Kapitel 66

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~ Coles Sicht ~

Frustriert schlug ich gegen mein Lenkrad und fluchte vor mich hin.
Dass ich immer schneller fuhr war mir in diesem Moment ziemlich egal.
Ich musste einfach nur weg.

Weit weg von meinen Gedanken.
Weit weg von Brooke.
Weit weg von Carlos.

Drei Dinge von denen ich nicht weglaufen konnte egal wie sehr ich es versuchte.

,,Fuck!", schrie ich laut auf und drückte nur noch mehr aufs Gaspedal.
Meine Hände krallten sich so fest um das Lenkrad, dass ich dachte ich könnte es jeden Moment heraus reißen.
Ich war kurz davor die Kontrolle über mich zu verlieren.

Immer und immer wieder drangen mir die Bilder durch den Kopf, wie ich Brooke feste an mich drückte und küsste.
Gott dieser Kuss war einfach überwältigend gewesen.
Dieser eine Kuss hatte schon gereicht ihr zu verfallen.
In diesem Moment wollte ich ihr alles geben was ich besaß und fühlte.
Shit, sowas hat noch kein Mädchen geschafft, selbst wenn ich Sex mit ihnen hatte fühlte es sich nichtmal annähernd so an.
Und bei Brooke hatte nur dieser eine Kuss gereicht, um all meine Prinzipien aufzugeben, die ich zuvor nie in Frage gestellt hatte.

,,So eine Scheiße!", stieß ich mit zusammengebissenen Zähnen hervor.
Mit rasender Geschwindigkeit bog ich in unsere Einfahrt ein.
Der Schotter wirbelte durch die Luft und mein Heck brach zur Seite aus, doch ich kriegte den Wagen wieder unter Kontrolle und machte auf einem der freien Parkplätze eine Vollbremsung.

Schweratmend stieg ich aus dem Wagen und knallte die Tür mit vollem Schwung zu, sodass das ganze Auto zu wackeln begann.
Mit schnellen Schritten ging ich über den Parkplatz und richtete meinen Blick stur gerade aus.

Wehe jemand würde mich jetzt nur von der Seite angucken, ich würde ausrasten und ihm die Fresse polieren.

Zum Glück aller begegnete mir keiner auf dem Weg zu meiner Wohnung und die Gefühle in mir waren kurz davor zu explodieren.
Ich konnte nicht mehr.
Es wurde mir alles zu viel.
Die Sache mit Carlos, meine Gefühle zu Brooke und dann auch noch die Tatsache, dass Sam in mich verliebt war.
Ich hielt dieses Gefühlschaos nicht mehr aus.

Mit zittrigen Händen schloss ich die Tür auf und stieß sie auf.
,,Hey, da bist du ja ich...", begann Josh doch als er mich hereinstürmen sah verstummte er.
,,Was ist passiert?", fragte er sofort doch ich schüttelte nur den Kopf.
,,Jetzt nicht Josh", antwortete ich ihm und ohne ihn anzusehen, ging ich an ihm vorbei.
Josh verstand, dass es in diesem Moment besser war nichts mehr zu sagen und mich auch nicht aufzuhalten.
Er kannte mich nur all zu gut, dass er wusste dass ich in diesem Moment Zeit für mich brauchte.

Nachdem ich in mein Zimmer gegangen war, natürlich nicht ohne die Tür laut zuzuknallen, blieb ich mitten im Raum stehen und fuhr mir durch die Haare.
Mein Atem war laut und schwer, als wäre ich einen Marathon gelaufen und ich holte mein Handy heraus, bevor ich es mit meiner Musikanlage verband und die Lautstärke aufdrehte.

Die laute Rock-Musik ließ jeden Muskel meines Körper beben und ich konnte meine Gefühle nicht mehr zurückhalten.
Voller Wut nahm ich das nächst beste was neben mir war und schmiss es zu Boden.
Ich stieß einen lauten Schrei aus, bevor ich begann mein ganzes Zimmer zu verwüsten.
Alles was ich in die Hände kriegte warf ich zu Boden, während ich wild zu fluchen begann.
Mit meiner Faust schlug ich gegen die Wand, solange, bis meine Handknöchel zu pochen begannen.
Kraftlos ließ ich mich zu Boden fallen und kniete neben meinem Bett, während ich mich mit meinen Händen abstützte.
Mein Atem war unkontrollierter als zuvor und ich schloss meine Augen.
Die laute Rock-Musik kam mir plötzlich viel zu laut vor und mit schmerzverzerrtem Gesicht drehte ich die Musik leiser.
Ich hatte höllische Kopfschmerzen, doch physischer Schmerz war mir gerade lieber als die Schmerzen, die ich tief in meinem Inneren spürte.

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