•callidus•

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"Nun gut," raunt er endlich entschlossen," Lux, Innocentia, Curie ihr bringt mir den Jungen her, egal wie hauptsache ihr versagt nicht erneut, ich hoffe ihr nehmt eure Chance wahr" ,beschließt der Silberhaarige endgültig."

Jimin

In kompletter, beinahe ohrenbetäubender Stille umgeben, sitze ich auf dem weichen Sofa im Wohnzimmer, während ich gedankenverloren auf die blanke Wand starre. Bei mir sind meine Mitbewohner, die die letzten Minuten ununterbrochen auf ihre Hände sehen, als würde sie das vor meiner verdienten Erklärung retten, aber noch einmal werden sie dem nicht entkommen können.

Ich will Antworten und wenn es hart auf hart kommt zwinge ich sie eben zu einer. Immer wenn ich die letzten Tage das Gespräch gesucht habe, wurde ich entweder ignoriert oder abgwimmelt mit den kreativsten Ausreden die man sich vorstellen kann.
Ein Beispiel: Taehyung wollte mir Vorgestern nichts sagen, weil er keine Zeit hatte. Er musste wohl unbedingt seinen Hund gießen. Aber zum einen besitzt er einen solchen nicht und viel wichtiger, wer macht sowas?

Auf meine immer mehr bemerkbaren Ungeduld, weise ich mit einem gekünstelten Husten hin. Sie drei Personen zucken merklich zusammen doch keiner von ihnen hebt den Kopf. Dieses Verhalten geht mir deutlich gegen den Strich und jetzt würden sie halt den Preis dafür zahlen müssen.
Ich hole zu einem kräftigen Tritt aus und schlage mit meinem Fuß gegen Taehyungs Schienbein, da er deutlich am nächsten saß.
Die Überraschung und der Schmerz wird durch sein verzogenes Gesicht offenbart und einem lauten Aufruf. Doch mich plagt deshalb doch kein schlechtes Gewissen, selbst Schuld, nicht wahr?

"Eine Woche warte ich schon und werde immer noch nicht aus den Geschehnissen schlauer, es reicht! Wie konnte ich den Angriff so gut überstehen und vor allem... warum saht ihr und ich so seltsam aus?", rechtfertige ich meine vorherige Gewaltausübung. Taehyung zieht einen Schmollmund und reibt die betroffene Stelle, während er mir verunsichert in die dunklen Augen blickt. Klar hätte ich es nicht an ihm auslassen sollen, aber die blöden Ausreden und das Ignorieren macht mich ganz kirre, ich will nicht mehr so behandelt werden.

Und dann endlich scheint es so, als wären meine Bitten, die ich die letzten Tage hatte, endlich erhört worden, denn Namjoon seufzt tief aus. Seinen Kopf schüttelt er ein wenig frustriert und lehnt sich anschließend auf dem Sofa zurück. Die braunen Augen von dem Älteren mustern mich eindringlich. An seiner Wange kann ich erkennen, dass er in diese beißt, das tat er entweder, wenn er genervt war oder nicht ganz weiter wusste.

Yoongi der bisher gar nicht reagiert hat, scheint nun aber doch von den Toten wieder auferstanden zu sein. Er blickt Namjoon genervt an, ein wenig ungeduldig sogar. "Spuck es doch einfach aus, ich sehe dein Problem nicht", kommt es aus dem Braunhaarigen. Abwartend schließt er einfach die Augen und nimmt die selbe Position, wie der Größte ein.

"Von mir aus," kommt es Namjoon widerspenstig über die Lippen, die Unlust ist hierbei deutlich hörbar, "Dann fangen wir mit den Ausflug an"
Nachdenklich legt er seinen Finger ans Kinn und streichelt darüber, während er sich angestrengt die nächsten Worte zurecht legt. "Du weist ja der letzte Angriff von dem Wolf hätte dir eigentlich den Todesstoß geben müssen, allerdings kam Tae dazwischen," erklärt er. Ich nicke und erinnere mich an die Vorkommnisse, ich dachte wirklich es wäre um mich geschehen, doch bin ich ja noch am Leben. "Ja ich weiß", stimme ich meinem Älteren zu, "doch ich frage nach dem was ich nicht weiß"

"Ist mir bewusst," kommentiert er meine giftige Aussage mit einem Schmunzeln
",dann sag ich dir halt was du nicht weißt.
Nämlich hat Taehyung den Wolf in die Luft gehen lassen"
Schockiert weite ich meine Augen, während mein Unterkiefer aufklappt.
"Was?", versichere ich mich nochmal mit der winzigen Hoffnung mich verhört zu haben.

"Naja du weist schon, es hat geknallt. Das Vieh ist explodiert. Tae hat durch seine Kräfte in dem Bauch des Tieres Stickstoff angesammelt, welcher in dem Lebewesen so oder so existiert und mit einer Entzündung durch Feuer als Aktivierungsenergie, den Wolf bersten lassen. Es soll förmlich Blut und seine Einzelteile geregnet haben, das war nicht lustig für-" "Das reicht als Erklärung hierfür" unterbreche ich Namjoon jäh bei seiner, für meinen Geschmack, viel zu ausführliche Erklärung zu einer Explosion des Geschöpfs, in seine einzelnen Gliedmaßen.

Auf meine Reaktion prustet Yoongi plötzlich los und lacht wie ich ihn noch nie zuvor lachen gesehen oder gehört habe.
Sogar Namjoon und Taehyung steigen ein, während ich komplett überfordert und dezent angeekelt bin.
Was ist daran bitte so amüsant?
Das Leben eines Tiers ist auf übelste Weise beendet worden, auch wenn es mich zuerst angegriffen hat das hätte man sicher auch anders lösen können. Jedes einzelne Tier ist wichtig und wer weiß ob der Wolf eine Familie hatte. Wir hätten den kleinen einfach ein Elternteil geraubt.

"Schön, dass euch die Massakrierung eines Lebewesens so sehr amüsiert und es ja so urkomisch sein soll, aber was hat das mit unseren Erscheinungen auf sich und warum saht ihr im Krankenhaus so aus. Ganz so wie Dämonen", ich flüster den letzten Satz in Ungewissheit. Ein wenig habe ich Angst die falschen Worte zu wählen, aber wie soll ich auch die richtigen kennen, wenn ich nichts verstehe. Es ist alles so durcheinander und meine Gestalt, ich habe mich kaum wieder erkannt und sogar ein wenig Angst vor dem, was ich gesehen habe. Vor allem vor mir selbst. Ich habe das Gefühl noch weniger über mich zu wissen, als ich eh schon gedacht habe über mich zu wissen.

"Warum wir so aussahen wie Dämonen?", fragt Taehuyng nochmal nach. Er wirkt plötzlich total ernst und seine Mimik hat sich verdunkelt, dieser Ausdruck steht ihm ganz und gar nicht. Irgendwie stimmt mich der Anblick immer traurig. Er sollte glücklich sein und so aussehen, genauso wie alle anderen die mir etwas bedeuten.
"Ja" murmel ich und wende meinen so schon unsicheren Blick von seinem strengen ab. Ich kann dem nicht Stand halten, er übt einen enormen Druck aus, vielleicht macht er das unbewusst.
Ich kann ja nicht wissen was in ihm vor sich geht.

"Naja Jiminie," ich kann ein Grinsen deutlich aus seiner Stimme heraus hören ",das liegt daran, dass wir welche sind und wir wurden gesandt um dich zu schützen."

Wieder hellhörig schnellt mein Kopf zu ihm. Das kann doch nicht sein, war es doch die Wahrheit als mir gesagt wurde ich sei 'Teufelsbrut'. Ich habe das Gefühl noch mehr Fragen zu haben als davor. Was ist denn so speziell an mir, dass man Leute für mich schickt, um mich zu schützen.
"Das macht doch kein Sinn..." beteuer ich, mich gegen seine Aussage stellend", wer sollte das wollen und warum sollte man das tun", erkundige ich mich weiterhin, ich will weinen, doch habe ich keine Ahnung warum. Ich will schreien, doch bin ich zu schwach dafür. Ich will Antworten ohne sie zu wollen. Alles was in mir gerade vorgeht ist nurnoch paradox und macht mir Angst.

Ich habe viele Erklärungen erwartet, doch die, die mir geliefert wird, war komplett unvorhersehbar.
"Du bist nunmal was ganz besonderes, dein Vater sorgt sich halt um deine Sicherheit"

Rejected~VminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt