'Eine erneute Stille macht sich breit, doch bevor sie all zu lange anhalten kann wird sie von dem durchbrochen, von dem ich es nicht gedacht hätte.
"Überlasst das mir" erhebt der Insomnia überzeugt seine Stimme.'Yoongi
Gedankenverloren wander ich durch die Stadt, der Blick gen Boden gerichtet, debattiere mit mir selbst ob es das richtige ist, was ich tue.
Ich achte kaum auf die Umgebung, laufe bloß wie immer zu unserem Treffpunkt.
Entfernt nehme ich das laute Fluchen von Passanten mit, die ich angerempelt habe und das Hupen der wütenden Autofahrer, die ich beim Überqueren der Straßen völlig ausblende.Selbst als ein Auto auf mich zurast in hoher Geschwindigkeit, während ich bei einer roten Ampel zur anderen Seite laufe, ich registriere es irgendwie nicht ganz, die Gefahr. Sobald es fast soweit ist, dass ein Aufprall geschieht dematerialisiere ich, lasse es passieren. Ein weiteres lautes Hupen und ein lauter Knall, das Gefährt ist beim Versuch mir auszuweichen gegen eine Ampel gefahren. Rauch qualmt aus diesem.
Endlich die letzte Straße überquert forme ich mich wieder zum Mensch, wohl eher wieder meine physische Gestalt.
Das man mich gesehen hat interessiert mich nicht, früher oder später werden sie eh nur annehmen sie hatten Halluzinationen, warum also Sorgen machen?Noch ein Stück weiter und ich befinde mich endlich vor dem Treffpunkt, durch das Fenster kann ich schon die Person sehen, die wohl seit längerer Zeit auf mich wartet. Er starrt durch das Fenster, beobachtet die Umgebung, sieht mich dabei wohl trotzdem nicht. Einmal atme ich nochmal durch, die Nervosität steigt obwohl es nicht das erste Mal ist. Ich muss das machen, nicht für mich sondern für Jimin, wobei hier auch meine eigenen Interessen eine ausschlaggebende Rolle spielen.
Ich stoße also die Tür auf, das Glöckchen klingelt wie immer sanft, kündigt einen neuen Kunden, also mich an. Freundlich werde ich von einem Arbeiter begrüßt, der mich sofort wieder erkennt und auf den Tisch deutet, wie so oft wenn ich später dran bin. Die Angestellten wissen, dass wir uns nicht selten hier treffen.
Dankend nicke ich also und gehe zum gezeigten Platz, der Mann schaut noch immer verloren in seinem Kopf nach außen, weshalb ich mich einfach gegenüber von ihm plumpsen lasse.
Ruckartig fliegt sein Blick zu mir, er springt förmlich auf und hält sich die Brust, als hätte er eine Herzattacke erlitten von meinem Auftritt.Ach du heilig-" beginnt mein Gegenüber, die Augen weit aufgerissen. Ein wenig überdramatisiert er es doch immer.
"Sag es nicht" grummel ich genervt, in meiner Präsens soll er nicht dieses Wort in den Mund nehmen, es macht mich mehr als nur aggressiv und so impulsiv wie ich in letzter Zeit bin kann ich nicht einschätzen wie stark ich darauf reagieren werde.
Geschwind schlägt er seine Hände vor den Mund, bemerkt erst jetzt was er eigentlich von sich geben wollte.
Er seufzt tief aus um die Ruhe in sich zu finden, möglicherweise habe ich ihn doch zu kalt erwischt."Du weißt doch ich bin schreckhaft" kritisiert Hoseok mein Verhalten und senkt sein Haupt. "Sorry" murmel ich, starre selbst aus der Scheibe. Ich fühle mich einerseits wohl hier bei ihm zu sein, andererseits ist es mehr als nur falsch.
Nicht nur hat er mich verraten, nein ich verrate wieder meine Freunde mit ihm als hätte ich nichts beim ersten Mal gelernt.
Man könnte meinen der Verlust von damals wäre eine Lektion gewesen, aber wie man unschwer bemerkt ist dem nicht so.
Würden die anderen davon erfahren würden sie durchdrehen, vor allem Namjoon, doch müssen sie verstehen, dass er für uns vielleicht eine große Hoffnung ist.Ich kann dem Rotschopf dann leider doch nicht widerstehen.
Nebensächlich bekomme ich mit wie ein Kellner mir das Menü unter die Finger schiebt und ich besorgt von meinem Freund angesehen werde. Ich winke nur ab, was ihm wohl nicht abbringt mich weiter so zu betrachten, aber soll er nur. Schnell wandern meine Augen über die Buchstaben, die ich schon beinahe auswendig kann, das Angebot hier habe ich schon viel zu oft gelesen.
Schlussendlich entscheide ich mich für das Übliche, ich hab nicht die Energie für etwas spannendes, neues.
"Der Käsekuchen und ein schwarzer Kaffee" bitte ich die Bedienung, die sofort meine Bestellung notiert.
"Eine heiße Schokolade und auch einen Käsekuchen" grinst Hoseok über beide Ohren. Verwirrt glotze ich ihn an, eine seltsame Kombination doch beschweren werde ich mich nicht, er isst es immerhin."Und wie geht es dir?" fragt mich das Gotteskind, immernoch mit dem selben begeisterten Gesichtsausdruck wie zuvor.
"Gut" antworte ich knapp und lustlos.
"Was machen Jimin und Tae so?"erkundigt er sich weiter. Gedanklich seufze ich.
"Training"
"Und der Große?" mittlerweile ist seine Begeisterung verschwunden.
"Joon?" hake ich nach, mir ist klar wen er meint, aber ich weiß nicht wie zu antworten ist.
"Genau der" antwortet er euphorisch, dass ich fast aufschrecke.Ich sage nichts weiter, ich weiß selber nicht mehr wirklich was dort läuft, ich bin so selten Zuhause, immer hier bei dem Engel.
Es ist nicht richtig, ich weiß das, trotzdem kann ich ihm nicht widerstehen. Eine verbotene Liebe die Fortsetzung nennt man das. Selbst der Gedanke, dass es dieses Mal wegen Jimin ist macht es nicht besser, immerhin läuft das ganze schon länger."Was ist los Suga?" befiehlt er mir zu antworten, plötzlich toternst.
Überrascht weite ich meine Augen, nicht nur wegen der Frage, mehr weil er mich so nicht nennen sollte, ich fühle mich dabei nicht wohl.
"Nenn-" will ich erst protestieren, gebe schließlich nach "Nichts besonderes" hauche ich."Du fühlst dich immernoch nicht wohl dabei oder?" fühlt er mir damit auf den Zahn, trifft damit den Nagel auf den Kopf.
Ein Schweigen meinerseits beantwortet seine Frage.
"Ist in Ordnung" wird er plötzlich wieder so sanft und mitfühlend, dass es meine Schuldgefühle richtig anheizt.
"Nein ist es nicht!" ich muss mich zusammenreißen nicht laut zu werden.
Verständnislos werde ich von den unschuldigen Braun meines Gegenübers betrachtet "Warum?" will er wissen.Sein Ton, er klingt gebrochen, das Lügen fällt mir immer schwerer, ich kann sie nicht mehr aushalten, sodass ich schließlich bei der Wahrheit bleibe.
"Ich verrate meine Freunde, sage ihnen sie sollen mir Vertrauen schenken damit ich eine Lösung des Problems finde und denke sie bei dir zu finden" ratter ich geschwind runter, froh es erzählt zu haben, doch immernoch schuldig. Überforderung, diese kann er in seiner Mimik nicht verstecken, doch ist dies berechtigt, ich an seiner Stelle wäre sogar schon weg gegangen.
"Was für ein Problem?""Wir brauchen Jimins Flügel und ich dachte du könntest mehr wissen und helfen" verrate ich ihm, wage es nicht in sein Gesicht zu sehen so sehr wie ich Angst vor einer Reaktion habe.
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Rejected~Vmin
FanfictionA•B•G•E•S•C•H•L•O•S•S•E•N _________________ ...."Schon wieder habe ich keine Heimat mehr, obwohl kann man es überhaupt als eine bezeichnen?" .... _________________ Schon als Kind wird Park Jimin von Waisenhaus zu Waisenhaus geschickt, immer wieder...