Healing

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"Und wieder zurück entwickelt heieiei" grinst er überlegen, vor allem selbstbewusst.'

Yoongi

Wieder war ich an der Reihe und dieses Mal würde es ganz schön ernst für mich werden. Heute muss ich ihm die Heilung beibringen, so wie es der Engel mir einst belehrte.
So ganz weiß ich noch nicht einmal wie ich es machen soll.
Wie könnte ich es ihm zeigen und erklären, dass er es verstehen und anwenden kann.
Mich selber dafür aufopfern steht jedenfalls nicht zur Auswahl. Der Job würde wohl oder übel bei einem unschuldigen Tier hängen bleiben.

Gedankenverloren laufe ich durch den Wald, das Geäst unter meinen Schuhsohlen knackst und knirscht vor sich hin. Bis auf die Klänge der Natur und das ausgelaugte Schnaufen von Jimin höre ich nichts, nicht einmal Taehyung verliert ein Wort, höchst ungewöhnlich für ihn, der sonst kein Punkt und Komma setzen kann bei einen Erzählungen.

Der Rotäugige sitzt auf dem dreckigen Boden, die Handflächen in dem Grund vergraben. Sein Körper zieren einige Schürfwunden und ist komplett verschwitzt, nichts sonderlich atemberaubendes, es war schließlich ein Training und keine Gesangsstunde.
Man könnte meinen der Junge wird die nächsten Tage sich kein Stück bewegen durch den Schmerz, gegensätzlich der Rosahaarige, der nur so vor Energie strotzen scheint.

Auch wenn mir der Anblick von dem Lehrling innerlich einen Stich verpasst, so harte Übungen hat er nicht verdient, weiß ich, ich habe meine Grundlage für heute gefunden, am eignen Leibe lernt man ja normal besser als durch bloßes Betrachten.

Vor ihnen komme ich zu stehen, blicke zu Taehyung, der seinen Fokus mittlerweile auf mich gelenkt hat. Schmunzelnd beäuge ich ihn, der wohl eine Menge Freude daran hatte, zumindest mehr als sein Schüler.
"Du hattest wohl Spaß" stelle ich fest, was er nur mit einem Schulterzucken kommentiert, doch das Grinsen nicht unterdrücken kann.

"Also beginnen wir sofort mit der Praxis. Schön, dass wir gerade dich heilen können, an sich selbst lernt man besser" erkläre ich dem Rothaarigen, welcher genervt aufstöhnt und den Kopf in den Nacken wirft.
'Ja, klare Sache, Victima hat ihn fertig gemacht, seine komplette Motivation ist futsch' denke ich mir nur aufgrund seiner Reaktion und des nächsten, von ihm gesprochenen Satz.
"Darf auch mal was anderes als Schmerz mich belehren?"

"Beruhig dich. Ich wollte dich heute der Heilung unterweisen, aber wenn du Schmerz liebst können wir ja weiterhin an deinen Feuerbällchen arbeiten" versuche ich ihn zu ermutigen oder wohl er zu überzeugen, dass ich es noch viel schlimmer machen könnte, ihn diese Qual aber erspare. Eine Reaktion folgt beinahe sofort, energisch schüttelt er nämlich seinen Kopf, schreit beinahe "Verzichte" mit Leib und Seele.

Aber jetzt kam für mich der schwierige Teil, meine Prüfung, die ich bestehen muss.
Ich muss es ihm zeigen und erklären, allein der Gedanke daran bereitet mir eine Gänsehaut.
Ich habe Angst, so sehr da ich mich schlichtweg nicht schwach zeigen will.
Sonst immer bin ich so stark, diese Fassade darf nicht bröckeln.

Unentschlossen knie ich neben ihn und lege meine Hand auf seine Schulter. Mit dem schließen der Augen versuche ich mich zu konzentrieren und das Starren der beiden zu verdrängen, die sicher meinen Stimmungsumschwung bemerkt haben.
Leider aber taucht vor mir somit sein Gesicht auf, das meines lieben Engels, wie er mich anlächelt und ermutigt.

"So geht das Suga"

Fester kneife ich meine Lider zusammen, meine Hände beginnen zu zittern, während ein dünner Kaltschweißfilm entsteht.

"Da müssen die Hände hin Suga"

Verkrampft grabe ich meine Finger in sein Oberteil, welches eigentlich komplett nass war und ein reines Nest für Bakterien darstellt, doch weiß ich sonst nicht wie ich mich halten soll. Ich versuche verzweifelt mir weis zu machen, dass Lux nicht hier ist und mir den Weg weist, mit dem schönsten Gesichtsausdruck, das ich mir jemals ausmalen könnte.

"Denk an was schönes, dann geht es schon besser. Oder denke an mich, ich bin das schönste überhaupt"

Mein Atme stockt, verliert an Regelmäßigkeit. Der Kloß in meinem Hals scheint sich immer mehr zu vergrößern. Geistig rufe ich nach Hilfe, jemand der mich aus der Gefühlflut hilft. Es ist mir kaum möglich mich zu entspannen, ihm zu helfen, auch wenn ich weiß, dass es momentan noch nicht aus dem Ruder gelaufen ist.

"Du musst dich fallen lassen"

Und plötzlich tat ich dies auch, ganz automatisch. Ich komme von meinem Hoch runter und scheine wieder alles im Griff zu haben. Mein Herzschlag geht schnell, rennt aber nicht mehr Marathon wie zuvor.
Mein Hemd klebt teilweise an meinem Körper wegen des Schweißes.

"Ich wusste du kannst das Liebling"

Und nun empfinde ich nichts als Stolz, wenn auch mit bitteren Nachgeschmack.
Schwerlich öffne ich meine Augen und sehe direkt die beunruhigten Mienen meiner Freunde, die wohl drauf brennen mich auszufragen. Ich winke nur ab und nehme Jimin genauer unter die Lupe. Tatsächlich habe ich es geschafft ihn zu heilen, sogar die Wunden von gestern scheinen weg zu sein.

"So hast du aufgepasst?" erkundige ich mich bei den Rothaarigen, der noch mehr abwesend als ich zuvor wirkt.
"Ja schon, aber eine Erklärung an was du gedacht hast um es zu schaffen wäre auch gut" schmunzelt er wissend, dass ich es vergessen habe ihm zu erläutern.
Gedanklich schlage ich mir gegen die Stirn.
"Na gut dann halt mit Erklärung" seufze ich und verrolle meine Augen ",kurz gesagt, denk an was schönes und das du helfen willst. Lass dich fallen und genieße das Gefühl. Capiche?"

Eifrig nickt er, die vorherigen Ereignisse wirken wie von ihm verdrängt, was sicherlich zu seinem Besten ist.
Es wird schon schlimm genug sein, sollte Namjoon es mitbekommen und mir später auf den Zahn fühlen.

Grinsend betrachte ich den Rosahaarigen, der nur irritiert die Augenbraue hebt.
Da ich immernoch recht sauer auf ihn bin und ihn somit auch ermahnen kann beschieße ich kurzfristig ihn zu unserem Trainingsmodell zu machen, werfe darum ein Messer auf ihn, welches in seinem Bein landet.

Direkt jault er schmerzerfüllt auf und hält sich die blutende Stelle. Schmollend verzieht er seinen Mund, zieht das Stück Metall aus seinem Bein. Auf der Stelle tritt mehr Blut aus, was aber von ihm und mir unkommentiert bleibt. Das einzige, das er sagt ist "Was soll das?"

Mahnend verenge ich meine Lider zu Schlitzen und hoffe, dass er meine 'versteckte' Botschaft, sich bitte nicht zu beschweren und alles mit keinem Wort bei Scientia zu erwähnen, versteht.
Ich schwöre mir, Umbra, ich würde ihn höchstpersönlich zu Dämonenfraß verarbeiten und dem Höllenhund vorwerfen.

Fragend ist wohl kein Wort für den Blick, den mir Jimin zuwirft, ein wenig Besorgnis schwingt mit, doch ist mir dies mehr als nur gleichgültig.
"Er muss doch schnell lernen, assistiere uns doch. Jimin, zeig wie viel du drauf hast sonst verblutet Victima noch" weise ich auf die starke Blutung meines Freundes, der sie noch nicht einmal bemerkt hatte.

Ich denke so kann man sich auch geschmeidig aus solch kniffligen Lagen retten, doch ob mir das weiterhin gelingen mag?

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Bald haben wir 1K Reads erreicht und ich war neugierig, was ihr euch wünschen würdet, was ich euch quasi zum Geschenk machen sollte.
Ich hab mir zwei Sachen überlegt:

1. Lesenacht (Klassiker und so)

2. Special Kap nach euch gerichtet, bzw sagt mir was ihr noch unbedingt sehen wollt und ich versuche es entweder einzubauen oder als Special einzurichten (kommt drauf an wie umsetzbar es ist)
Könnte dauern, da es schließlich sinnvoll rein muss, aber ja.

Gute Nacht^^

Rejected~VminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt