Attention

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'Ignorieren beide anderen gekonnt. Beschlossen wird alles von Namjoon, der es mit einem "So machen wir es" entscheidet.'

Yoongi

"Schon wieder mache ich es" flüster ich mir zu, den Blick gesenkt auf den Waldboden, den ich seit heute morgen nicht wieder betreten habe. Erneut ist es Nacht, erneut bin ich auf dem Heimweg und erneut weiß ich nicht wo mein Kopf steht. Er ist überfüllt mit schuldigen Gedanken und geprägt von Vorwürfen, gleichzeitig ist er so leer wie das Nichts, in dem Sünder der schlimmsten Art geworfen werden. Die Höllenfolterein sind schlimm, doch mit seinem eigenen Kopf auf ewig allein gelassen zu werden ist viel drastischer als es ein Dolch in der Brust je sein könnte.

Mir ist klar ich bin selber Schuld an meiner Situation, niemand hat mich gezwungen, ich selbst habe mich zu dem entschieden. Doch das Gefühl lässt mich immer weniger kalt. Ich dachte mit dem Druck und der Last umgehen zu können, doch nein ich kann es nicht.

"Ist das schon Verrat?"

Immer wieder stellt sich mir die Frage, vielleicht sogar immer häufiger bis nicht bald mein Kopf explodiert durch die vielen Stimmen und die ganzen Finger, die so schamlos auf mich zeigen und beschuldigen.
Wieder und wieder rufen sie, ich sei schlimmer als jede Person, die jemals existierte.

Ich lasse meine Freunde einfach so sitzen, somit in Stich und das schon so lange obwohl sie mir jedes Mal, wenn ich nicht auftauchte, gesagt haben wie notwendig meine Mithilfe ist. Jimin braucht sein Training und ich bin so egoistisch ihn sich selbst zu überlassen. Was wenn gerade das Defizit, von mir verursacht, dafür sorgt, dass es ihm schlecht ergeht. Die Vorstellung allein bereitet schon Herzrasen.

An der Tür angekommen will ich den Griff nehmen, somit in mein lang verlassenen Heim eintreten, bis mich lautes Kampfgebrüll von meinem Vorhaben abrüttelt. Mein Kopf fliegt zur Richtung des Ursprungs. Es waren zwei Personen, dessen Stimmen ich auch nach langer Zeit wieder erkennen würden.

Neugierig wie ich also bin gehe ich zur Geräuschkulisse um Taehyung und Jimin beim wahrscheinlich heimlichen Training zu erwischen. Ich halte mich verdeckt und beobachte die beiden Kindsköpfe, die nur halbwegs seriös bei der Sache sind. Trotzdem reichen die einigen Momente der Ernsthaftigkeit für mich aus um das Wachstum von Callidus zu bemerken. Er war um einiges stärker geworden, er kämpft nun in seiner menschlichen Form, wirkt aber nicht so sehr ihm Nachteil wie er sollte.
Es schrie förmlich danach, dass sie bald ein Schritt weiter gehen und Dämon gegen Dämon antreten würden.

Gleichzeitig mit dem in mir aufkeimenden Stolz gegenüber unseres Schülers, der sich wirklich das Training zu Herzen genommen hat, wächst die Enttäuschung. Nicht gegenüber Jimin sondern mir selbst, wobei dies erneut unter 'selbst Schuld' fällt.

Ich konnte seine gesamte Entwicklung nicht überblicken, um brutal ehrlich zu sein nicht einmal einen winzig kleinen Teil. Den Jungen habe ich nicht beobachtet während er immer mehr über sich hinaus wächst und ein wenig Stärker wurde als am Tag davor.
Die Chance habe ich mir verspielt und ich bedauer jenes zu tiefst.

Weil ich nicht entdeckt werden möchte- oder eher weil ich diese ganze Enttäuschung nicht mehr ertragen kann- beschließe ich zum Häuschen zurück zu kehren. Sie haben ihren Spaß und es sieht nicht danach aus, dass die irgendwas Dummes anstellen. Ihr Vertrauen in mich haben sie wohl verloren, aber ich nicht meines in sie.

Also wander ich den exakt selben Weg zurück, den ich lief, um zu ihnen zu kommen. Ich sollte schlafen um alles zu verarbeiten, insbesondere meine eigenen Gefühle. Allerdings bin ich mir nicht wirklich sicher ob nicht genau diese mich wach halten würden.

Mit noch immer grauenhaft schlechten Gewissen öffne ich die Tür, welche bestimmt schon schönere Tage erblickt hat.
Gleichzeitig mit dem Quietschen der Scharniere höre ich ein lautstarkes Fluchen. Es klingt so als sei es direkt neben mir, weshalb ich mich wende, merke schnell genug, dass es aus dem Wohnzimmer kommt und die Stimme, die so durch das Haus donnert, die von Namjoon ist.
Schnell wird mir klar, ich muss mein bestes geben und dran vorbei schleichen, wenn er schlechte Laune hat geht das schlecht aus, durfte ich ja höchstpersönlich am eigenen Leibe erfahren. Nach wie vor bedauer ich meine verlorenen Hörner, weiß jedoch, auch dies ist mein eigenes Verschulden.

"So kann das doch nicht ARGH-" schreit er, direkt danach gibt es einen lauten Knall, als hätte er etwas stumpfes geworfen. So wütend will man ihn keinmal im Leben erfahren. Zwar ist er äußerlich sehr friedlich, aber auch nur wenn man diese Seite noch nie gesehen hat. "Da hab ich ja Glück es nicht nur gesehen, sondern auch gespürt zu haben"schmunzel ich gedanklich über die fast traumatische Erfahrung.
Der Aufruf "Wie soll er das denn schaffen!" und der Ton von zerschellendem Glas zwingen mich, die Situation wieder ernst zu nehmen.

"Ab ins Zimmer" wisper ich und setze schon zum ersten Schritt an, der mich durch das Hüttchen jagt. An ihm vorbei schleiche ich fast lautlos, nur hin und wieder knarzen die Fußbodendielen, die ich im Augenblick nur verfluchen möchte, da der Silberhaarige ein sensibles Gehör hat. Seine Rage ist keine Versicherung für mich.

Und doch habe ich es geschafft. Nachdem ich meine Zimmertür verriegelt habe, atme ich erledigt, die unbewusst eingezogene Luft wieder aus. Schlimmer als jede Horrorfilmsituation. Gefasst von meinem Glück geschüttelt zu werden, watschel ich genauso schnell durch das Zimmer wie durch das Haus.

Im Bett strecke ich erst meine Arme und Beine aus, gerne hätte ich noch laut gegähnt, die Kontraproduktivität dahinter wäre jedoch von zu großem Ausmaß.
Meine Lider fühlen sich bleischwer an.
Zu einer Kugel forme ich mich und decke mich mit der halbwegs erwärmten Decke zu.

Obwohl ich vorher behauptet habe nicht schlafen zu können, wegen meinen ganzen Empfindungen, scheine ich den Fakt, dass ich ein Insomnia bin, komplett vergessen zu haben. Auch wenn mein Gewissen kaputt ist, hält mich dies nicht vorm Schlafen auf, genauso wie jetzt.

Beinahe sofort schlafe ich ein, mit dem miesesten Gefühl, das man sich vorstellen kann, das so befremdlich und doch familiär ist
Das Gefühl ein Verräter zu sein...

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Ist mir soeben wieder eingefallen... stören euch eigentlich immer die Perspektivenwechsel? Weil es ist ja Vmin, aber ich schreibe mit so ziemlich jeden Charakter im ständigen Wechsel.
Macht mir mehr Spaß persönlich, aber wenn es stört änder ich es gerne.

Rejected~VminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt