Kapitel 6

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Noch ein letztes mal sah ich in den Spiegel und ein erleichtertes lächeln bildete sich auf meinen Lippen.
Der Concealer deckte perfekt meine Augenringe ab und auch meine Augen leuchteten wieder.

Schnell schnappte ich meine Tasche und stolzierte die Treppen runter, bevor ich schließlich das Haus verließ.
Schon um die Uhrzeit schien die Sonne wärmend auf mich herab und zufrieden seufzte ich auf, während ich die Stöpsel meiner Kopfhörer in mein Ohr steckte und die Musik vom meinem Handy abspielen ließ.

Entspannt schlenderte ich zur Bushaltestelle, an der ich schnell ankam und setzte mich anschließend neben ein Mädchen auf die Bank.
Sie war jünger als ich, immerhin war sie seit gerade mal einem Jahr auf der High School.

Während sie also noch einige Jahre dort verweilen wird, erwatete mich schon in wenigen Wochen das Berufsleben. Das Berufsleben in dem ich selbständig werden würde. Ja, vielleicht sogar mithilfe von Tylers Plan.

Das laute quietschen des Busses riss mich aus meinen Gedanken und langsam erhob ich mich von der Bank.
Nachdem einige vor mir eingestiegen waren, betrat auch ich nun den Bus und schnell fand ich auch einen freien Platz, auf dem ich mich fallen ließ.

Die lauten Gespräche der anderen blendete ich aus und entspannt lehnte ich mich zurück während ich der Musik lauschte.
Das einzigste was ich die ganze Fahrt über wahrnahm, war wie der Bus einige male anhielt und weitere Schüler in den Bus stiegen.

Kurz vor der High School stoppte ich dann die Musik und steckte meine Kopfhörer in die Tasche, während ich mein Handy in meiner Hosentasche verschwinden ließ.

Der Bus hielt an und lustlos stand ich auf, während ich mir meine Tasche über die Schulter warf.

Kaum war ich aufgestanden, schon wurde ich von allen Seiten eingequetscht.

Wie ich es hasste.

Genervt versuchte ich endlich aus dem Bus zu kommen, während ich darauf achtete nicht hinzufallen.
Da hier aber fast jeder so schlau gewesen war und seine Taschen sowohl mitten auf dem Gang, als auch auf die Treppe abgelegt hatte, stolperte ich aus dem Bus und drohte vor allen hinzufallen.

Doch der Rucksack eines Jungen bewahrte mich vor dieser Peinlichkeit und erleichtert atmete ich aus.
Sofort drehte sich der Junge um, auf dessen Rucksack ich mich zuvor geworfen hatte und durch seine plötzliche Bewegung, geriet ich wieder ins Schwanken.

Zwei Arme hielten mich fest und dankend sah ich auf als ich plötzlich in das Gesicht von Glen sah.
Er war einer von Stevens Freunden, allerdings hatten wir nicht oft miteinander geredet. Gesehen hatten wir uns auch nicht oft, da wir keinen einzigen Kurs zusammen hatten. Wir sahen uns eigentlich nur, sobald Steven mich nervte.

Also doch öfters.

Als auch er mich erkannte grinste er belustigt und klopfte mit der einen Hand auf meiner Schulter, während seine andere Hand immernoch auf meinen Oberarm lag um mich festzuhalten.

„Fall nicht hin“, lachte er und noch bevor ich etwas erwidern konnte, drehte er sich lächelnd um und maschierte weiter.
Verwundert sah ich ihm nach, da ich eigentlich einen dummen Spruch von ihm erwartet hatte.
Anscheinend war er nur in der Anwesenheit von Steven ein Arschloch.
Wer weiß, vielleicht war er schon immer so nett gewesen wenn Steven nicht in seiner Nähe war.
Steven war halt einer, der fast jeden manipulieren konnte.
Und wie es aussieht manipulierte er auch seine Freunde.

Das geschubse der Schüler hinter mir, holte mich wieder zurück in die Realität und genervt stöhnte ich auf.
Noch nichtmal außerhalb des Busses konnten sie aufhören zu drängeln.
Ein Glück, dass ich das nur noch bis morgen über mich ergehen lassen musste.

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