Kapitel 4

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Ungläubig sah ich ihn an.
Das konnte er nicht ernst meinen.

„Sehr witzig“, lachte ich und schüttelte belustigt meinen Kopf.
„Ich mein das ernst“ entgegnete er gelassen und lächelte mich für einen kurzen Moment an, bevor er wieder auf die Straße blickte.

„Tyler verarsch mich nicht“, säuselte ich, obwohl ich immer noch sichtlich verwirrt von seiner Aussage war.

„Brooke das ist deine Chance! Du könntest endlich ein eigenes Leben führen, ohne das deine Mutter dir alles kaputt macht! “ erklärte er und an seiner begeisterten Stimme erkannte ich, dass er es wirklich ernst meinte.

„Du sagst also ich soll einfach losfahren und irgendwo neu anfangen?“, fragte ich und sah ihn skeptisch an.
Ein Nicken seinerseits signalisierte mir, das ich genau das tun sollte.

„Ah verstehe. Und wie soll ich das machen? Ohne Auto? Ohne Geld? Ohne Wohnung? Ohne Job?“
Seine Idee war einfach absurd.

„Na gut okei du kannst nicht direkt einfach losfahren“, gab er zu und schmunzelte.
„Lass mich kurz überlegen“

Fassungslos sah ich ihn an, doch Tyler ignorierte meinen Blick.
Nach einer Weile hellte sich sein Gesicht plötzlich auf und ein stolzes Grinsen bildete sich auf seinen Lippen.
Jetzt kommt's.

„Du kannst dir erstmal einen Job hier suchen. Und wenn du einen gefunden hast und genug verdient hast kannst du dir ein Auto kaufen“,quasselte er drauf los ohne einmal Luft zu holen.

„Und dann?“, fragte ich lachend.
Verdammt das war doch verrückt!

„Dann arbeitest du weiter bis du genug Geld hast und dir dann eine Wohnung besorgen könntest“, antwortete er, nachdem er erneut einige Sekunden überlegt hatte.
„Und dann soll ich einfach losfahren oder was?“, fragte ich ironisch und schüttelte erneut lächelnd meinen Kopf.

„Ja. Und wenn du eine Wohnung gefunden hast suchst du dir einen Job in der Nähe und kannst somit weiterhin deine Wohnung finanzieren“, erläuterte er achselzuckend.

Und schon hatte er mir einen logischen Plan zurecht gelegt.
Trotzdem war ich nicht gerade von Tylers Idee überzeugt.

„Tyler da ist verrückt“, meinte ich und lachte erneut.
„Genau deswegen solltest du es machen“, entgegnete er grinsend.

„Ich kann nicht einfach abhauen“ erklärte ich kopfschüttelnd.
Unerwartet fuhr Tyler plötzlich an den Straßenrand und hielt an.
„Tyler was...“

„Klar kannst du das“, unterbrach er mich.
„Nichts hält dich hier. Deine Mutter tyrannisiert dich, du hast die High School beendet und Chloey und ich studieren. Brooke! Dieser Plan könnte dein Leben verändern!“
Voller Begeisterung sah er mich an.

Ich ließ mir seine Worte durch den Kopf gehen und schmunzelte.
Seufzend sah ich ihn an.

„Du hast ja recht“, gab ich zu und strich mir eine Haarsträhne hinter's Ohr.
Zufrieden setzte Tyler den Wagen wieder in Bewegung und fuhr weiter.
„Auserdem würde sich zwischen unserer Freundschaft nichts ändern. Wir könnten uns regelmäsig sehen. In den Semesterferien würden wir dich besuchem kommen“, fügte er noch hinzu. Ich geriet ins Grübeln.

Wenn ich darüber nachdachte war der Plan doch garnicht mal so schlecht.
Außerdem: Was sollte ich sonst tun? Ich wusste, dass ich es nicht mehr lange mit meiner Mutter in einem Haus aushalten könnte.

„Glaub mir. Das ist der beste Plan deines Lebens!“, versicherte er mir begeistert.
„Ich denk darüber nach“, murmelte ich und grinste.
„Geht doch!“, rief er erfreut und ließ die Hupe ertönen.

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