Kapitel 13

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~Drei Tage später~

Völlig erschöpft versuchte ich meinen lauten Atem zu kontrollieren, während ich mit langsamen Schritten zur Haustür schreitete.
Meine Haare, die ich zuvor zu einem Pferdeschwanz gebunden hatte, klebten an meinem Nacken, der wie der Rest meines Körpers völlig verschwitzt war. Natürlich war das so üblich beim joggen, doch heute war es besonders warm, was mich noch mehr als sonst schwitzen ließ und ich wollte jetzt einfach nur unter die Dusche.

Schweratmend klingelte ich an meiner Haustür und kurz darauf wurde sie von meiner Mutter geöffnet.
Nachdem sie mir einen emotionslosen Blick zugeworfen hatte, kehrte sie mir den Rücken zu und ging wieder in ihr Büro.

Auch wenn meine Mutter schon seit drei Jahren so mit mir umging, brach es mir immer wieder aufs neue das Herz.
Auch wenn ich es mittlerweile schaffte, mir den Schmerz nicht mehr so ganz anmerken zu lassen: Es tat einfach verdammt weh.

Schnell verdrängte ich all die negativen Gedanken, die achtlos in meinem Kopf schwirrten und versuchte an etwas positives zu denken.
Wie an das Auto zum Beispiel.

Heute Nachmittag kann ich es endlich abholen.
Der Händler hatte sich zuvor gemeldet und mir bescheid gegeben, das alles fertig wäre und ich es wie abgesprochen heute abholen könnte.
Und das werde ich natürlich auch tun.
Wenn das Auto auch wirklich fährt, kann ich den Arbeitsvertrag unterschreiben und zurück an die Boutique schicken.

Meine Lippen formten sich zu einem breiten Grinsen, während ich meine Schuhe auszog und mich ins Bad schleppte.
Nachdem ich meinen Körper mit einer kalten Dusche abkühlte, föhnte ich meine Haare und wickelte mir das Handtuch um meinen Körper.

Zufrieden schlenderte ich in mein Zimmer, wo ich mir bequeme Klamotten anzog und anschließend nach unten ging, um mir etwas zu essen zu machen.
Gerade wollte ich den Kühlschrank öffnen, als mich plötzlich ein Scheppern zusammenzucken ließ und ich augenblicklich inne hielt.

Verwirrt horchte ich auf, als ich ein leises Schluchzen wahrnahm, welches dumpf in meine Ohren drang.
Erneut war es zu hören, dieses mal jedoch um einiges lauter als vorher.
Sofort wurde mir bewusst, dass es meine Mutter war, die ich da weinen hörte.

Mein Herz zog sich zusammen, als ich ihrem wimmern lauschte und für einen kurzen Moment schloss ich meine Augen.

Auch wenn sie mich wahrscheinlich nicht in ihrer Nähe haben wollte, fasste ich trotzdem den Entschluss nach ihr zu sehen.

Leise schlich ich zur Tür, die in ihr Büro führte und blieb vor dieser stehen. Nachdem erneut ein lauter Schluchzer von ihr zu hören war, legte ich vorsichtig meine Hand auf den Türknauf, bevor ich diesen zögerlich herunterdrückte.

Erst jetzt fiel mir auf, dass ich hätte Klopfen sollen, doch bis ich auf diese Idee kam, hatte ich die Türe schon geöffnet.

Zögerlich trat ich einen Schritt in das Büro und erblickte meine Mutter, die voller Tränen auf dem Boden saß, während sie das Bild meines Vaters betrachte, welches sich jedoch nicht mehr im Bilderrahmen befand, denn dieser lag zersplittert auf dem Boden.

Das musste das Scheppern, welches ich vorhin gehört hatte gewesen sein.

„Verschwinde", hörte ich sie leise wimmern, doch anstatt zu gehen, näherte ich mich ihr vorsichtig.
In diesem Moment verspürte ich einfach das Verlangen bei ihr zu bleiben und sie zu trösten.

„Ich habe gesagt du sollst verschwinden", befahl sie wütend, während sie es nicht wagte mich anzusehen. Schnell wischte sie sich die vielen Tränen weg und begann vorsichtig die Scherben aufzusammeln.

„Lass mich dir helfen", meinte ich und wollte mich zu ihr runterbeugen, als sie plötzlich die Scherben fallen ließ und aufstand.

„Jetzt verschwinde endlich!", schrie sie mich an, während erneut Tränen über ihre Wangen flossen.

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