Basics

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"Na gut, aber heul nicht rum wenn es weh tut, Kücken" grinst Yoongi selbstbewusst, während Taehyung erneut so wirkt als wolle er ihm eine gehörig auswischen."

Jimin

Die kühle Waldluft prallt gegen meine erhitzte, vor Schweiß triefende, Haut. Meine Stirn glänzt wie ein glitzerndes Sternenmeer, dass man es sogar in vollständiger Dunkelheit erkennen könnte. Langsam rennt mir ein weiterer Tropfen die Schläfe entlang, die Wange hinunter bis es sich von meinem Kinn löst und mein T-Shirt somit noch ein Stück feuchter wird.
Auch wenn meine Klamotten komplett durchnässt sind, fühlt es sich angenehm an, irgendwie beruhigend. Ich war lange nicht mehr an einem Wald, geschweige denn in einem, seit wir umziehen mussten hat sich dies aber grundlegend geändert, jetzt kann ich jeden Tag diese einzigartige Natur mit all ihrer Schönheit bewundern. Weiterhin finde ich unser kleines Hüttchen mehr als nur heimlich, man fühlt sich dort direkt wohl, egal wie altmodisch es ist.

Irgendwie fehlt mir Seoul kein bisschen, der Stadttrubel war zu viel für mich, zu aufregend. Außerdem muss ich nicht mehr in die Schule, kann man betrachten wie man es will. Während jemand wie Namjoon an meiner Stelle durchgedreht wäre, würde sich für Yoongi nur der Schlafrhythmus ändern. Ich stecke so ein wenig dazwischen.
Ich fand es tatsächlich recht schön dort, womöglich lag das an den Personen denen ich dort begegnet bin unter anderem Seonghwa. Für uns bedeutete der Umzug leider ein 'auf nimmer wiedersehen', ohne tschüss sagen zu können, auch wenn ich es nicht wollte, noch weniger wollte ich ihn in Gefahr bringen, ihn zwischen den beiden Welten gefangen halten. Außerden will ich die Engel nicht antreffen, insbesondere Seokjin, der ist mir sehr unheimlich muss ich gestehen, auch wenn sein charmantes Lächeln so manch Frauen oder Männerherz höher schlagen lässt.

"Weist du noch wie das verwandeln funktioniert?" fragt mich Yoongi, nachdem ich seiner Meinung nach wohl zu lange in meiner Gedankenwelt Zeit verschleudert habe. Heute, also ein paar Tage später legten wir direkt mit dem Training los, natürlich mit Magie, die soll von allem wohl am kompliziertesten sein, selber kann ich das nicht beurteilen, ich kann mich gerade so transformieren.

Und genau deswegen mach ich es, so wie es mir eben gesagt wurde. Gebannt, mit geschlossenen Augen, konzentriere ich mich auf das innere Bild von mir. Meinem Aussehen, das von Callidus, der der ich im Herzen, tief drin bin, egal ob ich will oder nicht. Die roten Haare, wie sie von Ansatz bis Spitze heller werden, das schwarze Horn, das einzige mir verbleibende, die blutrote Iris, sowie Bemalungen. Ich sehe es klar und deutlich und ehe ich mich versah spüre ich schon die Wärme und Veränderung, meine Verwandlung zu dem Mischwesen.

Flatternd lasse ich meine Lider wieder aufschlagen, bemerke direkt den roten Schleier, der sich um meine Umgebung legt, welcher mir somit beweist: die Transformation ist geglückt. Aufgeregt, dass es mir zum ersten Mal sofort gelungen ist springe ich auf und ab, wie ein Gummiball aus den alten Münzautomaten.

Mit in Stolz geschwollener Brust präsentiere ich mich meinem Lehrer, der mich grinsend betrachtet. Er verringert den Abstand zwischen uns bis er vor mir steht um mir frech durch die Haare zu wuscheln.
"Das machst du schon super" lobt er mich erst glücklich, bis seine Stimne zum Ende leiser wird und er mich bedauernd ansieht, wohl eher mein fehlender Kopfbewuchs.
Auf der Stelle will ich einige Worte diesbezüglich erwidern, doch durchkreuzt er mein Vorhaben.

Seine grummelige, für den Insomnia typische, Person ist wieder präsent, so jedenfalls versucht er sich zu verhalten.
"Es macht keinen Sinn dir alle Elemente, ihre Auswirkungen etc beizubringen, passt in dein Erdenhirn leider nicht rein, also würde ich vorschlagen du lernst erstmal ein Feuerbällchen" sprudelt es unerwarteterweise aus ihm heraus, woher dieser Ansturm an Wörter kommen mag...

Völlig perplex dauert es viel zu lange bis ich seine Worte verarbeiten und realisieren kann, doch schaffe ich es, merke die kleine beiläufige Stichelei des Mannes. "Aha," gebe ich mit verschränkten Armen von mir, unwissend woher meine Mut kommt auch dem Älteren einen Spaß zu unterziehen.
"Kann ich wenigstens wissen was ihr könnt, oder bist du eine Magieniete und sagst das zu einem Anfänger um dein Ego zu pushen?" Das breite Grinsen taucht von ganz allein in meinem Gesicht auf. Der Konter ist mir meiner Meinung nach gut gelungen, gedanklich klopfe ich mir mit einem beschwichtigenden Nicken, die Schulter. Ich bin fast zu aufgeregt zu erfahren was der Insomnia sagen wird, doch geht dieser bedauerlicherweise nicht weiter darauf ein. Die voher schulterklopfende Hand hat sich schnell in eine kräftige Backpfeife umgewandelt.

Desinteressiert zuckt Yoongi mit den Schuter," Tae besitzt das Terra Element," beginnt er mit dem Beantworten meiner Frage", die Erde ist robust und kann verschiedene Formen annehmen, gerne auch mal Metall. Das Wasser ist seine größte Schwäche, wenn es um die Erde geht, während es bei Metall Feuer ist. Pass also auf ihn auf"

Aufmerksam nicke ich, auch wenn ich die Hälfte sicher schon wieder vergessen habe.
"Joon ist gebürtig vom Element Eis, beherrscht dementsprechend dieses am besten, doch ist er in der Lage alle anzuwenden, wenn auch er nicht ihr volles Potential ausschöpfen kann. Doch mit Magie kämpft er nur selten, er findet es mir Waffen viel spannender" erläutert er weiterhin.
"Warum bringst du mir dann Magie bei, wenn Joon alle Elemente kann?" hinterfrage ich die Aussage von Yoongi.

"Weil ich es eben am besten kann," knurrt er, eine Gänsehaut legt sich über meinen Körper wie eine zweite Hautschicht.
"Außerdem kann ich dir Heilkunde beibringen, als einziger von uns. Ich beherrsche die Dunkelheit, doch auch das Licht..." betrübt blickt er auf die Seite.

Sofort will ich ihn nach seinem Wohlbedinden fragen, allerdings fängt er sich schneller als erwartet.
"Noch ne Frage?"
Eifrig nicke ich, denn das wohl wichtigste hat er wohl ausgelassen, nämlich mich.
"Und was hab ich für ein tolles Element oh weiser Mentor?"

Vergnügt lächelt mich der Braunhaarige an, doch wirkt es irgendwie auch hilflos. Hab ich vielleicht eine dumme oder falsche Frage gestellt?
Meine Vermutung bestätigte sich schon mit dem nächsten Satz den er ausspricht.

"Feuer, hörst du eigentlich zu?"

Rejected~VminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt