Ordnung?", meldete ich mich und versuchte nicht hysterisch zu klingen.
,,Es ist alles gut keine Sorge", meldete er sich zurück und seine Antwort ließ mich erleichtert zurückfallen.

,,Gottseidank", sagte ich und hatte das Gefühl mein Herz würde etwas leichter werden.

,,Sorry ich wollte dich schon früher anrufen, als Carlos weg war aber genau dann kam noch diese eine Schwester auf die Josh steht, um mir noch ein paar Medikamente zu gegeben und Josh musste sie natürlich erstmal volllabern", erklärte er und bei seiner letzten Aussage konnte ich nicht anders als zu schmunzeln.
,,Alles gut ist nicht schlimm, jetzt rufst du ja an", antwortete ich ihm und legte mich aufs Sofa.

Es wurde kurz still zwischen uns und gerade wollte ich etwas sagen, als Cole mir jedoch zuvor kam.
,,Ich wollte nicht, dass das passiert", sagte er.
,,Niemals wollte ich, dass du ihm begegnest"

Ein unangenehmer Schauer durchlief mich als ich wieder daran dachte.

,,Ist alles okay bei dir?", fragte er nach und ich seufzte.
,,Ja alles gut...ich hatte nur ein wenig Angst", antwortete ich ihm ehrlich und ich hörte Cole ebenfalls seufzen.

,,Glaub mir wenn er dir auch nur einen Schritt zu nahe gekommen wäre hätte ich ihn fertig gemacht, völlig egal, ob ich mir dann noch mehr Rippen gebrochen hätte"

Seine Worte ließen mein Herz schneller schlagen.

,,Ich weiß", flüsterte ich und schloss meine Augen.
,,Meinst du er hat es gemerkt? Dass ich mehr wusste?"

,,Ich war mir Anfangs nicht sicher aber nachdem ihr Weg wart, hab ich irgendwann ziemlich schnell gemerkt, dass er noch nicht mal annähernd dahinter gekommen ist", antwortete er und unsicher biss ich auf meiner Unterlippe herum.
,,Wie kannst du dir da so sicher sein?"

Unpredictable Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt