Hope

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"Wir brauchen Jimins Flügel und ich dachte du könntest mehr wissen und helfen" verrate ich ihm, wage es nicht in sein Gesicht zu sehen so sehr wie ich Angst vor einer Reaktion habe.'

Hoseok

Nicht gerade begeistert sehe ich meinen Gegenüber an, weiß nicht ob es ein schlechter Scherz ist, wobei seine ernste Miene verrät, dass dem nicht so ist.
Auch wenn ich sein Freund bin, rein prinzipiell sind wie verfeindet.
Außerdem weiß ich nichts zu den Flügeln, nur, dass sie normalerweise bei Geburt entfernt werden. Je nachdem wo er zum ersten Mal das Tageslicht erblickt hat, da werden sie auch sein.

Ich merke wie Yoongi erneut etwas sagen will als unsere Bestellung kommt.
Zuckersüß lächelt der Kellner und stellt alles ab.
Erst jetzt merke ich wie weit ich mit dem Käsekuchen gefehlt habe, ich bin immernoch laktoseintolerant, aber da muss ich wohl durch.

Freundlich bedanke ich mich und nehme einen Schluck von dem heißen Getränk, weiche den Augen des Dämons aus.
Sie sind so dominant wie gewohnt.

Mir fällt auf wie gut sich die Geste als Enschuldigung für Jimin eignen würde, so viele Jahre hat ich ihn gehänselt, der Kleine wusste bis vor kurzem nicht einmal wieso.
Das schlechte Gewissen war immer da, vor allem in letzter Zeit, nach dem 'Unfall' wurde es intensiver.
Niemals könnte ich es gut machen, aber der Blauhaarige war so eine friedvolle Seele, ich nehme nicht an er würde mir ewig böse sein.

Trotzdem, wie es für mich enden würde, ich möchte mir das nicht ausmalen. Damit würde ich erneut meine Himmelsbrüder enttäuschen, die Treffen alleine grenzen schon an Hochverrat.

Was würde wohl Seokjin denken, der so streng nach Vorschrift lebt um niemanden zu gefährden, einschließlich sich selbst.
Oder Jeongguk, der mich als Vorbild sieht, mehr als den älteren Engel. Dieser Junge ist rein und unbefleckt, darauf basiert seine reine Existenz. Ich würde ihn schänden.

"Ich weiß nicht wirklich, es könnte so richtig schief laufen, ich bin nicht sicher ob ich das Risiko eingehen kann. Das Vertrauen aufzubauen hat so lange gedauert. Ich zerstöre es gerade jetzt und das wäre die Kirsche auf der Torte" spreche ich schließlich mein Unbehagen aus, versuche seinen Kristallen stand zu halten.

Ein seltener Anblick, die Gesichtszüge von meinem Gegenüber erweichen, das Braun seiner Augen wirkt beinahe warm.
Er nickt, zeigt dass er versteht worum es geht, er ist in einer ganz ähnlichen Situation. Wieder will er so ein Risiko eingehen und das nur für einen Jungen.
Jimin kann zwar nichts dafür, aber die Welt wäre einfacher ohne ihn.

"Ich weiß, geht mir ja ähnlich aber es ist wichtig, ihr wisst genauso wie einfach es wäre jetzt ein Krieg anzustacheln. Wenn er seine Macht hat können wir das möglicherweise verhindern. Selbst wenn ihr oder vielleicht Dämonen ihn beseitigen würden. Das wäre der Zündstoff zu Leid, eigentlich weiß niemand davon, aber wenn sein Vater es will schafft er es, er kann deswegen einen Krieg anzetteln."versucht er mich zu überreden, sein Ausdruck wechselt zu leicht verzweifelt, dass ich ein schlechtes Gewissen bekomme.

Besser wird dieses nicht als ich die nächsten Silben ausspreche.
"Yoongi, nein..." ich beiße mir unwohl auf die Lippe, eine blöde Angewohnheit, mein Gegenüber mochte es gar nicht wenn ich dies mache.
Der Braunhaarige bückt sich über den Tisch und streckt eine Hand nach meinem Gesicht aus. Zärtlich fährt er mit seinem Daumen über meine Lippe und befreit den Biss.
"Wenn du es nicht für dich, die Welt und deine Freunde machen willst...Dann bitte für mich"

Die letzte und liebste Karte, die der schlaue Insomnia auspielt, es wirkte immer so als würde er schon am Anfang wissen wie er spielen muss damit er gewinnt. Genauso wie jetzt, er hat mich dort wo er mich sehen wollte, seine Zärtlichkeit macht es noch viel schlimmer.

Ein Seufzen überkommt mich, der Katzenäugige rückt zurück auf seinen Platz, nimmt einen Schluck von seinem Getränk.
Fragend hebt er eine Augenbraue, die Wärme ist aus seiner Mimik gewichen.
So schnell wie immer.

Ich kann es nicht fassen, fassen das ich dem Mann noch immer nicht widerstehen kann, darum auf seinen teuflischen Trick hereinfallen. Ich bin nicht mehr als ein gefallener Engel, der sich mit den Dämonen verbündet. Befleckt vom Bösen, verführt von jenem, getrieben zu Sünden, wie dieser Liebe.

"Ich werde mit ihnen sprechen und sie überzeugen, aber es muss auch was von dir kommen. Du musst auch die anderen überzeugen, das die Zusammenarbeit der einzige Weg ist" ich glaube mir selbst fast nicht das, jenes aus meinem Munde stammt, einfach so habe ich eingewilligt, nicht ein bisschen Widerstand habe ich gezeigt.
Ich dachte immer ich sei seinen Klauen entflohen, doch hielt der Insomnia mich in der Hand, sicherer als eh und je.

Weiterhin versuche ich mir einzureden es sei für den Frieden, wenn ich helfen würde würde es jedem helfen und Leid abwenden, das ist schließlich mein Auftrag als Gesandter. Immerhin verfolgen wir das selbe Ziel, jenes nennt sich Frieden, so hoffe ich es mir jedenfalls. Man weiß nicht was in dem Kopf des Kleineren ablief, wir kennen uns so lang und doch kann nur mein Gegenüber mich lesen wie ein offenes Buch.

Glücklich greift Yoongi meine Hand, verschränkt unsere Finger. Ein Kribbeln macht sich in meinem Magen breit, ich liebe es immernoch so sehr wenn er mich hält, es ist das schönste überhaupt und doch eine Schandtat schlichtweg.
"Meinst du wir schaffen das wirklich?"will ich wissen, ich habe erneut kalte Füße bekommen, das alles ist mir nicht geheuer.
"Ja sicher, wir schaffen das" versichert mein Partner mir, fährt mit seinem Daumen über meinen Handrücken, die Berührung ist kühl und doch so warm gemeint.

Er führt mich, der Dämon verführt mich, sodass ich böses mache, ich sollte nicht auf seine zuckersüße Stimme hören, die ins Verderben führt. Im Hinterkopf ist noch meine Klangfarbe der Vernunft, die mir Zweifel säuselt, doch jenes viel zu leise.
"Wie kannst du dir da sicher sein?" einer dieser, ich habe nicht einmal realisiert, dass ich jenes laut ausgesprochen habe, bis der Braunhaarige antwortet.

"Weil wir beide zusammen es versuchen in Gang zu setzen, ja. Also gib nicht auf, wir haben alles immer hinbekommen, weil wir immer zusammen waren" sein Lächeln zeigt sein Zahnfleisch so breit ist es, ich liebte es immer. Ihm zu widerstehen fällt mir immer schwerer, darum ist es auch um mich geschehen als er den Händedruck verstärkt, als würde er wissen, es ist der letzte Schubs den ich benötigt haben.

"Zusammen" ich habe nachgegeben, den Worten, der Verführung eines Gesandten des bösen, des Verderbens.

Rejected~VminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt